Hunderte kleine Narren beim Kinderumzug
Wie groß die Freude darüber ist, dass wieder Fasnet gefeiert werden kann, das zeigt sich am Donnerstag-Nachmittag beim Kinderumzug. Hunderte Teilnehmer und Zuschauer verwandeln die Donaueschinger Straßen in eine bunte Narren-Kulisse.
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Kinderumzug am Donnerstag – Teil 1
Kinderumzug am Donnerstag – Teil 1
Sturm auf das Donaueschinger Rathaus
Zwei Jahre gab es Fasnet nur im Ausnahmezustand. Am Donnerstagmittag vor dem Donaueschinger Rathaus wirkt es beinahe so, als ob das Wetter Narren und Besucher mit strahlendem Sonnenschein für die zwei schwierigen Jahre entschädigen möchte. „Wir stürmen wieder das Rathaus“, lässt Zeremonienmeister Thomas Gantert es über den Rathausplatz schallen.
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Frohsinn stürmt das Donaueschinger Rathaus
Die Narrenbolizei stürmt mit Ignaz und Severin das Rathaus. Leiter ans Fenster und stramm in die Donaueschinger Stadtverwaltung. Da helfen auch die Versuche von OB Erik Pauly und Bürgermeister Severin Graf nichts, die Narren mit einem Regenschirm abzuwehren.

„Erik Pauly hat gegen uralte närrische Gesetze verstoßen“, verkündet Gantert. Zwei Jahre sei er unbehelligt geblieben. „Es wird höchste Zeit, dass wir ihn absetzen. Wir entheben ihn seines Amtes.“ Und so landen Pauly und Graf in Fesseln und Schandbrett.
So lautet die Anklage
Und die Anklage, wie lautet die? Eigentlich gebe es ja keine Anklage: „Wir wollen uns hier bewerben“, erklärt Markus Kuttruff als Ignaz. Immerhin wird der bisherige Hauptamtsleiter Mike Biehler zukünftig als Bürgermeister in Göhrwihl tätig sein. „Und was ihr hier so hauptamtlich macht, das machen wir nebenher“, so Ignaz weiter.
Dem OB wird schließlich als Anklage vorgeworfen, er habe absichtlich dafür gesorgt, dass abends die Straßenlaternen ausgehen, „um nach einer langen Gemeinderatssitzung mit Armleuchtern durch die Stadt laufen zu können.“
Was sagt der OB dazu?
„Wir haben die nur aus gemacht, damit die Leute lange in der Stadt bleiben und nicht zu früh nach Hause gehen“, so die Verteidigung des Oberbürgermeisters.
Bleibt noch die Paulys Kur auf der Mettnau: „Die haben Sie nicht zur Ertüchtigung genutzt, sondern, um sich einen Kurschatten anzulachen“, sagt Thomas Höfler alias Severin.

Und die Nummer der Dame habe es von Severin Graf gegeben, der da noch eine „Fischerin vom Bodensee“ kenne. Dabei müsse der OB doch ledig bleiben und seine ganze Energie der Stadt widmen.

Dabei habe Pauly erst kürzlich bei einer Radio-Sendung auf dem Zunftball versucht, an die Nummer einer Dame zu kommen. Da habe bislang allerdings nichts ergeben. Und die Konsequenz für das oberbürgermeisterliche Vergehen: Bis Aschermittwoch wird die Rathaus-Verwaltung abgesetzt.

Es gibt aber auch närrische Konsequenzen für die Bundeswehr, die Oberstleutnant Jörn Deigner vom Jägerbataillon 292 erfahren muss: „Alle Soldaten in Donaueschingen sind ab sofort der Narrenzunft unterstellt. Und zu den Mahlzeiten gibt es Bier, Wein, Sekt und Schnaps“, erklärt Severin. Da bleibt nichts übrig, als zu gehorchen. Zu Befehl.

Narren befreien die Schüler

Besonders freuten sich am Morgen des Schmotzige Dunnschdig vor allem die Donaueschinger Schüler. Sie wurden mit Musik und Rabatz von den Narren aus dem Unterricht befreit.
Hier gibt es mehr Bilder: Narren befreien am Schmotzige die Donaueschinger Realschule
Rekordverdächtig in Wolterdingen
Das diesjährige Treiben im Ort bricht wohl fast alle Rekorde. Schon beim Wecken, ab 5 Uhr früh, schrecken über 100 Bregtal-Glonki, Fanfarenzugspieler und Aktive der Musikkapelle, mit lautem Knallen und Narrenmusik, die Bürger auf.

