Auch in Zeiten des Lockdowns freute sich Jutta Weißer, Inhaberin des Schuhhauses Duldinger an der Donaueschinger Josefstraße, „dass uns unsere Kunden nicht vergessen haben“. Die telefonischen Bestellungen seien in der schwierigen Zeit immerhin ein bisschen Rückhalt gewesen. „Ich bin sehr dankbar.“

Und: „Vergangene Woche lief das Geschäft noch etwas zurückhaltend, denn die Kunden waren doch sehr verunsichert. Auch die Pflicht zum Vorzeigen eines negativen Testergebnisses hielt einige Besucher ab. In dieser Woche hat das Interesse wieder angezogen und seit Dienstag läuft es auch deutlich besser“, freut sich die Inhaberin, die zusammen mit ihrer Tochter das Geschäft führt. Besonders gefragt sind aktuell Sommerschuhe, und diesbezüglich sind die Regale mit neuen und aktuellen Angeboten gut gefüllt.

Auch Massimiliano Longu vom Donaueschinger Café Rialto an der Karlstraße freut sich über die Wiedereröffnung. Allerdings: „Mir sind im Lockdown viele Mitarbeiter abgesprungen, da sie sich andere Jobs gesucht haben.“ Es werde „eine kleine Herausforderung, gutes Personal zu bekommen“. Aktuell geht vieles im To-go-Geschäft. „Ich glaube, dass sich mit der ersten Öffnungsstufe noch nicht viel ändert. Wir sind jedoch bereit.“

Seit vergangenem Montag verspürt Nathalie Schwind von der Donaueschinger Buchhandlung Osiander an der Karlstraße ein deutlich größeres Besucheraufkommen. „Die Leute freuen sich, einfach wieder einmal in Büchern zu schmökern. Auch viele Touristen schauen vorbei. Ich bin mit dem Auftakt sehr zufrieden“, sagt Schwind.
Besonders hoch im Kurs stehen bei den Kunden aktuell Bücher über Reisen. „Vor allem Literatur aus unserer Schwarzwald-Region ist sehr gefragt. Unsere Regale sind mit Büchern aus allen Richtungen voll. Wir hatten auch nie Lieferengpässe“, ergänzt Schwind, die es schon seit Tagen gefreut hat, den Kunden wieder mit Rat und Tat zur Verfügung stehen zu dürfen. „Die Besucher freuen sich, unsere Räume wieder zu betreten und ich freue mich auf viele interessante Gespräche“, fügt Schwind an.
Viele potenzielle Gäste sind noch etwas unsicher
Einige wenige Geschäftsreisende beherbergte in den vergangenen Wochen das Waldblick BSR Hotel im Donaueschinger Stadtteil Aufen. Gastronomisch ging jedoch in den vergangenen Wochen wenig. „Da wir nicht in der Kernstadt beheimatet sind, leben wir mehr von Touristen oder Radfahrern. Vereinzelt gibt es Anfragen für Übernachtungen, aber der große Boom ist noch nicht da. Da werden sicherlich noch zwei, drei Wochen vergehen, da die Leute auch noch etwas unsicher sind“, sagt Restaurantleiterin Olga Krasnykk.
Lieferengpässe befürchtet Krasnykk keine. „Wir können sehr schnell wieder hochfahren und unser gewohnt reichhaltiges Angebot servieren. Wir haben zu 80 Prozent hochgefahren, im Hotelbereich sind wir sogar schon bei 100 Prozent und freuen uns auf Buchungen, auch wenn aktuell kaum Anfragen vorliegen.“
Das Double Six Dinner an der Donaueschinger Raiffeisenstraße nutzte den Lockdown für Renovierungen. So gibt es nun eine Teilüberdachung der Terrasse. Inhaber Thomas Fink hat die Chance zur Wiederöffnung sofort genutzt.

„Endlich fühlt es sich wieder wie ein Restaurant an. Wir sind von der ersten Minute an wieder mit viel Freude und Spaß an der Arbeit. Kein Mitarbeiter hat uns verlassen, sodass wir schnell wieder die gewohnten Abläufe verinnerlicht haben“, sagt Fink. Weiterhin mit an Bord ist auch Mitarbeiter Patrick Schonhardt (Bild), der wie alle Mitarbeiter den Neustart motiviert angeht.
Bereits in der vergangenen Woche spürte Heike Schupp vom Hosenshop in der Karlstraße ein steigendes Interesse der Kunden an ihrem Angebot. „Schon da hatte ich telefonische Anfragen zu aktuellen Trends und Angeboten. Seit vergangenem Montag kommen die Kunden wieder in unsere Räumlichkeiten und interessieren sich in erster Linie, der warmen Witterung sei dank, für leichte Sommerbekleidung. Da gibt es auch in den Altersgruppen keine Begrenzungen“, sagt Schupp.
Auf der Winterkleidung blieb sie indes nicht sitzen, denn zwischenzeitlich ging in der kurzen Öffnungsphase im März einiges über den Ladentisch. Nun hofft sie, dass die Öffnungsphase nicht wieder gestoppt werden muss. „Ich bin schon ein bisschen euphorisch ob der Wiederöffnung, habe jedoch auch etwas Angst, dass wir wie im März schnell wieder schließen müssen.“
Wegen des Ruhetages am vergangenen Montag begann für das Restaurant Ochsen in der Donaueschinger Käferstraße die neue Öffnungsstufe erst am Dienstag. „Aktuell kann ich noch nicht sagen, wie diese angenommen wird. Mir ist aber klar, dass nach fast zwei Jahren Corona die Normalität nicht so schnell zurückkehren wird“, sagt Andreas Hensch.
Vor Corona genossen an einigen Tagen 40 bis 50 Besucher allein das Mittagessen im Ochsen. Zuletzt überwog das To-go-Geschäft, in dem die Kunde die Speisen mitnahmen. Hensch hofft, dass die Kunden schnell wieder zurückkehren, weiß aber ebenso: „Für viele ist das Vorlegen eines negativen Tests eine kleine Hemmschwelle. Sich nur wegen eines Essens testen zu lassen, machen wenige Kunden.“ Trotzdem setzt Hensch auf ein vielfältiges Angebot im Ochsen.
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