Zum Aufwärmen dreimal um den Eisweiher laufen, dann geht es, zurück im Fitnessstudio, eine Runde ans Ruder oder zum Schlittenziehen, bevor die Sportler dann mit dem Medizinball ins Ziel treffen sollen: Kraft-, Ausdauer- und Intervalltraining verspricht die neue Trendsportart Hyrox, berichtet Jannik Raible, der Trainingsleiter im Villinger Fitnessstudio Injoy.
Lauftraining mit Intervallen
Die neue Sportart, die seit April dieses Jahres im Injoy angeboten wird, biete eine Ergänzung zum Lauftraining für alle Jogger, so der Fitnesstrainer. Denn neben den acht Intervallen heißt es, zumindest im Wettkampf, auch achtmal einen Kilometer zu laufen.
Von Schlitten ziehen bis Rudern
Dazwischen warten die Stationen. Dazu zählt Skifahren an einem speziellen Gerät, Schlitten ziehen und Schlitten schieben, bei dem ein mit Gewichten beladener Wagen 50 Meter weit gezogen beziehungsweise geschoben werden muss. Außerdem stehen, Weitsprung, Rudern, Gewichte tragen, Ausfallschritte und der Zielwurf mit einem Medizinball auf dem Trainingsplan.

Ein aktueller Hype
Für das Training wird den Sportlern jedoch ein individueller Mix von den Übungsleitern erstellt. So werden in einer Trainingseinheit auch nicht alle Stationen durchlaufen.
„Auf der Fitnessmesse in Köln im April war Hyrox der absolute Trend“, sagt Raible. 2024 sei die neue Trendsportart mit einem kleinen Stand vorgestellt worden, 2025 habe es gleich eine ganze Halle inklusive eines Wettkampfes gegeben. „Innerhalb eines Jahres ist das so groß geworden“, berichtet der Sportler.

Crossfit vs. Hyrox
Und zieht gleich einen Vergleich zu einer Sportart, die ebenfalls als Trendsportart gilt: Crossfit. Allerdings werde hier auch mit Langhanteln und Übungen am Reck gearbeitet. „Crossfit ist sehr Alltags-angepasst, Bewegungen, die man auch im Alltag macht, werden auf das eigene Niveau skaliert“, so Raible. Auch das Outfit variiert: wo man bei Crossfit festes Schuhwerk benötigt, sind beim Hyrox eher Laufschuhe nötig.
Wettbewerb in Villingen
„Hyrox und Crossfit, da geht der Hype in der Fitnessbranche hin“, sagt Raible. Das Studio geht mit, bietet seit knapp drei Jahren auch Crossfit in seinen Räumen an, hat in diesem Jahr Ende Mai bereits zum dritten Mal einen Crossfit-Wettbewerb veranstaltet. 90 Teilnehmer hatten sich dafür angemeldet: „Innerhalb von fünf Minuten waren wir ausverkauft“, sagt Raible.
Yoga in der Luft
Auch von anderen Trends und Angeboten berichtet Raible. Etwa von der Möglichkeit, in dem Fitnessstudio unter Höhenbedingungen zu trainieren, in einem speziell dafür eingerichteten Raum. „Yoga ist etwas abgeflacht, aber vor allem bei den Damen nach wie vor beliebt. Der Trend wird vermutlich nicht mehr weggehen“, sagt Raible. Dazu gebe es Variationen, wie etwa Aerial Yoga, das an Bändern in der Luft hängend ausgeführt wird.

Fit sein ist wieder Trend
Auch Cycling, also Übungen auf dem Rad, seien dauerhaft voll besucht. „Cycling läuft immer“, sagt Raible. „Das ist gelenkschonend und bei Menschen mit Knie- und Hüftproblemen beliebt.“
„Fitness allgemein ist wieder im Trend“, sagt Sascha Rapierski. Er ist Inhaber von drei Fitnessstudios in Villingen-Schwenningen. Zu Coronazeiten habe die Branche gelitten, auch in seinen Easy-Fit-Studios habe es viele Abmeldungen gegeben. „Daraufhin haben wir das komplette Beitragssystem umgestellt“, sagt er. Seitdem könne man die Mitgliedschaft innerhalb von vier Wochen kündigen.
Smartes Training am Gerät
Eine weitere Neuerung: das Training an chipgesteuerten Geräten. Das werde einmal für die Sportler individuell eingestellt, danach können die ganz selbstständig ein Zirkeltraining an den Geräten durchlaufen. Dabei soll die Kondition schrittweise aufgebaut werden. Merkt das Gerät, dass die Übungen zu einfach geworden sind, werden diese automatisch abgepasst.

Wenig Zeit fürs Training
„Die Geräte erkennen auch muskuläre Diskrepanzen“, erklärt Rapierski. Etwa, wenn die Rückenmuskulatur wegen einer schlechten Haltung geschwächt ist und diese aufgebaut werden müsse. „Das lässt sich mit den Geräten gut trainieren“, so der Fitnessexperte. Auch für Einsteiger seien die Geräte empfehlenswert. Und für solche, die unter Zeitdruck stehen. Immerhin sei man in etwa 20 Minuten mit einem Zirkel durch.

Sport unter Strom
„Die Leute wollen wenig Zeit investieren, dafür dann viel erreichen“, sagt Rapierski. Daher sei auch eine weitere Sportart, das Elektromyostimulationstraining – kurz EMS – beliebt. Dabei soll mit leichten Stromschlägen das Muskelwachstum angeregt werden. Einmal in der Woche muss dafür 20 Minuten lang der Stromgürtel angezogen werden.
Jumping, Yoga und Zumba
Kurse und Gruppenangebote dagegen machen bei Easy Fit nur einen Bruchteil der Mitglieder mit. Aber auch hier gibt es Trends und Neuigkeiten sowie Altbewährtes. „Jumping ist bei uns beliebt“, sagt Rapierski. Eine Stunde Trampolinspringen mit verschiedenen Übungen beinhaltet der Kurs. „Sonst laufen die Klassiker wie Zumba und Yoga nach wie vor gut, wobei Zumba inzwischen etwas abgeflaut ist.“