2023 steht in Donaueschingen einer der größten Brocken an, den die Stadt finanziell stemmen will: der Neubau der Realschule im neuen Stadtviertel Am Buchberg. Mehr als 50 Millionen Euro soll das Projekt in Anspruch nehmen.
Davon abgesehen stehen jedoch auch weitere Aufgaben auf der Tagesordnung der Stadtverwaltung für das Jahr. Obwohl die Arbeiten im Baubereich im vergangenen Jahr aufgrund des Ukraine-Krieges von großer Unsicherheit, Material- und Lieferengpässen sowie erheblichen Baukostensteigerungen geprägt waren, sind mehrere bereits begonnene Projekte teilweise kurz vor der Fertigstellung oder werden im Laufe des Jahres abgeschlossen.
Auch weiterhin ist die Entwicklung der Baukosten schwer einzuschätzen, doch sind dieses Jahr Investitionen von insgesamt 24,8 Millionen Euro geplant. Und in diese Projekte soll das Geld fließen. Es sind die dicksten Brocken, die dieses Jahr auf dem Plan stehen.
Eine neue Realschule entsteht
Das mit Abstand größte Bauprojekt der Stadt Donaueschingen ist, mit einstimmiger politischer Mehrheit beschlossen, der Neubau der Realschule im neuen Quartier am Buchberg (Konversionsareal). Das Vorhaben ist als moderne fünfzügige Clusterschule mit Dreifeldsporthalle konzipiert und gilt als Leuchtturmprojekt der Stadt. Dabei schlagen Kosten von rund 55,9 Millionen Euro (aktueller Stand) zu Buche. Die Kosten waren des Öfteren Thema im Rat, da sie sich mehrfach erhöhten. Laut Auskunft der Stadtverwaltung soll im April mit den Arbeiten begonnen werden, Fertigstellung ist voraussichtlich im Januar 2026.

Sanierung des Parkschwimmbads
Mit der umfangreichen Sanierung wird das Parkschwimmbad nach über 35 Jahren fit für die Zukunft gemacht. Die letzte Sanierung fand 1988 statt. Was gemacht wird? Die komplette Technik wird ausgetauscht, die Becken mit Edelstahl ausgekleidet, das Kinderbecken und der Spielbereich werden erneuert und neue Attraktionen wie die Breitwellenrutsche eingebaut. Baubeginn war im Mai 2022, im August 2023 ist die Neueröffnung des Parkschwimmbads geplant. Die Kosten für dieses Projekt liegen aktuell bei rund 7,7 Millionen Euro.

Ein neues Feuerwehrgerätehaus für Pfohren
Nach Prüfung aller Möglichkeiten hat der Gemeinderat den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Pfohren beschlossen. Neben der Unterbringung des neuen Löschfahrzeugs sollen Umkleiden mit getrenntem schwarz/weiß-Bereich (räumliche Trennung: saubere Gegenstände und Bereiche / verunreinigte PSA und Ausrüstung nach Einsätzen), Schulungsräume, zeitgemäße Technik und Übungsmöglichkeiten im Außenbereich nicht nur der Pfohrener Wehr dienen, sondern auch durch die Wehr der Kernstadt genutzt werden. Die Kostenschätzung liegt bei rund 3,3 Millionen Euro. Derzeit laufen die Vorarbeiten, der Zeitpunkt für den Baubeginn steht noch nicht fest.
Das Projekt sorgte für Diskussionen im Gemeinderat. Dort fühlte man sich vor vollendete Tatsachen gestellt, weil die Ausgangslage eine andere war. Zuerst sollten verschiedene Optionen geprüft werden, dann lag plötzlich eine fertige Planung vor.

Kindergarten-Erweiterung mit Container
Die Stadt braucht weitere Kindergartenplätze. Also hat der Gemeinderat schnell entschieden: der Kindergarten in Pfohren soll mittels einer Container-Lösung erweitert werden.
Mit der Installation von Schulcontainern an der Erich Kästner-Schule habe man laut Stadtverwaltung bereits gute Erfahrungen gesammelt. Die Planungen für den Kindergarten Pfohren laufen bereits auf Hochtouren, noch in diesem Jahr sollen die vorbereitenden Baumaßnahmen wie Fundamente und Leitungen ausgeführt werden. Die Maßnahme wird aber bis 2024 dauern (voraussichtliche Fertigstellung Sommer 2024). Die geschätzten Kosten liegen bei rund 450.000 Euro.

