Wer schnell in der Stadt von A nach B will, hat mehrere Möglichkeiten: Auto, Fahrrad, öffentlicher Nahverkehr oder zu Fuß gehen. In vielen Städten ist das aber nicht mehr die einzige Alternative.

So auch in Donaueschingen. Durch die Quellstadt kann man seit knapp zwei Jahren auch auf E-Scootern rollen. Aber sind die Roller von Anbieter Zeus wirklich eine brauchbare Alternative zu den klassischen Fortbewegungsmitteln? Wir haben es ausprobiert.

Aller Anfang ist schwer

Die Suche nach einem der Roller gestaltete sich auffällig leicht. In der Smartphone-App „Zeus“ mussten wir vor der Anmeldung noch die eigenen Daten angeben, im Gegenzug zeigt die App dann jeden in der Nähe verfügbaren E-Scooter an und ermöglicht die Benutzung. Zudem mussten wir ein kleines Guthaben auf unser Profil laden – mindestens drei Euro.

Ist ein Roller gefunden, muss man nur noch den QR-Code scannen.
Ist ein Roller gefunden, muss man nur noch den QR-Code scannen. | Bild: Tobias Weißert

Nachdem wir uns den E-Roller unserer Wünsche ausgesucht hatten, stand dem lang ersehnten Roadtrip auf drei Rädern nichts mehr im Wege. Um den E-Scooter freizugeben, muss ein QR-Code mit der App abgescannt werden, im Anschluss bestätigt man, dass die Fahrt beginnen soll und los geht‘s. Als Startgebühr sind 1,30 Euro fällig, jede weitere Minute kostet 25 Cent.

Der Einstieg funktioniert für unseren E-Scooter Fahranfänger überraschend intuitiv und einfach. Nur im Straßenverkehr fühlt er sich ...
Der Einstieg funktioniert für unseren E-Scooter Fahranfänger überraschend intuitiv und einfach. Nur im Straßenverkehr fühlt er sich nicht so sicher. | Bild: Tobias Weißert
Das könnte Sie auch interessieren

Quietschender Roller und Schlaglöcher auf dem Programm

Noch bevor die Fahrt überhaupt begann, fiel das für unsere Fahrt ausgewählte Modell durch seine Gesprächigkeit auf. Bei jeder Bewegung tat es uns seinen Unmut mit lautem Quietschen kund. Nach einer Weile verstummte das Quietschen aber wieder. Vielleicht aus Resignation.

Los geht die Fahrt Video: Tobias Weißert

Davon abgesehen zeigte sich das Fahren zu Beginn jedoch als sehr intuitiv. Unsere beiden Tester, einer davon der Autor dieses Textes und vorher ohne jegliche E-Scooter-Erfahrung, standen sicher auf dem Gerät und konnten ohne große Wackler fahren. Die Kontrolle über das Gefährt schien immer sicher.

Doch holprig wurde es allemal. Als E-Scooter Fahrer muss man auf Fahrradwegen fahren oder auf die Straße ausweichen. Wer mit dem elektronischen Tretroller auf dem Gehweg unterwegs ist, dem droht ein Bußgeld bis zu 30 Euro.

Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder gar mit dem E-Roller. Die Landschaft und die Natur in Donaueschingen ist einfach schön.
Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder gar mit dem E-Roller. Die Landschaft und die Natur in Donaueschingen ist einfach schön. | Bild: Tobias Weißert

Unsere Route

Unser kleiner Roadtrip mit dem E-Roller begann in der Käferstraße und führte uns in Richtung Industriegebiet zum McDonalds, wofür wir gerade einmal zwölf Minuten benötigten.

Danach ging es einmal quer durch die Quellstadt nach Allmendshofen und in Richtung Edeka. Von dort aus führen wir dann wieder zurück in die Käferstraße. Insgesamt waren wir für elf Kilometer etwa 90 Minuten unterwegs. Für zwei Fahrer kostete uns der Spaß in Summe 43,99 Euro.

Bild 4: Getestet: Mit dem E-Scooter durch Donaueschingen
Bild: Schönlein, Ute
Das könnte Sie auch interessieren

Probleme auf unserer Fahrt

Die Fahrradwege, auf denen wir unterwegs waren, waren häufig übersät mit Schlaglöchern, was die Fahrt mit dem E-Scooter zu einer kleinen Herausforderung machte. Dabei fiel auf, dass das Bremsen und Anfahren für einen E-Roller Fahranfänger Probleme bereitete. Die Bremse macht ihren Job gut – fast zu gut. Denn sie stoppte die Fahrt ziemlich schnell, was sich bei 20 Kilometer pro Stunde schon sehr abrupt anfühlen kann.

Was uns mitten auf der Straße ebenfalls auffiel: Die Klingel an einem Roller funktionierte nicht ganz zuverlässig. Es war mehr dem Zufall überlassen, ob die Klingel einen Ton abgab oder nicht. Für den Straßenverkehr nicht optimal.

Außerdem musste man den grünen Knopf dauerhaft gedrückt halten, damit sich der Roller überhaupt fortbewegte. Bei einer längeren Fahrt kann das schon anstrengend werden.

Die Klingel streikt Video: Tobias Weißert

Wie verkehrstauglich war die Fahrt?

Auf dem E-Roller kommt man nicht unbedingt langsamer durch die Stadt, als mit dem Rad. Wir waren mit maximal 20 Kilometer pro Stunde unterwegs. Zusätzlich gab es auf dem Roller keine Möglichkeit, mit anderen Verkehrsteilnehmern zu kommunizieren. Es gibt keine Blinker oder vergleichbares, und die Hand wie beim Radfahren ausstrecken funktioniert in der Praxis auch sehr schlecht. In Summe hatte unser Anfänger auf der Straße ein eher unsicheres Gefühl.

Mit dem Roller über den Fahrradweg Video: Tobias Weißert

Unser Fazit

Wer schnell von A nach B will und weder Auto noch Fahrrad zur Verfügung hat, für den ist der E-Roller eine denkbare Alternative. An manchen Stellen ist die Kontrolle für Anfänger etwas gewöhnungsbedürftig. Doch vor allem für kurze, schnelle Fahrten, kann ein Trip mit dem Scooter doch ganz sinnvoll sein. Vor allem, wenn man im Sommer schnell, aber nicht verschwitzt und nach Atem ringend, am Ziel ankommen möchte.