Eine richtige Bruchlandung hat das Hotel Concorde bislang nicht erlebt. Irgendwie ging es immer weiter und jemand war bereit, das Hotel wieder abheben zu lassen. Das Concorde ist jetzt allerdings endgültig Geschichte. Das heißt: Der Name wird wegfallen, das Hotel hat mit neuem Konzept und neuer Bezeichnung wieder eine Zukunft. Hotel Sombea soll es zukünftig heißen. Wie kam es dazu?
Im Januar 2020 hatte sich Karl Heinz Müller dazu entschieden, das Hotel zu verkaufen. Neuer Eigentümer wurde die Immobilienfirma Immo Pro Invest GmbH, die schon in der Hagelrainstraße Immobilienprojekte realisiert hatte. Deren Geschäftsführer Sergej Seider hat das Concorde jetzt an Daniel Repp von der Sombea GmbH verkauft. Repp kennt das Hotel gut, hat er doch 2020, damals als Angestellter der Immo Pro Invest, Kauf und Umbau auf den Weg gebracht – und parallel in Schwenningen sein eigenes Hotel aufgebaut, das Sombea. Jetzt schließt sich der Kreis.

„Seit August haben wir das Concorde übernommen“, erklärt Repp. Und aus dem Concorde soll nun auch ein Sombea werden: „In Schwenningen haben wir uns mit dem Konzept etabliert. Wir haben das Restaurant dort bewusst für die Öffentlichkeit vermarktet und locken damit viele Gäste aus der Region“, erklärt er. Das soll in Donaueschingen beim Flugplatz ähnlich laufen. Die Gastronomie soll stärker in den Fokus rücken.
Eine psychologische Hürde
Der Standort des Hotels beim Flugplatz sei „eine psychologische Hürde. Dabei ist es von der Stadt ein Katzensprung hierher“, sagt Repp. Aktuell, so sagt er, habe man das nicht so sehr auf dem Schirm, um hier auch essen zu gehen: „Und ich hatte jetzt schon viele Besucher, die nicht gewusst haben, wie schön es hier ist.“ Viel Potenzial, findet Repp.
Daher will er am 12. Oktober mit einer offiziellen Veranstaltung im Hotel mit dem Sombea durchstarten, quasi auch als symbolischer Start, geöffnet ist bereits. „Den Namen ‚Concorde‘ löse ich ab“, sagt der neue Geschäftsführer. Der sei einerseits ein wenig verbrannt, andererseits will er in der Außen-Kommunikation den Flugplatz auch ein bisschen rausnehmen: „Ich will damit mehr Nähe zum Stadtzentrum schaffen.“
Im Hotel selbst ist das anders. Hier ist der Flugplatz auch in der Optik zu erkennen. Große Bild-Wände, das Personal ist die Airline-Crew und die Zimmer sind die Gates. Dazu gibt es die große Außenterrasse, die jetzt im Wintergarten-Stil auch in der kalten Jahreszeit genutzt werden soll. Und es gibt einen Blick auf den Flugplatz-Betrieb und die Baaremer Landschaft.
Bereits einen laufenden Betrieb
Als Vorteil wertet Daniel Repp, dass mit dem Schwenninger Sombea bereits ein Betrieb läuft, dessen Synergie er auch in Donaueschingen nutzen kann. Sei es bezüglich Personal, Küche – oder Platz: „Mit dem Standort in Schwenningen haben wir eine Nähe, mit der wir uns dennoch nicht kannibalisieren. Hier können wir Mitarbeiter von A nach B switchen.“ Ist irgendwo bereits ausgebucht, fährt ein Shuttle die Gäste zum jeweiligen Standort, an dem es noch Zimmer gibt.
Die Hotels sind für Daniel Repp ein Herzensprojekt. Über seine Arbeit bei einer Krankenkasse ist er viel in Hotels unterwegs, in der Immobilienfirma hat er dann öfter damit zu tun – und der Traum wächst. Die Umsetzung erfolgt in Schwenningen schließlich direkt vor der Pandemie: „Der Rohbau stand bereits und ich wusste nicht, wie es weitergeht. Die ersten Monate nach Corona waren schwer“, sagt Daniel Repp. Mittlerweile habe sich das beruhigt und auch die Personal-Situation sei besser. Die Angestellten des früheren Concorde seien übernommen, „wir haben auch noch weiter kräftig angestellt“, sagt er.
Kontinuität soll geschaffen werden
In Donaueschingen wolle er jetzt auch Kontinuität schaffen: „Früher waren mal Köche da, mal nicht. Es soll jetzt von Montag bis Freitag einen Mittagstisch geben und wir öffnen die Gastronomie auch samstags.“ Die Küche soll international sein, Pizza, Pinsa und auch Burger soll es geben. Es soll zudem Veranstaltungen geben, die das Hotel selbst organisieren möchte, etwa in der Zigarren-Lounge und auch das Geschäft mit den Hochzeitsfeiern laufe schon an. Auch Tagungen seien möglich.
Jetzt fehlen lediglich noch ein paar Details im Hotel. Der Sombea-Schriftzug wird den des Concorde ersetzen, innen und außen. Mit einer verstärkten Digitalisierung geht es zudem weiter: Die Speisekarte gibt es auf dem Tablet, eingecheckt werden kann ebenfalls digital. Der letzte Feinschliff, dann kann das Sombea durchstarten.