„Wo die Späne fliegen und das Karussell sich dreht – unser Dorffest lebt!“, unter diesem Motto startete am Samstag, 26. Juni, pünktlich um 16 Uhr das 39. Brigachtaler Dorffest.

Traditionell wird das Fest vom Schützenverein mit einer Salve Böllerschüssen aus der Kanone lautstark eröffnet. Auch der Fassanstich durch Bürgermeister Michael Schmitt gehört stets dazu. Treffsicher und routiniert hämmerte der Rathauschef den Zapfhahn ins Holzfass. Zur Verwunderung der Gäste hatte dieses aber zunächst noch gefehlt. Zum Glück ist dieses Jahr mit Dennis Kohlruss aber der stärkste Mann Deutschlands in Brigachtal zu Gast und für den war es natürlich ein Leichtes, das Bierfass auf seinen Schultern zur großen Bühne auf der Festplatzmitte zu tragen.
Organisiert wird das Dorffest in diesem Jahr erstmalig von einem neuen Team. Nicole Käding, Rachel Klimpel und Thomas Huber tragen ab jetzt die Verantwortung. Keine leichte Aufgabe, die sie auch das ganze Jahr über beschäftigt hält. Alles will gut organisiert sein und vor allem detailliert mit allen beteiligten Vereinen abgestimmt werden. Entsprechend gut gelaunt waren die drei dann auch bei der Eröffnung, denn trotz der enormen Anstrengungen im Vorfeld hat alles perfekt geklappt.

19 Vereine sind bis einschließlich Montagabend bei dem Fest im Einsatz, das nicht zuletzt durch die Unterstützung der Gemeinde Brigachtal mit vielen neuen Attraktionen für die ganze Familie aufwarten kann. Auf dem festlich geschmückten Festplatz wurden für wieder Hütten und Zelte aufgebaut. Das musikalische Programm zum Dorffest reicht von Blasmusik bis Disco. Besucher von außerhalb schätzen besonders das breite Angebot an kulinarischen Spezialitäten, wie traditionelle Speckdinnä, Stribeli und leckeres vom Grill.

Auch die Kinder kommen nicht zu kurz, denn für die gibt es eine Spielwiese mit umfangreichen Spielangeboten. Darunter sind ein großes Trampolin, ein Kinderkarussell und eine Eisenbahn zum Mitfahren.
Auch die Leichtathletik- und Turner-Gemeinschaft (LTG) hat wieder ihren beliebten Spiel-Parcours mit Bastelecke aufgebaut. Und an den Ständen der Sportschützen konnte man sich nicht nur im Präzisionsschießen mit dem Luftgewehr, sondern unter fachmännischer Anleitung auch beim Bogenschießen üben.
Ein besonderer Höhepunkt begeistert zusätzlich weit über den Schwarzwald-Baar-Kreis hinaus und lockt Besucher an: Beim Dorffest 2025 wird erstmals auch der Schwarzwald-Cup ausgetragen. Das ist eine Qualifikationsveranstaltung im Vorlauf der Deutschen Speedcarving-Meisterschaft 2025.

Unter Speedcarving versteht man die Verwandlung eines Rohlings aus Eichenholz per Motorsäge in eine formschöne Figur; sehr oft sind es Tiere wie beispielsweise Vögel oder Eulen. Speedcarving wird auch die „Formel 1 der Kettensägenkünstler“ genannt, es ist eine faszinierende Kombination aus Kunst und Sport.

Als am Samstagnachmittag um 17 Uhr die Carving-Künstler ihre Kettensägen zur ersten Wertungsrunde anwarfen, wurde es auf dem Festplatz für eine Stunde noch etwas lauter.
Im Wettlauf mit der Zeit zersägten die 17 Künstler mächtige Baumstämme und fertigten dabei allerlei Kreationen. Vögel, Fische, Wölfe und vieles mehr waren darunter. Viele waren auch gleich als Gartenbank oder Stehtisch nutzbar. Vor allem durfte auch der Brigachtaler Bär in verschiedenen Variationen nicht fehlen.

Die fertigen Skulpturen konnten nach der Sichtung und Bewertung der Juroren auch gleich an Ort und Stelle ersteigert werden. Die finale Siegerehrung erfolgt am Sonntagabend nach Abschluss des zweiten Durchgangs, bei dem erneut nochmals ganz andere Figuren aus den Baumstämmen gesägt werden.

Nachdem das Benzin für die Kettensägen verbraucht war, kehrte auch wieder etwas mehr Ruhe auf dem Festplatz ein. Jetzt konnte Dennis Kohlruss alias „Eisenbär“ zeigen, was er drauf hat. Fast mühelos stemmte er Steinkugeln und Hanteln mit mehr als 100 Kilo in die Luft. Den Titel „stärkster Mann Deutschlands“ verteidigt er nun schon seit vier Jahren und zumindest auf dem Dorffest fand sich niemand, der ihm ernsthaft Konkurrenz hätte machen können.
Eigentlich wollte er auch einen 40-Tonnen Sattelschlepper ziehen. „Eine sehr leichte Aufgabe für mich, das ist wirklich nicht schwer“, wie er den staunenden Dorffestbesuchern erklärte. Am Samstag war das dann aber leider aufgrund des Regens nicht möglich.
Auch wenn 40 Tonnen für den Eisenbär nicht wirklich eine Herausforderung darstellen, so braucht er zum Ziehen des Fahrzeugs einen trockenen Boden. Ganz wie in der Formel 1 fehlt ihm sonst der nötige Grip und er würde sich bei solch einem Ziehversuch bei einem Sturz nur verletzen. Geduldig beantwortet der Eisenbär auch die vielen Fragen der Kinder.
Beendet wird das Dorffest mit dem traditionellen Handwerkerhock am Montagabend. Besucher, die mit dem Auto kommen, finden auf einer der Wiesen direkt neben dem Festplatz eine Parkmöglichkeit. Generell wird aber die Anreise mit dem Ringzug empfohlen. Von der Haltestelle Klengen sind es nur fünf Gehminuten zum Festplatz.