Die Frage nach Pflegekapazitäten bleibt kompliziert, auch in Donaueschingen. Bisher verfügt die Stadt über eine Tagespflegestätte der Caritas mit 15 Plätzen in der Schulstraße. Diese kann den wachsenden Bedarf bei weitem nicht abdecken.

Entlastung soll kommen

Daher ist es für die Sozialstation St. Elisabeth schon seit längerer Zeit in der Planung, ebenfalls eine Tagespflege zu eröffnen. Nach langer Suche habe man nun auf mit einem Gelände, das durch die Naturenergie bebaut wird, einen passenden Ort gefunden, berichtet die Geschäftsführerin Stephanie Kölle.

Die Sozialstation GmbH hat mit ihrem Aufsichtsrat beschlossen, nach Fertigstellung der Anlage am Schlosspark dort 20 Plätze für eine Tagespflege einzurichten. Dafür sei man nun in Verhandlungen mit dem Bauträger getreten. Für Stephanie Kölle selbst beginnt jetzt die Vorbereitung in Zusammenarbeit mit dem Bauträger und Architekten, denn man plane schon Ende 2027 die Tagesklinik eröffnen zu können.

Nach dem Abriss alter Gebäude wird das Gelände am Schlosspark für Neubauten vorbereitet. Hier soll die Tagespflege mit aufgebaut werden.
Nach dem Abriss alter Gebäude wird das Gelände am Schlosspark für Neubauten vorbereitet. Hier soll die Tagespflege mit aufgebaut werden. | Bild: Johann Müller-Albrecht

Tagespflege wird dringend benötigt

Diese soll pflegende Angehörige entlasten und den Pflegebedürftigen einen Ort kurzfristiger fachlicher Versorgung anbieten. Im Anschluss an eine vollstationäre Behandlung oder anstelle eines Krankenhausaufenthaltes (für zu Hause wohnende behandlungsbedürftige Personen), kann die Therapie in einer Tagespflege-Einrichtung in Anspruch genommen werden.

Eine Tagesklinik sei auch dann sinnvoll, wenn eine Entlassung in die häusliche Umgebung schon möglich, aber eine weitere intensive Therapie zur Fortsetzung vorangegangener Rehabilitationsmaßnahmen notwendig ist. Die Tagespflege steht allen Pflegegraden offen.

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Moderne Ausstattung und professionelles Team

Pflegedienstleiterin Silvia Liebgott hat jahrelange Erfahrung in der Leitung einer Tagesklinik, da sie die Klinik der Caritas in Donaueschingen über sechs Jahre leitete. Zusammen mit einem Team von sechs Fachpflegekräften und zusätzlichen Betreuungspersonen wird sie nun die neue Tagesklinik leiten.

„Wir werden in der modernen Ausstattung auch zukünftige Generationen, die schon in der digitalen Welt zu Hause sind, berücksichtigen“, sagt sie. „Computer und andere mediale Technologie werden angeboten. Auf diesen kann man zum Beispiel Lernspiele anbieten, die die kognitiven Fähigkeiten der Tagesgäste fördern.“

Fit im Alter

Doch im Vordergrund stehe die Förderung der täglichen Aktivitäten und der Mobilität. Dazu gehören beispielsweise Übungen zur Vorbeugung von Stürzen oder allgemeine Gymnastik um die Bewegungsfähigkeit zu fördern. Dazu seien die Fachpflegekräfte zusätzlich fortgebildet und man werde auch mit einer benachbarten Physiotherapie-Praxis zusammen arbeiten, die spezielle Rehabilitationsmaßnahmen mit anbieten werde.

Um das Leben im Alltag zu fördern, werde man die Tagesgäste, je nach deren Fähigkeiten, auch zu hauswirtschaftlichen Tätigkeiten einbeziehen. Sei es die Vorbereitung vom gemeinsamen Frühstück oder nachmittäglicher Kuchentafel. „Fit im Alter“ sei das Motto, das man umsetzen möchte. Sicherlich werde man auch Demenzkranke als Gäste haben, für diese sei auch ein „Demenzgarten“ in der Planung. Dieser sei rundum gesichert, biete jedoch die Möglichkeit, sich in einem kleinen Stück Natur betreut zu bewegen.

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Ein breites Angebot

Pflegerische Grund- und Behandlungspflege, wie Wundversorgung, Medikamentengabe und Fortführung medizinischer Anordnungen seien als Basis im Angebot für die Tagesgäste. Man werde auch pflegende Angehörige beraten, denn vielen sei nicht bewusst, dass man neben dem Pflegegeld zusätzlich für teilstationäre Pflege in Einrichtungen der Tagespflege einen finanziellen Ausgleich bei der zuständigen Pflegekasse beantragen kann.

Dadurch ist das Angebot der Tagespflege für viele ein besonderer Anreiz, sagt Liebgott. Man werde mit den Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 8 bis 16.30 Uhr beginnen, „doch wir überlegen schon heute, ob wir, je nach Bedarf, nicht auch teilweise am Wochenende und an Feiertagen öffnen werden“, sagt Geschäftsführerin Stephanie Kölle. Für sie würde sich ein Kreis schließen, „denn wir versorgen Pflegebedürftige zu Hause, sie verbringen dann den Tag in der Tagespflege und abends übernehmen wir sie wieder daheim.“