Eine neue Schule zu bauen, ist heutzutage nicht mehr so einfach. Bevor geplant werden kann, müssen erst einmal die Planungen geplant werden. Hört sich komplex an, ist es auch, denn die Zeiten, in denen eine Kommune einfach einen örtlicher Architekten beauftragen kann, sind längst vorbei. Und übersteigen die Planungskosten 221 000 Euro, dann heißt es eh: europaweite Ausschreibung. Das gilt natürlich für den Neubau der Realschule, die im neuen Stadtviertel "Am Buchberg" entstehen soll.

"Der Großteil der Planungsleistungen liegt über dem Schwellenwert und wenn nicht europaweit ausgeschrieben wird, dann verliert man die Zuschüsse", sagt Klaus Buck vom Projektmanagement-Büro Atrium aus Reutlingen. Er soll für die Stadt das ganze Prozedere übernehmen und dafür sorgen, dass auf der einen Seite ein guter Entwurf für die Schule herauskommt und auf der anderen Seite das Verfahren praktikabel und auch rechtlich einwandfrei verläuft.

Für den Atrium-Geschäftsführer ist es bei Weitem nicht das erste Projekt dieser Art, das er betreut. Zwischen 100 und 150 Projekte waren es bereits und so kann er auch er all die Befürchtungen, die mit einer europaweiten Ausschreibung verbunden sind, ausräumen: Der Anteil der Büros, die einen solchen Wettbewerb gewinnen und dann nicht aus Deutschland kommen würden, wäre entsprechend gering. "Und dann waren es echt richtig gute Entwürfe." Drei mögliche Verfahren gibt es: Das Ganze soll mit einem "nichtoffenen Wettbewerb" stattfinden – in einer ersten Stufe werden die Bewerber ausgewählt, die in den Wettbewerb kommen. Dann werden die Entwürfe in der zweiten Phase bewertet und in der dritten Phase finden die Verhandlungen mit den Bietern statt. Insgesamt soll das ganze Verfahren 30 Wochen dauern und ungefähr 1,1 bis 2,7 Prozent der Baukosten kosten.

Doch es geht nicht nur um ein möglichst schönes und funktionales Gebäude für die Realschule. Bei der Bewertung der Entwürfe sollten auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Eine Frage, auf die großen Wert gelegen werden sollte, ist beispielsweise: Wie stellt sich der Projektleiter dar. "Immerhin hat man mit ihm dann mehrere Jahre zu tun", erklärt Buck. Auch Referenzobjekte könnte man sich beim Auswahlverfahren präsentieren lassen, um so einen besseren Eindruck bekommen zu können.