Julian Aberl und Anna Maria Bettu sitzen in einem großen Kessel – und dann kommt das Bier von oben. Es wird mit voller Absicht über sie geleert, fließt durch Haar und über das Gesicht. Ein Akt, der keine Strafe ist, sondern eine lange Tradition hat.

Die Brauertaufe
Zum Abschluss ihrer Ausbildung zum Brauer und Mälzer bei der Fürstenberg Brauerei gab es für die Auszubildenden Anna Maria Bettu und Julian Aberl in diesem Jahr eine Brauertaufe. Die traditionsreiche Zeremonie steht bei Fürstenberg auch für die „gelungene Investition in die Ausbildung von qualifiziertem Nachwuchs“, wie der Technische Leiter Michael Huschens in seiner Ansprache deutlich machte. Eingeladen waren auch die Eltern der beiden. Bettu wird im Bereich Herstellung übernommen, Julian Aberl wechselt in den elterlichen Betrieb.
Davor wird geprüft
Bevor die beiden Azubis auf die erfolgreiche Ausbildung anstoßen durften, mussten sie sich allerdings noch einer theoretischen und praktischen Prüfung stellen. Beide beantworteten Fragen rund um den Brauprozess und bewiesen ihre Kenntnisse auch bei der anschließenden Bierverkostung mittels „Zwei-Glas-Probe“. Das heißt, zwei verschiedene Biersorten zu erkennen und richtig zu benennen. Ein Fassanstich rundete den Prüfungsteil ab. Alexander Fritz überreichte als Vertreter der Industrie- und Handelskammer die Zeugnisse, bevor die von allen mit Spannung erwartete Brauertaufe mit anschließendem gemütlichem Beisammensein über die Bühne ging.

Taufsprüche
Im Mittelpunkt standen neben den Täuflingen auch deren Paten, die sie gekonnt und unter dem Beifall der begeisterten Gäste mit Bier überschütteten. Natürlich durften die traditionellen Taufsprüche nicht fehlen, deren gereimte Inhalte auch heute noch für den Anspruch an einen erfolgreichen Brauer gelten dürfen: “Das neue Bier ihm wohl gerat, und fördere aller Menschen Tat!“
