Autofahrer müssen sich ab morgen auf einiges einstellen. Es kommt zur Belastungsprobe der regionalen Verkehrsströme. Denn neben dem Allmendshofer Zubringer auf die Bundesstraße 27, der bereits seit Ende März für die Sanierung der Georg-Mall-Brücke gesperrt ist, wird auch ab 1. Juli die Schaffhauser Straße in Hüfingen saniert. Zwischen den Abzweigungen Hausener Straße und Dögginger Straße wird komplett gesperrt sein. Bis zum Herbst soll der zweite Bauabschnitt der Schaffhauser Straße realisiert werden. Da heißt es: Kein Durchkommen mehr. Nur die Anwohner sollen stets von einer der beiden Seiten zu ihren Häusern kommen können.
Zwar hatten die beiden Rathäuser in Donaueschingen und Hüfingen versucht, die Baumaßnahmen so zu koordinieren, dass sie sich zeitlich möglichst wenig überschneiden. Doch die nächsten vier Wochen werden die beiden Zufahren zur Bundesstraße 27 dicht sein. Schon die Sperrung des Allmendshofener Zubringers hatte für ein erheblich höheres Verkehrsaufkommen in Hüfingen – gerade das Links-Abbiegen auf die Hauptstraße wurde zu Spitzenzeiten doch eher zur Geduldsprobe. Manch einer sah sich in Zeiten zurückversetzt, als der Allmendshofener Zubringer noch nicht ausgebaut war und viele lieber den Weg durch Hüfingen wählten, als an der gefährlichen Einmündung zur Bundesstraße 27 ewig zu warten.
Das regionale Verkehrsgeflecht ist sehr sensibel
In den vergangenen Jahren hat sich immer wieder eindrücklich gezeigt, wie sensibel das regionale Verkehrsgeflecht ist und dass ein, zwei Baustellen schnell für einen Zusammenbruch sorgen können. Beispielsweise 2015, als der Kreisel auf der Pfohrener Straße in Donaueschingen gebaut wurde. Damals musste der Umleitungsverkehr über die B 27 abfließen. Der damals über Monate dichte Verkehr provozierte unter anderem beim Allmendshofener Zubringer riskante Fahrmanöver, die nicht selten zu Unfällen und damit Staus führten. Durch die unfallbedingt gesperrte Bundesstraße suchte sich der Verkehr mehrfach den Weg durch die Stadt, wo damals oft fast nichts mehr ging. Oder 2017 als die beiden Brückenbaustellen (Fischerhofbrücke, Pfohrener Straße sowie Neubau beim Allmendshofener Zubringer) kombiniert mit der Sperrung der Autobahnausfahrt Geisingen nicht nur für eine deutliche Verkehrszunahme, sondern auch für reichlich Chaos sorgten.
Ähnliches könnte nun wieder drohen: Als Umleitung wird die großzügige Umfahrung über die Bundesstraßen 31 und 27 empfohlen. Zwar besteht auch die Möglichkeit über das Hüfinger Wohngebiet zu fahren, doch empfehlenswert ist das nicht. Das hat schon der erste Bauabschnitt der Schaffhauser Straße gezeigt, bei dem die Verkehrsader ebenfalls über Monate gesperrt war. Vor allem die Feldwegbrücke wird bei dieser Strecke zum Nadelöhr. Damit der Verkehr dort nicht komplett zum Erliegen kommt, soll auch dieses Mal wieder eine Ampel dafür sorgen, dass an der Brücke, die nicht von zwei Fahrzeugen gleichzeitig passiert werden kann, alles geregelt abläuft. Wartezeiten sind aber schon vorprogrammiert. Deshalb die Empfehlung: Wer nicht direkt nach Hüfingen will, der sollte außen herum fahren. Nur zur Durchfahrt eignet sich die Hauptstraße in den kommenden Wochen sicher nicht.
Zubringer bleibt noch bis Ende Juli zu
Bis Ende Juli wird die Situation andauern: „Die Sanierungsarbeiten an der Georg Mall Brücke werden im Zeitraum vom 30. März bis 30. Juli 2020 durchgeführt und somit wird die Brücke, wie geplant auch noch im Juli für den Gesamtverkehr gesperrt sein“, teilt Jennifer Schwörer aus dem Donaueschinger Rathaus mit. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Die Arbeiten würden gut im Zeitplan liegen und auch der Kostenrahmen könne voraussichtlich gehalten werden. „Die Sanierung der Georg Mall Brücke und die damit verbundene Sperrung für den Gesamtverkehr im Zeitraum von vier Monaten ist mit der Stadt Hüfingen im vergangenen Jahr abgestimmt worden“, erklärt Schwörer.
Hüfingen hatte seine Maßnahme auch entsprechend auf die Donaueschinger Baumaßnahmen angepasst. Denn obwohl die Schaffhauser Straße erst am Mittwoch gesperrt wird, haben die Arbeiten bereits Anfang Juni begonnen. Und zwar wurde alles so koordiniert, dass erst die Aufgaben angepackt worden sind, die ohne eine Sperrung der Schaffhauser Straße erledigt werden können. „Die Baumaßnahme ist ganz gut angelaufen“, sagt Volker Röhl, zuständiger Planer beim Ingenieurbüro Greiner.
Doch was genau wird nun in der Schaffhauser Straße gemacht?
Im Tiefbau sollen die Leitungen erneuert werden und gleichzeitig auch der weitere Ausbau mit Glasfaser erfolgen. Doch wenn schon einmal alles aufgerissen ist, biete sich auch die Chance, die viel zu breite Straße optisch aufzuwerten. Neben einem Geh- und Radweg, der vom oberen Teil der Schaffhauser Straße fortgeführt werden soll, wird auch die eigentliche Fahrbahn schmaler gestaltet. Des weiteren soll dafür gesorgt werden, dass das Straßenabwasser, bevor es in ein Gewässer eingeleitet wird, gereinigt wird. Mit einem vorhandene Regenüberlaufbecken soll im Falle eines Hochwassers das nur dosiert in die Kanalisation eingeleitet werden. Ebenfalls sollen die Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut werden, sowie die Beleuchtung erneuert. Das Bauende ist auf Ende November geplant.
