Hannelore Engesser-Schröder ist überwältigt: 650 Euro für die Menschen in der Ukraine – so viel Geld haben die Pfohrener an nur einem Nachmittag gespendet. Wie in jedem Jahr waren Hannelore Engesser-Schröder und ihre Freundinnen Gabi Hasenfratz, Eva Engesser, Karin Fricker und Sylvia Callenbach gemeinsam zur Fasnet unterwegs.

Holzspielzeug und Heiligenbilder

Diesmal allerdings in besonderer Mission: Als „Billiger Jakob“ hatten die Frauen zwei Leiterwägelchen mit ausrangierten Haushaltsgegenständen vollgeladen, die sie den Pfohrenern feilboten: Bücher, Holzspielzeug, Geschirr, aber auch Heiligenbilder und Schals – „Alles, was man brauchen könnte“, sagt sie lachend.

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Als lose Gruppe machen die Frauen einmal im Jahr zusammen Fasnet – mal gibt es einen Wechsel in der Besetzung, immer gibt es jedoch ein eigenes Motto, immer sind sie auf der Straße unterwegs und stets soll es ein bisschen außergewöhnlich sein, sagt Hannelore Engesser-Schröder.

„Auch wir auf dem Dorf können solidarisch sein, nicht nur die Jecken in Köln.“
Hannelore Engesser-Schröder

In der vom Angriff auf die Ukraine überschatteten Fastnacht wollten die Frauen ihre Solidarität mit der Ukraine bekunden. „Mit Fastnacht erreicht man die meisten Menschen“, sagt Hannelore Engesser-Schröder. Dass der Krieg vor der eigenen europäischen Haustür stattfindet, dass in weniger als 2000 Kilometern Entfernung Menschen leiden und um ihr Leben bangen – das wollten die Frauen zeigen. „Leidtragend ist letztlich nur die Bevölkerung“, sagt Hannelore Engesser-Schröder. „Die Oligarchen kommen immer gut davon.“

Die Donau als Verbindung

„Auch wir auf dem Dorf können solidarisch sein, nicht nur die Jecken in Köln“, findet sie. Noch dazu verbindet die Donau Pfohren mit der Kriegsregion in Osteuropa: Pfohren gelte als erstes Dorf an der jungen Donau, die auch 50 Kilometer durch die Ukraine fließt.

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Die Leiterwägelchen hatten die Frauen in den Farben der Ukraine blau-gelb geschmückt. Wer wollte, durfte sich beim „Billigen Jakob“ bedienen, die Spenden waren freiwillig. Man habe absichtlich keine Preise genannt, sagt Hannelore Engesser-Schröder. „Es ging nicht ums Verkaufen, sondern eher darum, einen Anknüpfungspunkt zu haben.“

Pfohrener zeigen sich großzügig

Sie wäre schon über 200 Euro Erlös glücklich gewesen – am Ende des Tages waren es 450 Euro, aufgestockt von den Frauen auf 650 Euro. Das Geld hat Hannelore Engesser-Schröder nach eigenen Angaben noch am selben Tag an die ARD-Nothilfe Ukraine überwiesen. Unter deren Kontonummer rufen das „Bündnis Entwicklung Hilft“ und „Aktion Deutschland Hilft“ gemeinsam zu Spenden für die Menschen vor Ort auf.