Donaueschingen – Während der Donaueschinger Musiktage können die Besucher selbst aktiv werden und Teil von Klanginstallationen werden.
- Galerie am Turm: Inspiriert von der Stadtbibliothek und von der markanten Architektur des Gebäudes hat die isländische Komponistin Lilja Maria Asmundsdottir den Raum in ein riesiges Instrument verwandelt. Das Publikum ist eingeladen, ganz im Sinne des Themas „Hidden Trails“ den versteckten Klangspuren des Bibliotheksinstruments zu lauschen und zu erleben, wie sich dessen Klangcharakter verändert, je nachdem, wie man sich durch den Raum bewegt. Die Strukturen der Installation „Hidden Trails“ bestehen aus Materialien, die etwas mit Büchern zu tun haben. Lilja Maria Asmundsdottir erklärt: „Sie erzeugen subtile und leise Klangspuren, die nonverbales Wissen transportieren.“ Es geht darum, wie Sinneseindrücke, Intuition und analytisches Denken aufeinandertreffen.
- Karlsgarten: Im Karlsgarten können die Besucher Robin Minards dauerhafte Klanginstallation „Kaminoyama Soundmark“ erleben, die Donaueschingens Partnerstadt Kaminoyama akustische Präsenz verleiht und dem japanischen Dichter Saito Mokichi genau 100 Jahre nach seinem Besuch Referenz erweist. Hört sich zunächst verkopft an, ist es aber nicht. Aus verschiedensten Zutaten aus der Lebenswirklichkeit hat der kanadische Komponist ein intensives Klangerlebnis geschaffen, das der Zuhörer mittels seiner Vorstellungskraft visualisieren kann.
- Museum Art-Plus: Die Pariser Komponistin und Musikerin Elsa Biston macht es bei der Vorbesichtigung im Museum Art-Plus vor: ein behutsamer Zug an einem der vielen durch den Raum gespannten Seile, ein beherztes Auftreten auf ein großes Pedal und eine wohl kalkulierte Drehung der mit Zahnrädern verbundenen Handkurbel versetzen die Rauminstallation in Bewegung und bringen sie zum Klingen. Mit der Arbeit „aussi fragile que possible“ (so fragil wie möglich) hat Biston eine Landschaft aus vibrierenden Objekten geschaffen, die einander in Klang versetzen und aufeinander reagieren. Die Besucher werden Teil davon, und durch ihr aktives Eingreifen in das Geschehen werden verschiedenste Sinne angesprochen. Während der Konzerte der Musiker von United Instruments of Lucilin wird das Publikum zum rezeptiven Zuhörer, um danach selbst wieder aktiv zu werden.
Die Klanginstallation im Art-Plus ist bis 10. November freitags und samstags von 10 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 17 Uhr zu erleben. Während des Festivals: Donnerstag 17 bis 20 Uhr, Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 10 bis 20 Uhr, Sonntag 9.30 bis 17 Uhr. Die Klanginstallation „Hidden Trails“ ist zu den Öffnungszeiten der Bibliothek bis 9. November zu sehen und zu hören. Die Klanginstallation „Kaminoyama Soundmark“ ist täglich um 10.20, 16.20 und 20.20 Uhr zu hören.