Weil er eigenen Angaben zufolge sein Kind von der Schule abholen musste, hat ein Autofahrer am vergangenen Mittwoch, 25. Juni, die polizeilichen Absperrungen an einer Unfallstelle auf der Kreisstraße 7760 ignoriert und ist in den Unfallbereich gefahren. Das geht aus einer Polizeimeldung hervor. Demnach räumte der Mann noch während die Rettungskräfte vor Ort im Einsatz die zur Sperrung verwendeten Pylonen sowie ein Warnschild beiseite und fuhr zwischen die Einsatzfahrzeuge in die Unfallstelle ein. Zuvor war dort ein 38-jähriger Motorradfahrer gestürzt. Eine Polizeibeamtin soll den Autofahrer gestoppt haben.
Anzeige ist raus
Die Polizei hat nach eigenen Angaben ein Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen den Autofahrer wegen Nichtbeachtens polizeilicher Weisungen eingeleitet. Er müsse nun mit einem Bußgeld sowie einem Punkt in Flensburg rechnen. Die Polizei weist in diesem Zusammenhang eindringlich darauf hin, dass derartige Absperrungen für alle Verkehrsteilnehmenden verbindlich und in keinem Fall diskutabel sind.
„Auch wenn der Grund für eine Sperrung für Unbeteiligte mitunter nicht sofort ersichtlich sein kann, so richtet die Polizei derartige Durchfahrtsverbote stets nur bei begründeter Notwendigkeit und mit entsprechendem Augenmaß ein“, heißt es in der Mitteilung. Die Anordnung ist rechtlich bindend. Die Missachtung derartiger Absperrungen kann neben einem Bußgeld als Folge für die Verkehrsteilnehmenden auch in höchstem Maße gefährlich sein, zum Beispiel durch landende oder startende Rettungshubschrauber, Gefahren von der Einsatz- beziehungsweise Unfallstelle oder durch technisches Rettungsgerät.
Unnötige Risiken für Rettungskräfte
Außerdem werden die eingesetzten Rettungskräfte zusätzlichen und völlig unnötigen Risiken ausgesetzt, da sie nach eingerichteter Absperrung von einem gesicherten Einsatzbereich ohne weiteren Verkehr ausgehen und sich darauf verlassen, um ihren eigentlichen Aufgaben nachzugehen. Die Polizei weist darauf hin, bei Fahrten allgemein stets so ausreichende Zeitreserven einzuplanen, dass auch unvorhergesehene Verzögerungen, zum Beispiel durch Umleitungen oder auch Verkehrskontrollen, dadurch kompensiert werden können.