Ein typischer Schultag in Corona-Zeiten: Der Bildschirm leuchtet, aus dem Mikrofon hört man den Lehrer und über Video sieht man die Klassenkameraden – sofern die Technik des Heimunterrichts reibungslos funktioniert.

Dilara Kemmerling

„Der Heimunterricht am Fürstenberg-Gymnasium funktioniert reibungsloser und organisierter als im ersten Lockdown“ – ...
„Der Heimunterricht am Fürstenberg-Gymnasium funktioniert reibungsloser und organisierter als im ersten Lockdown“ – Dilara Kemmerling, Schülerin. | Bild: Dilara Kemmerling

Die 17-jährige Dilara Kemmerling sagt, dass die Lehrer während des zweiten Lockdowns flexibler und geübter im Umgang mit den Endgeräten geworden seien. Laut der Schülerin liegt der Fokus vermehrt auf den Leistungsfächern, mit Hinblick auf die schriftlichen Abiturprüfungen.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch die Informationsweitergabe von Schule und Land sei sehr transparent und zügig. „Ich finde es auch gut, dass die Abiturienten die Klausuren in Präsenz schreiben dürfen.“ Die Planung der Klausuren gestalte sich zwar schwierig, doch die Schulleitung hole das Beste für die Schüler raus, so die Abiturientin. „Deshalb habe ich auch keine Ängste vor dem Abitur.“

Fabrice Waldraff

„Mit der Corona-Thematik wird am Technischen Gymnasium gut umgegangen“ – Fabrice Waldraff, Schüler.
„Mit der Corona-Thematik wird am Technischen Gymnasium gut umgegangen“ – Fabrice Waldraff, Schüler. | Bild: Fabrice Waldraff

Auch die Durchführung des Heimunterrichts sei sehr fortschrittlich, so der 18-jährige Fabrice Waldraff. „Wir kommen mit dem Stoff der zwölften Klasse gut voran.“ Doch die Lehrer könnten auch aufgrund technischer Barrieren weniger gut auf die Schüler eingehen, deshalb müsse man viel in Eigeninitiative selbst erarbeiten.

„Mir fehlt auch die Interaktion mit den Mitschülern.“ Zudem habe die staatliche Lernplattform Moodle häufig mit technischen Problem zu kämpfen, insofern sei es schade, dass man aus Datenschutz-Gründen keine alternativen Server nutzen könne.

Leonie Baisch

„Wir müssen mit der Corona-Situation klarkommen“ – Leonie Baisch, Schülerin.
„Wir müssen mit der Corona-Situation klarkommen“ – Leonie Baisch, Schülerin. | Bild: Leonie Baisch

Die 17-jährige Leonie Baisch findet den virtuellen Unterricht ungewohnt, doch er funktioniere relativ gut. „Zwar gibt es kleine Probleme wegen der Internet-Verbindung, doch diese sind leicht zu beheben“, sagt die Schülerin der Eichendorffschule Donaueschingen.

In ihrer 10. Klasse gebe es in prüfungsrelevanten Fächern Videokonferenzen. „Ich vermisse meine Klassenkameraden, aber wir müssen mit der Corona-Situation klarkommen.“ Trotzdem wünsche sie sich den Päsenzunterricht zurück, sagt die 17-Jährige: „Hoffentlich wird alles bald wieder, wie es war.“

Dominik Wolf

„Der Heimunterricht gestaltet sich sehr schwierig“ – Dominik Wolf, Schüler.
„Der Heimunterricht gestaltet sich sehr schwierig“ – Dominik Wolf, Schüler. | Bild: Dominik Wolf

Der 14-jährige Dominik Wolf hält die Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern für herausfordernd. Die Schulserver der Realschule Donaueschingen seien oftmals überlastet, sagt der Neuntklässler. Das virtuelle Lernen sei mühsam, da man zudem die Lehrer kaum hören könne. „Ich kritisiere daher, dass wir nicht auf alternative Server umsteigen.“ Der 14-Jährige hofft auf Klausuren in Präsenz.

Thorsten Schäfer

„Die Betreuung der jüngeren Klassen am Fürstenberg-Gymnasium ist grundsätzlich gut umgesetzt“ – Thorsten Schäfer, Vater.
„Die Betreuung der jüngeren Klassen am Fürstenberg-Gymnasium ist grundsätzlich gut umgesetzt“ – Thorsten Schäfer, Vater. | Bild: Thorsten Schäfer

Zwar fehlen Thorsten Schäfers Sohn während des Heimunterrichts die sozialen Kontakte, doch der Sechstklässler habe Verständnis, dass die Corona-Situation dies nicht zulasse.

Das könnte Sie auch interessieren

Laut Schäfer treibt der Heimunterricht auch die Digitalisierung voran: „Mein Sohn kann die Technik problemlos bedienen.“ Zudem sei die Durchführung des Hausunterrichts ein Lernprozess, doch das Fürstenberg-Gymnasium gebe sich Mühe, sagt Schäfer. „Der Heimunterricht stört unseren Alltag nicht“, er zeige sich eher positiv in den familiären Abläufen, erklärt der Vater von zwei Kindern.

Gordana Hoffmann

„Die Schüler brauchen eigenverantwortliche Beschäftigungen und dürfen nicht in einen gelebten Ferienmodus verfallen“, sagt Gordana Hoffmann, Mutter zweier Kinder. Doch der Heimunterricht sei durch Arbeit sowie die Rolle des Lehrer-Ersatzes eine Doppelbelastung und dadurch mit zeitlichem Mehraufwand für die Eltern verbunden, sagen sie und ihr Mann Thorsten.

Leider sei der virtuelle Unterricht zudem methodisch und didaktisch oftmals kaum haltbar: „Häufig ist es purer Aktionismus der Lehrer.“ Auch greife die Terminierung der Videokonferenzen in die Steuerung des familiären Alltags ein, so Hoffmann.

Von Seiten der Schule seien sie beim Lernen oftmals auf sich allein gestellt und benötigten deshalb die Unterstützung der Eltern, sagen die neun- und elfjährigen Brüder Julian und Philipp Hoffmann. Auch vermissen sie ihre Klassenkameraden der Erich-Kästner-Grundschule sowie des Fürstenberg-Gymnasiums.

Das könnte Sie auch interessieren