Die Fasnet erreicht jetzt ihre heiße Phase. In diesem Jahr dürfte diese Beschreibung beinahe auch auf das Wetter passen. Die Sonne scheint, das Thermometer klettert nach oben. Beste Bedingungen für Narren und Zuschauer gleichermaßen.
Pumuckl-Einfall in Neudingen
Am Montag gab es in Neudingen einen unglaublichen Pumuckl-Einfall. Mehr als ein Dutzend der rothaarigen und mit grüner Hose und gelbem Oberteil gekleideten Kobolde waren gekommen und hatten teilweise sogar ihren Nachwuchs dabei. Schelmische Blicke warfen sie ohnehin um sich.
Doch sie waren nicht die Einzigen an diesem Tag. Denn in Neudingen war die Hauptstraße zwischen Ortseinfahrt aus Richtung Donaueschingen und der Einfahrt nach Sumpfohren fest in Narrenhand. Autofahrer mussten die Strecke mit größter Vorsicht passieren und hatten meist Freude beim Anblick des Geschehens.
Während Stunden zogen die Umzugsgruppen in originellen Kostümen von einem Haus zum anderen oder sonnten sich im Freien. Langweilig war es keiner geworden. Selbst die Rockergruppe mit ihrer Null-Bock-Haltung fand das ein- oder andere Plätzchen, an dem es sich gut aushalten ließ.

Mit von der Partie war auch die Zunftkapelle, die als Garant für musikalische Narretei zum Mitsingen und Schunkeln animierte. Zwischendurch gab es für einige von ihnen eine kleine medizinische Stärkung. Für einmal präsent war auch eine Schar Ghostbusters, die sich in Begleitung musizierender Schifffahrtskapitäne wohlfühlten.
Auch Landfrauen-Bienen waren ausgeschwärmt um und verteilten Leckereien für Erwachsene und Kinder. Partystimmung allerorten griff um sich. Auch bei den Sängern einer Schlagergruppe, die mit ihrer guten Laune ansteckte. Ein paar dutzend Zuschauer verfolgten das Geschehen und feierten begeistert mit.
Pfohren bietet einen Umzug in zwei Teilen
In Pfohren bot die Schnuferzunft ihren Gästen am Wegesrand wie üblich einen Rosenmontagsumzug in zwei Teilen. Drei lange Jahre hatten sie gewartet und waren dafür mit Traumwetter belohnt worden.
Anführer der Umzugsstrecke war die Zunftkapelle, die kurz nach Beginn die Donaubrücke in Richtung Dorfmitte überschritt. Dort warteten bereits die ersten Zuschauer auf die Ankunft der Umzugsgruppen, von denen mehrere mit einem selbst gebauten Wagen oder sonstigen Gefährt vorbeizogen. Einzigartig war in diesem Jahr wohl auch, dass ein Bischof mit Chauffeur, Auto und eigenem klerikalen Hofstaat teilnahm.
Dieser hatte auch Frauen in seinen Reihen. Doch auch die anderen Umzugsgruppen hatten sich einiges einfallen lassen, was mehrere hundert Zuschauer begeistert feierten. In einem Wagen befand sich ein Western-Saloon, in dem neben dem einsamen Cowboy Lucky Luke auch die Daltons zu Gast waren. Hinter sich her zog er beidseitig einen Tross an Gefangenen.
Der Orient-Express bot für das Neun-Euro-Ticket die Strecke Paris, Pfohren, Suuländli, Bagdad an. Auch ein Flieger huschte über die Umzugsstrecke, der an den ökologischen Ausflug einiger Einheimischer nach Bali erinnerte.

Reichlich Abwechslung boten die Fußgruppen. Der Zunftrat erinnerte in seinem Outfit an die Flower-Power Ära. Eine Frauengruppe nutzte die Gelegenheit wann immer genügend Platz vorhanden war, einen Tanz inmitten der Straße aufzuführen. Auch das närrische Publikum hatte in seine Verkleidung oft reichlich Zeit investiert. Nach dem Umzug ging die Narretei vor und in er Halle weiter.
Fasnetmarsch in Aasen

Bei strahlendem Sonnenschein bringen die Aasener Narren mit dem Fasnetmarsch zur Bürgerhalle ins Dorf. Beim anschließenden Kinderball geht es dann in der Bürgerhalle mit vielen lustigen Beiträgen vor vollem Haus weiter. Der Fasnetmontag wird in Aasen traditionell für die vielen jungen Familien im Dorf gestaltet, die dieses Angebot mit ihren Kindern gerne annehmen.
Viele Bilder der Umzüge in Donaueschingen:
Eschinger Umzug – Die schönsten Bilder – Teil1
Eschinger Umzug – Die schönsten Bilder – Teil2
Eschinger Umzug – Die schönsten Bilder – Teil3
Volles Haus beim Kindermaskenball
Trotz super Wetter volle Halle und gute Laune: Der Kinderball mit Preislaufen des Wolterdinger Narrenvereins Immerfroh wurde am Montagmittag zum Anlaufpunkt für rund 150 Kinder, begleitet von ihren Eltern und Großeltern.

Den Auftakt bildete der Tanz der Mini-und Jungweiherhexen. 17 Gruppen-und Einzelkostüme, manche auch mit Vorführungen, stellten sich der Jury. Der Ideenreichtum war groß.
So konnte man unter anderem den bunten Harlekin mit seinen akrobatischen Künsten, Pippi Langstrumpf mit ihrem legendären Lied, einen Bäcker der Brötchen verteilte, und mehr, bestaunen. Es gab jedoch für alle Teilnehmer Preise. Für Unterhaltung sorgte die heimische Musikkapelle.
Ebenfalls regnete es nach dem Aufsagen von Narrensprüchen, kiloweise Süßigkeiten von der Empore. Bis vor einigen Jahren gab es traditionell Wurst und Weck. Doch viel davon lag nach der Veranstaltung auf dem Boden.
Für die Immerfrohler ist dieser traditionelle Rosenmontag-Mittag in der Mehrzweckhalle sehr wichtig, denn „nach den beiden Corona-Jahren, haben viele Kinder vergessen, dass es solch eine Veranstaltung für sie gibt“, sagt der Vorsitzende Jörg Holik. Und manche Kleinen wüssten ja überhaupt noch nicht, was Fasnacht bedeutet. Man müsse das Brauchtum an die Jungen versuchen weiterzugeben.