Es habe einen gewissen Reifeprozess gebraucht, bis Jürgen Maas die Entscheidung treffen konnte, sich als neuer Bürgermeister in Donaueschingen zu bewerben: "Ich habe mich mit meiner Frau unterhalten und wir haben viele gute und offene Gespräche geführt." Jetzt seien 150 Prozent Einsatzwille erreicht, daher auch der Entschluss, zur Wahl anzutreten.
Wieso nach Donaueschingen?
Was treibt aber den 54-jährigen Diplom-Verwaltungswirt von der 230.000-Einwohner-Stadt Krefeld in die Donaueschinger Verwaltung? In der Stadt in Nordrhein-Westfalen war Maas Büroleiter des Oberbürgermeisters, schließlich Chef der Schulbehörde mit einem Millionen-Budget. "Ich bin jetzt 54 Jahre alt und habe meinen beruflichen Werdegang immer in Krefeld getätigt. Jetzt suche ich eine spannende Herausforderung in einem anderen Umfeld", so Maas. Einem Umfeld, das auch in fiskalischer Hinsicht andere Umstände aufweist: "In Krefeld hatte ich es immer mit Sparzwängen zu tun."
Kompetenzen einbringen
Hinzu kommen aktuelle Themen, die Maas gerne mit angehen möchte: "Es ist beeindruckend, was bei der Konversion alles passiert. Ich hoffe, Teil davon zu werden und meine Kompetenzen einzubringen." Um welche handelt es sich da? "Ich bin kein Ingenieur. Ich bringe Prozesskompetenz und verspreche, mit der Verwaltung hinzuschauen, was man anders machen könnte", sagt der Kandidat. Geprägt sei Maas von Personalentwicklungsprozessen, Organisationsmanagement und der Synchronisierung verschiedener Verwaltungsabläufe: "Kommunikation hat für mich einen hohen Stellenwert, gerade im Umgang mit den Stadträten und der Presse." Das habe auch die Persönlichkeit des 54-Jährigen geprägt: "Empathie, einen Ausgleich herstellen und unterschiedliche Meinungen zusammen zu bringen – ich habe richtig Lust darauf."
Was die Stadträte wissen wollen
"Welchen Stellenwert hat die Mitarbeiterentwicklung für sie?", erkundigte sich CDU-Fraktionssprecher Konrad Hall. "Das ist extrem wichtig. Die Kunst ist es, die Motivation hoch zu halten", so Maas. Dazu gehöre auch der Verzicht auf Hierarchie und eine Rückmeldekultur in beide Richtungen.
"Wie kann es gelingen, das Realschulprojekt in Donaueschingen zu stemmen?", wollte GUB-Stadtrat Franz Wild wissen. Maas: "Das Stichwort lautet: Fördertöpfe." Dort müsse man zuerst schauen. Man könne auch bildungspolitisch Neues ausprobieren, was Leuchtturm-Charakter habe.