Ein jeder Narr, der kennt sie schon,
die gute neue Tradition,
dass wie der Umzug – jedes Jahr
der Zunftmeister empfangen war.

So grüß ich Euch ganz herzlich heute,
die Zunftmeister und alle Leute,
die sich ins Rathaus I begeben,
um den Empfang hier zu erleben.

Zwar habe ich nichts mehr zu sagen,
seit „Dunschtig“ in den närrischen Tagen,
den Schlüssel hab ich abgegeben
und muss nun ohne Rathaus leben.

Die Arbeit, die wir hier so machen,
- vielleicht wird da jetzt einer lachen –
bis Aschermittwoch ist‘s vorbei,
auch wir sind Teil der Narretei!

Doch d‘Narren schaffet hier – nicht mäßig –
sondern närrisch zuverlässig
versichre ich Euch – im Gedicht –
in unserem Rathaus leider – nicht!

Dem gegenüber – liebe Gäste,
gibt die Stadt doch stets das Beste,
damit wir nicht nur in den hohen Tagen
stets auch was zum Lachen haben.

So ging‘s schon los mit dem Verkehr,
den wollt‘ der Gemeinderat nicht mehr
in der schonen Innenstadt ist klar,
was man zu tuen hat.

Immer Vorsicht beim Verkehr –
drum muss auch ein Experte her,
der Schulklassen zum Zählen scheucht,
und durchforscht was kreucht und fleucht,

jedes Auto ist gezahlt,
sein Vorschlag mit Bedacht gewählt
Im Rat da kam das nicht gut an,
nen großen Wurf – den wollte man

Nur nicht mit neuen Schildern sparen
Keiner soll wie vorher fahren!
Jeder bekommt ‚nen eigenes Ziel
- völlig egal, wohin er will.

Der Experte wundert sich,
denkt, ja warum fragt man mich?
Der Rat denkt das in gleichen Maße:
Wir wollen eine Einbahnstraße!

Doch manchmal läuft es wild im Leben,
so kann es auch mal Wahlen geben
Und kurz davor – in dieser Zeit
beschließt man, was den Bürger freut.

Und so – als wäre nichts gewesen,
bis auf Expertenkosten, – Spesen,
damit man sich kann selber loben,
wird alles wieder aufgehoben

Wer da nun spricht von Missgeschick,
versteht sie nicht, die Politik,
Eigentlich ist‘s doch ganz banal,
Weitblick nur bis zur Wiederwahl.

Apropos Wahl – hätt‘s fast vergessen,
OB-Wahl ist ja in zwei Jahren,
einer ist heut schon ganz besessen –
will dringend bereits nach Stuttgart fahren,

die Kandidatenschar zu sichten,
die der Fraktionschef präsentiert
- nur muss ich leider Euch berichten,
dass der sich dabei ziemlich ziert.

So muss man wohl noch etwas warten,
auf Wagners Kandidaten-Hit,
den Wahlkampf wollt er schonmal starten,
nur macht halt keiner dabei mit

Die FDP sieht sich im Stande,
zu Ämtern sagt man nicht gern nein.
Sogar in manchem Bundeslande
- auch mal Ministerpräsident ist fein.

Fünf Prozent, ist doch ne Menge –
man muss halt nur strategisch denken,
knapp die Hürde – ziemlich enge,
sollt man doch die Regierung lenken‘

Die Politik hat hehre Ziele
sich selbst ins hohe Amt zu hiefen,
wo einem „Isnogud“ einfiele
„Kalif werden anstelle des Kahfeni“

Zurück zur stadt‘schen Narretei,
das Haushaltsjahr ist kaum vorbei,
da muss man schon fürs nächste planen,
das ist nicht leicht – kann man erahnen.

So ging es auch allen Fraktionen,
jede wollte laut betonen,
was ihr denn wirklich dringend scheint
und was das Sparen wirklich meint

Der CDU war‘s ungeheuer,
das Personal sei viel zu teuer,
ein Rathaus ohne Mitarbeiter
bringe die Stadt doch deutlich weiter.

Die FDP war ganz gescheit,
Anträge stellen – viel zu viel Arbeit,
nur einen einzigen Antrag als Coup
„wir stimmen den Haushalt gar nicht zu‘“

Die Grünen wollten auch beim Schwimmen
ihre Farbe wiederfinden.
Naturschwimmbad – wohl ernst gemeint,
früher geschwommen – heute „geschleimt“

Die GUB will den Bahnhof gestalten,
die Unterführung – nichts bleibt beim Alten,
neue Fliesen und auch die Beleuchtung erhellen,
zudem eine Schaukel für Kinder reinstellen.

Die SPD will die Eltern befreien
von KiTa-Gebührn und Kindern, die schreien,
also „steigern wir die Gewerbesteuer,
denn das was wir wollen ist sowieso viel zu teuer.“

Ihr seht liebe Gäste – den närrischen Brauch
nicht nur an Fasnet- das können wir auch,
das ganze Jahr wir beschäftigt waren,
mit klarem Ziel – wir, die verrückteren Narren‘

Jetzt möchte ich aber noch herzlich danken,
der Brauerei für das, was wir tranken!
Fürstenberg Bier sponsert alle Getränke,
nehmt Kasten mit, das sind Eure Geschenke‘

Nein im Ernst – wir danken sehr,
nicht vorstellbar, wenn Fasnet ohne Fürstenberg wär!
Auch großer Dank für das Essen im Saale
das kommt vom Frohsinn, auch wie jedes male

Ebenso herzlich mochte ich danken,
den Mitarbeitern, die das Bier ausschanken!
Und allen die hierher den Weg gefunden,
zum gemeinsamen feiern für einige Stunden!

Ihr könnt heute erleben viel Narretei,
und ganz sicher eines – das bleibt dabei!
Wir lieben die Narren, schön, dass es Euch gibt
Ihr macht uns glücklich – die Fasnet lebt!