Gern denkt August König aus Donaueschingen an seine, wie er selbst sagt, schöne Zeit mit dem NSU Prinz 1000 in silberner Farbe zurück. Leichtgewichtig, zuverlässiger Motor, preiswert: das habe den Kultwagen von damals – ein anderer war der VW-Käfer – ausgezeichnet.
Herausforderung Winter
Ausschließlich komfortabel war das Fahrzeug dann aber doch nicht: „Der Prinz war beim Fahren windempfindlich. Und er hatte eine relativ miserable Heizung. Im Winter liefen die Scheiben oft von innen an und man musste für freie Sicht mehrere Kilometer fahren; das war mühsam“, erinnert sich der 65-Jährige.
Gekauft hatte er sich den Wagen 1973 von einem Freund – im selben Jahr machte König seinen Führerschein. Rund zehn Jahre alt war der Prinz zu dieser Zeit. „Als Fahranfänger war ich stolz auf mein erstes Auto, das gerade zum Einstieg super und besonders bei jungen Menschen beliebt war.“
Gelernt, Verantwortung zu übernehmen
Was er durch seinen ersten Wagen gelernt habe, sei Verantwortung zu übernehmen. „Ich musste das Auto selbst erarbeiten und die laufenden Kosten decken. Im Elternhaus war wenig Geld da.“ Von da an habe er Wertgegenstände wie seinen Prinz noch mehr schätzen gelernt: „Ich habe mich mit Herzblut darum gekümmert und bin sehr zurückhaltend gefahren.“ In einer Garagenwerkstatt wurde nicht selten an Bremsen oder Ventilen gewerkelt.
Große Fahrten habe August König nicht wirklich unternommen. „Hauptsächlich ging es für Tagestouren nach Neustadt und Freiburg – ins Kino oder auf Messen. Oder nach Titisee in die Disco.“ Die Gegend um Breitnau, wo er geboren wurde, sei von öffentlichen Verkehrsmitteln recht weit weg gewesen. Also war ein Auto umso wichtiger, um mobil zu sein. „Herausfordernd waren damals die langen und intensiven Winter. Teils ging das von November bis in den April hinein und die Straßen waren nicht so gut geräumt wie heute.“