Die Lichter sind nachts aus, in Donaueschingen scheint wenig los zu seien, die Bars legen Ruhetage ein. Muss man sich Sorgen machen um die Donaueschinger Kneipen?
Nein, sagen Tevfik Ceylan und Ridvan Avim, Inhaber der Bar Black Pearl. „In Donaueschingen wird auf jeden Fall viel geboten“, findet Tevfik Ceylan. Beispielsweise gebe es immer wieder tolle Veranstaltungen in der Stadt, ergänzt Ridvan Avim. So plant das Black Pearl immer wieder verschiedene Partys, wie etwa an Halloween oder an der Fasnet.

Die Bar sei insbesondere am Wochenende gut besucht und damit trotz verschiedener Krisen ein konstanterer Anlaufpunkt für junge Erwachsene in Donaueschingen. Die Inhaber sind dankbar und zufrieden – insbesondere wegen ihrer Stammkunden. „Die Leute schätzen das Angebot an Partys und die Vielfalt der Events“, sagt Avim. Sein Kompagnon stimmt zu.
Die Öffnungszeiten bleiben unverändert
Trotz der verkürzten Öffnungszeiten in anderen Bars sei im Irish Pub kein Plus an Gästen zu verzeichnen, sagt Matthias Binder. „Wenn keine Gäste am Abend mehr da sind, machen auch wir früher zu. Das wäre sonst einfach nicht wirtschaftlich.“ Im Moment seien aber keine Anpassungen der Öffnungszeiten geplant.

Menschen bleiben mehr zuhause
Haben die Menschen das Ausgehen verlernt? „Das Leben hat sich während Corona verändert. Man hat sich mehr ans zuhause bleiben gewöhnt“, sagt Binder. Dennoch habe er gerade an der Fasnet gemerkt, dass viele Menschen enorm Lust haben zu feiern.
Schwerwiegender sei wahrscheinlich die wirtschaftliche Lage. „Viele müssen jetzt mehr denn je Prioritäten setzen, wann und wo Geld ausgegeben wird.“
Das Irish Pub werde wohl nicht umhin kommen, mittelfristig die Preise zu erhöhen. „Das tut natürlich besonders weh, weil wir wissen, dass es unseren Gästen genauso geht wie uns. Niemandem fällt es momentan leicht, die gestiegenen Preise zu stemmen“, sagt Binder.
Die Mischung mache es aus
Im größeren Rahmen macht sich Binder keine Sorgen. „Die Bar-Szene in Donaueschingen ist sehr attraktiv. Wir haben eine wunderbare Mischung aus Bars und Kneipen für Jung und Alt, Biertrinker und Cocktail-Kenner.“ Veranstaltungen, wie die Jamboree zeigen auch, was in der Stadt los sein könne, wenn überall etwas geboten werde, sagt Binder. Das Irish-Pub setze aber auch selbst auf eigene Veranstaltungen wie Quiz, Dart oder Karaoke, „um die Leute zu begeistern“.
Der Eventkeller hat seine Öffnungszeiten angepasst. Mittwochs ist er geschlossen, Donnerstag bis Samstag offen. Der Grund liege in der Inflation, aber auch im Personalproblem, sagt Tobias Paganini, der hier für die Veranstaltungen zuständig ist.
Das Bistro sei dennoch gut besucht. „Wir haben einen besonderen Ort, der zum Trinken, sich unterhalten, aber auch zum Dart spielen einlädt“, so Paganini. Dennoch sei derzeit nicht alles rosig: „Wir sind auch am kämpfen, wie viele Bars aktuell“, weiß er.
Auch beim Glashaus ist Paganini der Event-Planer. Hier finden aktuell zwei Veranstaltungen pro Monat statt. Bei den Partys verspürt er einen Rückgang an Gästen. „Corona hat da viel kaputt gemacht.“ Manche Menschen seien noch ängstlich oder von der Inflation getroffen. „Wir strengen uns noch mehr an, um den Menschen einen schönen Abend zu bereiten“, so Paganini.
Schließlich sei es essentiell, auch unter Leute zu kommen. „Die Barkultur ist wichtig für die Stadt und ihre Menschen.“ Trotz der harten Zeit zeigt sich Paganini optimistisch. Er glaubt, dass das zweite Halbjahr besser werde.
Ordentliches Angebot auch in der Breite
Die Gastronomie in Donaueschingen stehe insgesamt betrachtet sehr ordentlich da, sagt Bürgermeister Severin Graf. Nicht nur in der Spitze mit mittlerweile zwei Sternerestaurants, sondern auch in der Breite. Tatsächlich entstandene dauerhafte gastronomische Lücken seien bis dato nur in einzelnen Ortsteilen festzustellen, sagt er. „Dies lässt darauf schließen, dass die erforderlichen Rahmenbedingungen und die Zugkraft der Gastronomie in Donaueschingen gegeben sind“, so Graf.

Das Angebot sei vielseitig und biete für fast jeden Geschmack das passende. „Auch zur Abendgestaltung bieten sich im innerstädtischen Bereich zwischen Bahnhof, Quellhöfle und entlang der Karlstraße bis zum Rathaus vielfältige Ausgehmöglichkeiten von rustikal bis gehoben, mit denen die unterschiedlichsten Zielgruppen erreicht werden und in denen regelmäßig auch besondere Events und Konzerte geboten sind“, sagt Donaueschingens Bürgermeister.