Bereits zum fünften Mal hat das Musik- und Tanzfestival "Bühne frei" der GUB Ausrufezeichen gesetzt. Ein mit 400 Besuchern ausverkaufter Strawinsky-Saal der Donauhallen und ein richtig spannendes Programm: Es gab nach gut zweieinhalb Stunden Musik und Tanz kein Zweifel daran, dass die Gemeinschaft der Unabhängigen Bürger mit ihrem Kultur-Ereignis aufs richtige Pferd setzt. Was Claudia Weishaar vor zehn Jahren mutig aus der Taufe gehoben hat, ist inzwischen für das Städtedreieck ein Highlight und ein "Muss".
Donaueschinger Talente
Die Moderatoren Alexandra Riedmaier und Ralf Gliese haben es leicht: Sie müssen einfach nur Donaueschinger Talente ankündigen, deren Auftritte sich sehen und hören lassen können: Sie zeigen, dass die Region ihr Kultur-Mäntelchen nicht verstecken muss. "Bühne frei" in der aktuellen Ausgabe bringt mit Kai Armbrusters Ensemble "Artefakt", mit dem Saxophonisten Fabian Martin und Michael Kanczyk am Klavier, mit dem am mittelalterlichen Singspiel interessierten "Donau G’sindel" und mit Daniel Preis und Franziska Abram zwei Gesangsstars aus Oper und Operette auf die Bühne. Es ist eine breit gefächerte Musikpalette, die da erklingt.

Ein getanzter Traum aus Bräunlingen
Und mit den 20 vom Tanz begeisterten Damen, die aus dem Ballett kommen und sich in der Leistungsriege des TuS Bräunlingen gefunden und sich zu den "Traumtänzern" zusammengeschlossen haben, kommt Leben "in die Bude", schwungvolle Tänze, Lichtkaskaden und aktuelle Soulpop- und Discosounds mit atemberaubender Choreografie, begeistern die Besucher.

Sommertheater wird wiederbelebt
Kai Armbruster, Musiklehrer und Komponist, kommt mit seinem Ensemble auf die Bühne und lässt nochmals das Hüfinger Sommertheater mit dem Titel "Artefakt" aufleben.

Die Story: Römische Besatzer stehlen drei Schriftrollen aus einem ägyptischen Grab und über viele Umwege durch die Jahrhunderte gelangen die Dokumente in den Hüfinger Boden, wo sie später wieder entdeckt und ausgegraben werden. Dazu hat Kai Armbruster eine moderne, spannungsreiche Musik mit viel Rhythmusgefühl, Schlagwerk und Percussion geschrieben, die die Musiker wunderbar umsetzen.

Die Profis als Höhepunkt
Der Höhepunkt des Abends gehört der Sopranistin Franziska Abram und dem Tenorsänger Daniel Preis aus Allmendshofen: Die beiden lassen sich, begleitet von Demian Ewig am Flügel, auf eine lockere Reise durch die Opern-und Operettenmelodien ein. Mit "Torna a Surriento" des Neapolitaners Ernesto de Curtis greift Daniel Preis einen vielfach interpretierten eingängigen Hit auf, der nicht zuletzt von Andrea Bocelli gesungen wurde und Elvis Presley zum Song "Surrender" inspirierte. Die Operettenmelodien aus Gräfin Mariza, das Uhrenduett aus der Fledermaus von Johann Strauß oder eine Melodie aus Beethovens Fidelio, verführen die beiden Gesangstalente zu einem unbeschwerten Singen und Spielen: Begeisterter Beifall für das Duo, das mehrfach zusammen arbeitet und sich aus der Hochschule für Musik, Theater und Medien aus Hannover kennt.

Derb und historisch
Das Mittelalter kommt mit dem "Donau G’sindel" auf die Bühne: Eine Gruppe, die mit musikalischen Ohrwürmern und bisweilen derben Texten die Fans begeistert. "Schlag ihn mit dem Nudelholz, bis ihm die Sternlein scheinen", heißt es beispielsweise in einem Song, der den Ehefrieden deutlich infrage stellt. Mit Gitarre, Schellenring, schwungvollem Gesang, den Requisiten Weinflasche und mittelalterlichen Gewändern, erzählt das Quartett witzig all das, was wohl den Menschen im Mittelalter Freude und Sorgen bereitet haben mag.

Problemloser Stilwechsel
Bleibt noch der Saxophoniste Fabian Martin. Auch er ist ein Talent, das mit dem Saxophon neue Wege beschreiten will. Mit Pedro Iturraldes "Czarda" greift er die Musik eines spanischen Saxophonisten auf, der mit den Berühmtheiten des Jazz spielte wie Lee Konitz oder Gerry Mulligan: Das Stück lässt Platz für freie Improvisation und Martin zeigt, dass er zwischen Klassik, Jazz, Flamenco und Folklore beliebig und ohne Probleme hin und her hüpfen kann.

Die Akteure
- Artefakt: Milos Stankovic, Stephanie Schempp-Demiriz, Iris Gojowczyk, Benedikt Elsässer, Martin Moosmann, Celine Esterle, Kai Armbruster. Sprecher Ralf Breuninger, Susanne Hauser, Frieder Schräbler.
- Traumtänzer: Valerie Albert, Michaela Hauser, Martina Hepting, Tamara Hofacker, Franziska Hummel, Franziska Kleiser, Greta Riedmaier, Isabelle Scherzinger, Sarah Schmid, Bettina Würth, Ines Zandona, Katrin Zandona-Vater, Eva und Magdalena Dold, Celine Gut, Ella Hermann, Manuela Möller, Miriam Schlegel.
- Fabian Martin, Saxophon und Michael Kanczyk, Flügel.
- Donau G’sindel: Thomas Bührig, Günter Draxler, Dirk Fricker und Tamara Fricker.
- Franziska Abram, Sopran und Daniel Preis Tenor, Demian Ewig, Flügel.
Moderation Alexandra Riedmaier und Ralf Gliese. Ausstellung : Kunstschule, Andreas Bordel-Vodde.