Neue Trinkwasserversorgung
Was, wenn die Gutterquelle aufgrund irgendeiner Katastrophe kein sauberes Wasser mehr zur Verfügung stellen kann? Dann kann Donaueschingen bald aus einer anderen Quelle Wasser fördern. An der Ruckhalde entsteht ein entsprechender Ersatzbrunnen, dessen Leitungen in diesem Jahr noch vollständig verlegt werden müssen. Dabei geht es unter Bahnschienen und Straßen.
Die Maßnahme, die 2019 begonnen wurde, umfasst laut Stadtverwaltung vier Bauabschnitte und soll voraussichtlich Anfang 2024 fertiggestellt werden. Die Gesamtkosten liegen voraussichtlich bei gut drei Millionen Euro.

Mehr Platz für das Gewerbe
Den soll es im Gebiet Breitelen-Strangen geben. Ein Baubeginn der Erweiterung zwischen der Dürrheimer Straße und der Fortsetzung der Raiffeisenstraße des bereits bestehenden Gewerbegebiets soll laut Stadt voraussichtlich Mitte 2023 sein.
Durch den Kreisverkehr-Neubau werde ein großer Teil des Laster-Verkehrs direkt ins Gewerbegebiet abgeleitet. Die Kosten für dieses Projekt belaufen sich voraussichtlich auf rund 2,2 Millionen Euro.

Der Siedlersteg wird wieder fit gemacht
Das hölzerne Bauwerk ist in die Jahre gekommen und der Zahn der Zeit nagt inzwischen in gefährlichem Ausmaß, das Holz fault bereits. Daher soll der Steg zwischen Mai und November generalsaniert werden. Das beinhaltet laut Stadt den Witterungsschutz, Bodenbelag, Dach, Knotensanierung am Tragwerk. Laut Verwaltung schlage das mit rund 1,4 Millionen zu Buche.

Breslauer Straße soll saniert werden
In Zusammenarbeit mit dem Energiedienst, der im Zuge der Maßnahme Nahwärme-Leitungen für das Gewerbegebiet Äußere Röte und das Konversionsareal verlegt, wird die Breslauer Straße in mehreren Abschnitten saniert: gleich drei Wasserleitungen werden erneuert (Förder-, Versorgungsleitung und Steuerkabel), anschließend folgt laut Stadt die Erneuerung der Fahrbahn. Die Laufzeit des Gesamtprojekts ist von 2023 bis Ende 2024 angesetzt, der städtische Kostenanteil liegt bei etwa 810.000 Euro.
Neuer Platz für Häuslebauer
Voraussichtlich im April 2023 soll die Erschließung des Baugebiets Weiherbrünnele in Neudingen abgeschlossen sein. Ursprünglich hätten laut Stadt die Arbeiten bereits im August 2021 beendet werden sollen. Aufgrund einer Anwohner-Klage und einem darauffolgenden Normenkontrollverfahren verzögerte sich die Fertigstellung des Projekts, dessen Baukosten bei rund 1,1 Millionen Euro liegen.
Gebiet am Schützenberg
Weitere Bauplätze für die Wohnbebauung werden derzeit im Bereich Schützenberg erschlossen. Bereits im Dezember 2022 haben die Erschließungsarbeiten im letzten Bauabschnitt begonnen, Ende Juni 2023 sollen sie beendet sein. Hier stehen Baukosten von rund 610.000 Euro an.
Ebenso im Kalender des Jahres 2023 stehen Maßnahmen wie die Sanierung der Irmabrücke, der Umbau der Hochstraße und die Sanierung der Linsenöschstraße im Hinblick auf Barrierefreiheit und Gestaltung. 2023 wird die Stadt insgesamt rund 12,5 Mio. Euro in die Wasserver- und Abwasserentsorgung, den Ausbau von Straßen, Brückensanierungen und in ein modernes Breitbandnetz investieren.