St. Georgen Zwei Tage feierten die St. Georgener Bürgerinnen und Bürger das Stadtfest. Tausende Besucher genossen das Unterhaltungsangebot bei schönstem Sommerwetter. Doch wie lief das Fest hinter den Kulissen? War die Organisation des neuen Organisationsteams reibungslos? Und war das heiße Sommerwetter eher gut oder eher schlecht für die Vereine, die ein breites kulinarisches Angebot präsentierten? Wir haben nachgefragt.
Angesichts des makellosen Sommerwetters machte am Samstag schnell das Wort „Blümel-Wetter“ die Runde. So wurde in den 1980er Jahren das Wetter bezeichnet, als der damalige Hauptamtsleiter Herbert Blümel bei der Festlegung des Stadtfesttermins über viele Jahre immer Wetterglück hatte.
Was vor 40 Jahren ein Garant für guten Stadtfestbesuch und Umsatz war, erwies sich in diesem Jahr als fast contraproduktiv. Während am Samstagabend das Veranstaltungsareal mit Tausenden gut gelaunten Besuchern gefüllt war, schmolzen am Sonntag die Besucherzahlen und entsprechend der Absatz an den Verkaufsständen unter der großen Hitze regelrecht dahin.
„Eigentlich sind wir sehr zufrieden, am Samstagabend war eine Super-Stimmung. Aber am Sonntag hat uns die Hitze das Geschäft verhagelt“, sagt Jürgen Götz, Geschäftsführer des Fußballvereins FV/DJK. Der St. Georgener Fußballverein hatte groß aufgefahren und ziemlich den größten Stand auf dem Stadtfest. Neben einer Speisen- und Getränkeauswahl haben die Kicker verschiedene Ballspiele angeboten. „Gut fürs Renommée, aber personalintensiv. Wir hatten über die beiden Festtage mehr als 100 Arbeitseinsätze“, sagt Götz.
Mehr erwünscht hätte sich auch die Brigacher Landjugend. „Es war deutlich weniger los“, sagten die beiden Vorsitzenden Melanie Heinzmann und Manuel Schober. Als mögliche Gründe führten sie einerseits an, dass etwa in Schönwald und in Königsfeld ebenfalls große Veranstaltungen waren: „Aber auch die Hitze machte den Besuchern zu schaffen – die dann weniger gegessen haben.“ Immerhin, der Verkauf von Hofeis lief gut. „Da haben wir fast alle 300 Portionen verkauft.“ Und von den 61 Kuchen, die die Landjugend an den beiden Tagen verkaufte – ein Drittel davon stifteten die Landfrauen – blieben am Ende nur ein paar Krümel übrig.
Die Hitze sieht auch Uli Münch, Vorsitzender des Vereins der Hundefreunde, als Ursache dafür, dass „der Umsatz nicht so gut war wie erhofft.“ Immerhin: „Unsere Neuheit, der Corn Dog, eine im Backteig frittierte Wurst, kam sehr gut an.“ Heiko Friebe konnte sowohl für den Turnverein als auch für die Peterzeller Bürgerwehr feststellen; „Es war gut, aber es hätte mehr sein können. Es war einfach zu heiß.“ So sei am Sonntagabend noch Essen übrig gewesen, was in den Vorjahren nicht der Fall war.
Organisatorisch war das Stadtfest auf ein sicheres Fundament gestellt. Bürgermeister Michael Rieger sagte bei der Eröffnung, dass die Organisation „kurzfristig von einem neuen Team übernommen werden musste, das nicht ins kalte, sondern ins eiskalte Wasser geworfen wurde.“ Jacqueline Bouwman, Philipp Strumberger, Pia Schneider und Sabine Storz haben die Feuertaufe aber nach eigenen Angaben gut gemeistert.