Allmendshofen – Eigentlich könnten die Hans Heini in diesem Jahr das Jubiläum des Narrengerichtes feiern. Doch es kam bekanntlich anders. Wolfgang Gut, der am Mittwoch vor der Fasnet immer als Ortsrichter Dedelius tätig ist, hat für uns zur Feder gegriffen und eine etwas andere geschichtliche Betrachtung über das Spektakel an der Juniperusquelle verfasst:

Es war vor 25 Jahr,
da wurde auf der Bertholdsbaar,
ein Verein; das muss man loben,
aus der Taufe hochgehoben.
Hans Heini nannten sie sich helle,
die jungen Ritter von der Quelle!
Das Ortsgericht, man sagen kann,
das gab`s noch nicht von Anfang an,
dieses hat sich, unvermittelt,
aus einem Zufall her entwickelt.

Rudi Schlatter ist der Vater,
vom Hans Heini Kulttheater,
der aus Überlieferungen
die Figur hat übernummen.
Die Gründungsfeier an der Quelle,
war ein Hit, auf alle Fälle,
denn zum Spass nach Ritterart,
stand ein Schandbrett auch parat.
Zu später Stund`, könnt`s anderst sein,
da sperrte man zwei Mannen ein,
ins Brett, so einfach nur zum Spass,
und wollt sie werfen noch ins Nass`!
Die beiden waren Sohn und Vater,
nämlich Michael und Rudi Schlatter.
Doch wären sie, wär`s so geloffen,
wahrscheinlich jämmerlich ersoffen,
drum ließ man Gnade einfach walten
umso ihr Leben zu erhalten!

Der Schlüssel von dem Schandenbrett,
der war auf einmal spurlos weg,
sodass die beiden leicht verwirrten,
im Schandbrett umeinander irrten.
Durch das Dorf ging`s in der Nacht,
wo alle schliefen, keiner wacht,
doch ihr Klagen und ihr Stöhnen,
war von weitem schon zu hören.
Ein guter Mensch der dieses hört
und Einlass ihnen doch gewährt,
war mit fasnetlichem Mute,
vom Hinterdorf Eugen der Gute!
Nach einer Stunde, es war Zeit,
da waren sie vom Brett befreit
und hatten so, was ist ei`m lieber,
die Freiheit und ihr Leben wieder!
Dass dies jedoch ein Nachspiel gab,
war natürlich kein Frag
und so wurd` im nächsten Jahr,
der Fall verhandelt, ist doch klar,
am selben Ort, zur selben Stelle,
nämlich an der Juniperusquelle!
Angeklagt, das war recht bitter,
war Bernd der Wilde, erster Ritter
und sein Komplize, nicht Michael Jackson,
sondern Jogi von den schwarzen Hexen.
Kläger waren zweifelsfrei,
Schlattermänner, deren zwei
und dazu, als Nebenklage,
Eugen der Gute, ohne Frage!
Dass alles auch in Ordnung geht,
so wie es gesetzlich steht,
braucht es halt noch einen Richter
und zur Verteidigung `nen Dichter.
Victor von Scheffel, Georg Wild,
der immer hilft und niemals schillt,
verteidigt dann die Angeklagten;
doch das Gesetz um`s zu verraten,
wird vertreten, so ein muß,
vom Ortsrichter Dedelius
und dieser kennt, es ist oft schade,
kein Erbarmen, keine Gnade!
Am liebsten würd` er Delinquenten,
an Ort und Stelle gleich versenken,
dass sie dem Volke, seinen Lieben,
keinen Schaden mehr zufügen!

Bei jeder Fasnet, jedem Strählen,
darf auch die Musik nicht fehlen
und diese macht am Quellenrund,
die Kuäseckelmusik mit ihrem Mund.
Die Atmosphäre, die Kulisse,
mit Türmen, Fackeln, Regengüsse,
Schneegestöber von ganz oben,
muss man hier auch einmal loben,
denn es ist hier alles pur,
so ist es halt, in der Natur!

Doch ganz wichtig, zweifelsfrei,
ist die große Schauspielerei!
Und da muss man hoch erwähnen,
die Gäste, die sich gar nicht schämen,
um im Schandbrett zu gestehen,
ihre Fehler, ihr Vergehen.
Denn nur sie, sind für die Truppe,
das sogenannte Salz der Suppe!
Ob Politik, ob Kommunal,
der Stand ist dabei ganz egal,
das Wichtigste, wie man es kennt,
ist sie sind recht prominent
und haben dabei auf der Erden,
nichts und niemand zu verbergen.

Zum guten Schluss, sei hier geschrieben,
dass Fasnet ist, das was wir lieben
und wir für euch, ihr lieben Leut`,
Spaß machen zur Fasnetzeit.
Den Spiegel denen vorzuhalten,
den Jungen, aber auch den Alten,
die meinen wichtig es zu haben,
das ganze Jahr, an allen Tagen.
Der Narr der lässt, so wie ich mein,
auch fünfe einmal grade sein
und wird stets sein Motto lieben,
das auf dem Narrenblatt geschrieben:
„Was oft der Weisheit nicht gelingt,
die Narrheit ohne Müh vollringt!“
in diesem Sinne bliebed froh,
Hans Heini ruft: „Narri, Narro!“
Im Hornung 2021 Bernd der Wilde,
Wolfgang der Gute