VS-Villingen Mit dem erfolgreichen Verlauf des Gässlefestes in der Webergasse hat der Jazzclub Villingen den Test für die bevorstehenden Feierlichkeiten im Geburtstagsjahr 2026 mit Bravour bestanden. Trotz der zahlreichen Parallelveranstaltungen – wie das Jubiläumsfest der Patenkompanie, das Sommerfest der Glonki-Gilde und das Wieslefest der Georgspfadfinder – war das Gässlefest des Jazzclubs bestens besucht. „Das zeigt, dass die Stadt solche Gassenfeste braucht“, erklärte Simeon Disch vom Vorstand.
Das Gässlefest war eine Probe für die große Geburtstagsfeier im nächsten Jahr mit Dixieland-Bands und anderen Attraktionen. Unter dem Motto „Die Webergasse putzt sich raus“ trafen sich Mitglieder des Jazzclubs sowie Freunde und Nachbarn bei leckerem Essen und kühlen Getränken. Mit der Ho-Bü-Big-Band des Gymnasiums am Hoptbühl und den Musikern von Acoustic Breeze aus Schramberg wurde gezielt junges Publikum angesprochen. Künstlerische Ergänzung der Veranstaltung war die Ausstellung der Bilder von Schülern der St. Ursula-Schulen. „Die Schüler haben dabei auch die Verbindung zwischen Jazz und Villingen sowie Jazz und Kunst kennengelernt“, erklärte Kunstlehrerin Sabine Schloz. „Für mich ist das ein Nachbarschaftsfest“, erklärte Lore Bammert. Die Seniorin lebt in der Brunnenstraße und freut sich über die Kinder im Viertel.
Im Herbst noch mehr Jazz
Mit dem Gässlefest machte der Jazzclub auch auf die vielfältigen Veranstaltungen im Herbst aufmerksam. Beim Festival „Jazzin‘ the black forest 8“ kommen im September zum achten Mal bekannte Künstler in das Theater am Ring in Villingen und in den Jazzkeller.
Am Abend saßen Simeon Disch und Benjamin Kaiser, die gemeinsam als DJ Funky Voyage aktiv sind, vor dem Jazzkeller und zogen ein Resumée des Gässlefestes. „Wir sind komplett zufrieden“, erklärte Simeon Disch. Von den zahlreichen Besuchern konnten elf neue Mitglieder gewonnen werden. Beide waren dankbar für den Zulauf. „Das macht Lust auf mehr urbanes Leben im Riet“, erklärte Benjamin Kaiser. Schon letztes Jahr gab es einen Mitgliederzuwachs auf rund 150. Etwa 35 Aktive bringen sich im Verein ein, von der Programmplanung über die Abrechnung bis hin zum Putzen.
Der Jazzclub ist 1961 gegründet worden, so finden also seit mehr als 60 Jahren jährlich rund 30 bis 40 Konzerte statt – zumeist zeitgenössischer Jazz. Einige mittlerweile etablierte Musiker machten ihre ersten Schritte in der Villinger Webergasse. Dabei achteten die Vereinsverantwortlichen immer auf musikalische Qualität und faire Musikergagen.
Mittlerweile ist der Jazzkeller mit seiner wohnzimmerartigen Atmosphäre bei Musikfans in ganz Europa bekannt. Bereits sieben Mal erhielt der Jazzclub im Villinger Rietviertel den bundesweit verliehenen Spielstättenpreis „Applaus“ als Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten. Neben dem Urgestein Friedhelm Schulz und jahrzehntelang Aktiven wie Georg Seiler und Rainer Horn gehören junge Kulturschaffende wie Simeon Disch oder ehrenamtlich Aktive wie Ulrike Diery zum neunköpfigen Vorstand.