Dem ein oder anderen Spaziergänger mag es schon aufgefallen sein: Am renaturierten Donauzusammenfluss wacht seit ein paar Tagen wieder die Mutter Baar. Unter den Augen der “Jungen Donau als Kind im Schoß der Mutter Baar“, so die Bezeichnung, vereinigen sich hier Brigach und Breg zur Donau.

So sah die Skulptur vor der Restaurierung aus: Der Zahn der Zeit hatte „Mutter Baar“ binnen 150 Jahren doch recht zugesetzt.
So sah die Skulptur vor der Restaurierung aus: Der Zahn der Zeit hatte „Mutter Baar“ binnen 150 Jahren doch recht zugesetzt. | Bild: Hanspeter Walter

Über drei Jahre war die Mutter Baar abwesend. Der Grund? Im Zuge der Umgestaltung des Gebiets am Donauzusammenfluss wurde die Skulptur 2022 von ihrem damaligen Standort entfernt, da dieser Standort nunmehr nicht mehr fußläufig erreichbar gewesen wäre. Zwischenzeitlich wurde die Skulptur in der Kläranlage gelagert.

Diskussionen über Standort

Um den neuen Standort des Denkmals beim Donauzusammenfluss führte die Stadtverwaltung 2022 einige Gespräche mit den Planern des Regierungspräsidiums (RP). Das RP hätte die Mutter Baar gerne direkt auf dem Landstück nach der neuen Brücke gesehen. Dafür ließ das Präsidium damals auch erste Vorarbeiten erledigen.

Schließlich gelang es der Stadtverwaltung aber, einen neuen Standort auszuhandeln, nämlich direkt über dem Zusammenfluss von Brigach und Breg, am Donau-Ursprung.

Aufwendige Restaurierung

Dort glänzt die Skulptur nun in der Sonne, der Kalkstein ist poliert. Kein Wunder: Sie war bis vor Kurzem auf Schönheitskur in Überlingen. Restaurator Ricardo Itta hat die Skulptur im Oktober 2024 an den Bodensee geholt.

Restaurator Ricardo Itta aus Überlingen hat sich der Mutter Baar angenommen. Nach der Kosmetikkur in Überlingen erstrahlen Mutter Baar ...
Restaurator Ricardo Itta aus Überlingen hat sich der Mutter Baar angenommen. Nach der Kosmetikkur in Überlingen erstrahlen Mutter Baar und die junge Donau in voller Pracht. | Bild: Hanspeter Walter

Im Verlauf der Jahre hat sich an dem Denkmal nämlich eine dunkle Patina entwickelt. Der feuchte Standort trug zu einem dichten Moos- und Flechtenbewuchs bei, der den ursprünglichen Glanz des Kunstwerks erheblich beeinträchtigte. Itta hat mit viel Liebe zum Detail Bruchstellen repariert und die Figur wieder zum Glänzen gebracht.

Geschaffen hat die Skulptur aus Kalkstein Franz Xaver Reich aus Hüfingen im Jahr 1875. Die Figur wurde im Juni 2016 von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg zum Denkmal des Monats ernannt.