Ortschefin Angela Giesin wurde traditionell entmachtet, und die Kindergartenkinder und Grundschüler, die auch kurze flotte Aufführungen darboten, gefiel der Befreiungsbesuch. Auch werden die Senioren bei ihrem Fasnetfrühstück besucht.

Unzählige Wolterdinger, darunter auch viele Neubürger waren mittags dann beim Kinderumzug dabei. Im Anschluss ging dann das lustige Treiben in der Halle weiter.
Fasnet in der Wolterdinger Halle kommt an
Sie blicken optimistisch in die Zukunft, denn die Zusammenarbeit harmonisiert bestens: Das noch recht neue Fasnetangebot von Bregtal-Glonki und Narrenverein Immerfroh in Wolterdingen, welches 2018 erstmals auf die Beine gestellt wurde, und dann nach zwei weiteren Auflagen, jäh der Zwangspause zum Opfer fiel, wird von Besuchern gut angenommen.

Den ganzen Donnerstag über herrschte ein Kommen und Gehen. Und nach dem Kinderumzug mit rekordverdächtig vielen Teilnehmern, entpuppte sich die Mehrzweckhalle als gern genutzte Anlaufstelle, um sich nach dem Marsch an der frischen Luft zu stärken.
Hunderte bei der Tombola
Am frühen Abend verfolgten dann um die 250 Besucher die Gewinner-Ermittlung der Bregtal-Glonki-Tombola. Den ersten Preis, zwei Karten für den Europapark, gewann Julian Volwatzki aus Döggingen.
Der zweite Preis, ein Gutschein für ein Erlebnisbad, geht an den Hubertshofener Michael Knöpfle. Ebenfalls zählt der Wolterdinger Niko Mantel zu den glücklichen Gewinnern und Till von Witzleben aus Donaueschingen, gewann den Narrenbaum.
Für Auflockerung sorgte der heimische Fanfarenzug. Die kleinen Weiherhexen vom Immerfroh-Narrenverein zeigten ihr Können und die Glonki- und Müllerfrauen erfreuten mit einer zünftigen Tanzeinlage. Für enorme Stimmung sorgte im Foyer eine kleine Abordnung der heimischen Musikkapelle.

Entspannt, locker und lustig verbrachte man also den Narren-Hoch-Tag in Wolterdingen. Und genau das freut die Alt-Glonkimutter und jetzige Präsidentin der Schwarzwälder Narrenvereinigung, Anne-Rosel Schwarz. Zum einen, dass Jung und Alt dabei sind, denn die Fasnettradition müsse unbedingt erhalten bleiben, und sie müsse im Ort gelebt werden. Hoch rechnet sie den beiden Vereinen an, dass sie sich zusammengetan haben, denn „nix gemacht ist gleich“, fügte sie an.
Rathaussturm in Neudingen
Mit Händen und Füßen wehrt sich Ortsvorsteher Klaus Münzer während des Rathaussturmes. Die Zunfträte haben sich mit Unterstützung der Kindergartenkinder auf den Weg gemacht, die Macht im Rathaus über die heiße Phase der närrischen Tage an sich zu reißen.

Bereits vor der Eroberung des Rathauses stürmen die Klosternarren den Kindergarten, um sich Unterstützung von den Kindern zu holen. Es folgen noch das Stellen des Narrenbaums und der sehr gut besuchte Hemdglonkerball, ehe sich der erste Tag der Narrenzeit sich dem Ende entgegen neigt.

In Pfohren wird schon morgens Stimmung gemacht
In Pfohren eröffnet die Befreiung der Schul- und Kindergartenkinder den Schmotzige Dunschdig. Alte Narren befreien jüngere Narren, die eingepackt in ihre Häser nur darauf warten, endlich die Fasnet feiern zu können.

Die Zunftkapelle machte musikalisch Stimmung. Das dicht gedrängte Programm führte die Narren am Mittag zu einem Imbiss ins Cafe an der jungen Donau. Frisch gestärkt folgte die Eroberung des Rathausschlüssels und das Erreichten des Narrenbaums.

Narren übernehmen Hubertshofen
Eine verpasste Sitzung, den Brandschutz nicht beachtet und bei der Poolparty keinen Eintritt bezahlt, alles das wird Hubertshofens Ortsvorsteherin Monika Winterhalter bei ihrer Entmachtung vorgeworfen.

