Den Zunftmeisterempfangsbesuchern ist es schon lange klar: Erik Pauly ist, wenn er dann nicht Oberbürgermeister sein darf, ein wahres Reimtalent. Doch während er im vergangenen Jahr seine oder vielmehr die Besucher der Narren mit reichlich Selbstironie begrüßte, teilte er dieses Mal kräftig aus. Ob FDP, SPD, GUB oder Grüne, gar die CDU war vor dem OB nicht sicher. Und endlich ist auch das Eschinger Kommunalpolitiksziel klar: Wenn die Narren nur kurz regieren, so hat der Gemeinderat das ganze Jahr Zeit, sie in ihrem Tun zu übertreffen. „Das ganze Jahr wir beschäftigt waren, mit klarem Ziel – wir, die verrückteren Narren.“
Und Grundlagen dazu hat der aktuell abgesetzt OB in seinem Gemeinderat genügend entdeckt: die FDP mit ihrer Suche nach einem eigenen OB-Kandidaten und ihrer Ablehnung des Haushaltsplanes, die CDU, der das Rathauspersonal zu teuer war, die Grünen mit ihrem Naturschwimmbad, die GUB mit ihrem Wunsch nach einer Bahnhofsunterführung, die nicht an ein Pissoir erinnert und die SPD mit ihren Anträgen zum gebührenfreien Kita-Jahr und der Erhöhung der Gewerbesteuer.
Und das Verkehrskonzept funktioniert doch noch
Damit nicht nur die einzelnen Fraktionen ihr Fett wegbekommen, sondern auch noch das kollektive Politik-Gremium, holt Erik Pauly das Verkehrskonzept wieder aus der Schublade. Erst den Experten fragen, dann eine Einbahnstraße machen und sie dann wieder aufheben. Der OB hat dafür eine einfache Erklärung: „Eigentlich ist‘s doch ganz banal: Weitblick nur bis zu Wiederwahl.“
Und plötzlich taucht dann auch noch Isnogud auf
Doch was hat damit eigentlich Isnogud, der Taugenichts aus der Comicserie von Asterix-Erfinder René Goscinny, zu tun? Aus gewöhnlichen sehr gut unterrichten Kreisen war zu erfahren, dass der OB damit eine Wette mit CDU-Chef Martin Lienhard eingelöst hat. So soll CDU-Fraktionssprecher Marcus Greiner bei der Finanzsitzung zu fortgeschrittener Stunde von dem hinterlistigen Großwesir, der immer wieder vergeblich versucht, den Kalifen zu beseitigen, um selbst den Thron zu besteigen, erzählt haben. Die Geschichte begeisterte und irgendwie kam es zur Wette: Wer wird es wohl zuerst schaffen, Isnogud in eine offizielle Rede einzubauen: Lienhard oder Pauly? In dem Fall ist es nur schlecht für den OB gelaufen, dass die Beiden sich nicht auf einen Wetteinsatz geeinigt haben. Mal schauen, ob Lienhard beim politischen Aschermittwoch nachzieht...