Dafür muss sie ihre Gesangskünste unter Beweis stellen und das auch noch in Englisch! Von „Hans Stay There“ über das Badnerlied oder die Schwarzwaldmarie meistert sie alles mit Bravour, nur „Breathless“ (Atemlos), begleitet vom Blasmusikverein bereitet ihr dann doch einige Mühe.

Frohgelaunte Narren in Grüningen
Schon ab 6 Uhr früh werden die Einwohner durch den Musikverein und die Rebberghexen lautstark aus dem Schlaf gerissen. Ortsvorsteher Michael Böhm muss im Laufe des Vormittags die Entmachtung über sich gehen lassen.

Den Kindergartenkindern, die beim Hexenhisli einen Tanz aufführten sowie die Grundschüler, die auf der Open-Air-Bühne einige Narrensprüchle aufsagten, gefiel der Befreiungsbesuch.

Mittags ist der Narrenbaum gestellt und am Abend dürfen die neuen Hexen das Taufritual über sich ergehen lassen.
Prominente landen im Schandbrett
Was ein Spektakel das neuerliche Ortsgericht in Allmendshofen der Hans Heini Narro am Mittwochabend. Im Schandbrett die beiden Bürgermeister Josef Herdner (Furtwangen) und Severin Graf (Donaueschingen). Ankläger war Ortsrichter Dedelius (Wolfgang Gut) und Verteidiger Victor von Scheffel (Bernd Wild).

Viele Besucher
Über 250 Besucher säumten den Quelltopf um die Juniperusquelle, die Kueseckel Musik vom Frohsinn und die Furtwanger Zunftkapelle sorgten für den musikalischen Rahmen.

Dann aber wurden die beiden Delinquenten im Schandbrett zur Quelle gebracht. Die Anschuldigungen wogen schwer. Nicht nur das Furtwangens Bürgermeister im Winter ohne Schuhe und Socken Schnee schippen soll, sodass sich schon manch ein Einwohner Sorgen um die geistige Verfassung des Schultes machte, vielmehr geht es natürlich auch um den Ursprung der Donauquelle.
Doch der Ortsrichter Dedelius sprach sich an dieser Stelle nicht etwa für Donaueschingen aus, „wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte“ und so wurde kurzerhand durch den Ortsrichter Dedelius die Juniperusquelle zum Ursprung der Quellen überhaupt erkoren.
Doch da war ja auch noch der zweite im Schandbrett: Severin Graf. Ihm wurde zur Last gelegt, aufgrund seiner politischen Gesinnung zu viel grünen Tee zu trinken. Des Weiteren soll er bei Empfängen nicht nur omnipräsent sein, sondern auch noch immer der erste am Büfett bei Häppchen und Schnittchen.
Als Bürgermeister in Aasen
Der dritte Anklagepunkt war dann noch der Umstand, dass er als Bürgermeister in Aasen wohnt, und nicht wie beispielsweise im neuen Konversionsgelände. Natürlich gestanden die Beiden alle Anklagepunkte, und bettelten dann im Anschluss um Gnade. Doch da zeigten sich Ankläger Dedelius und selbst Fürsprecher Victor von Scheffel mit dem Bitten um Gnade nicht zufrieden.
Aufgrund zahlreicher Textaussetzer mussten sie sehr zur Freude des Publikums ihr eigentlich auswendig zu lernendes Sprüchlein gleich viermal wiederholen. Zudem mussten sie zusagen, einen Teil der Zeche bei der anschließenden Feier, sowie einen kräftigen Schluck aus dem Krug mit Wasser aus der Juniperusquelle nehmen.
Auf dünnem Eis
Und schon begab sich Furtwangens Bürgermeister neuerlich auf dünnes Eis. Er zückte kurzerhand ein Fläschchen aus der Hosentasche, mit dem für seinem Dafürhalten Wasser aus dem vermeintlichen Donauursprung in Furtwangen, welches er lieber trinken wollte, als das Wasser aus der Juniperusquelle.
Großzügig wurde vom Ortsrichter darüber weggesehen, und auch Herdner nahm wie Graf einen kräftigen Schluck aus dem Krug mit Wasser aus der Juniperusquelle. Doch das war es noch nicht mit der Allmendshofener Fastnacht, am Samstag geht es zum großen Ball in den Adler unter dem Motto „Wild wild West“.