Wo früher französische Croissants und Café au Lait serviert wurden, gibt es jetzt frische Nudelgerichte: In der Karlstraße hat eine neue Pasta-Bar eröffnet. Der Gastronom Thomas Rahde, der bereits mit seiner ersten Filiale Aldente am Bahnhof erfolgreich ist, setzt nun auch in der Innenstadt auf sein bewährtes Konzept.
Eineinhalb Tage für Umbau und Umzug
Nach einem rekordverdächtigen Umbau von nur eineinhalb Tagen hat er mit seinem Team das ehemalige Café in ein modernes Pasta-Restaurant verwandelt. „So schnell waren wir noch nie“, sagt er. Doch eine zweite Filiale zu eröffnen, bedeutet immer ein unternehmerisches Risiko – gerade in Zeiten steigender Kosten und wirtschaftlicher Unsicherheiten.

Die Idee zur Expansion kam nicht von ungefähr. Viele Kunden hätten sich eine Filiale näher am Stadtzentrum gewünscht, erzählt Rahde. Der Weg zum Bahnhof sei für viele zu weit, besonders in der Mittagspause. Auch Schüler suchten nach einer schnellen, aber qualitativ hochwertigen Alternative.
„Musste die Chance nutzen“
Als Rahde bemerkte, dass das Lokal in der Karlstraße bald leer stehen würde, wurde aus der Überlegung ein konkretes Vorhaben. „Ich wohne direkt um die Ecke und wusste, dass das Café schließen wird. Da musste ich die Chance einfach nutzen“, sagt er. Dennoch fiel ihm die Entscheidung nicht leicht.
Angespannte wirtschaftliche Lage
Die aktuelle wirtschaftliche Lage in der Gastronomie ist angespannt. Steigende Lebensmittelpreise, hohe Energiekosten und die schwierige Personalsituation machen es nicht einfacher. Doch Rahde ist überzeugt, dass sein Konzept funktioniert. „Man muss einfach knallhart kalkulieren“, sagt er. „Aber ich bin gut gestimmt. Mein Laden am Bahnhof läuft Bombe, und ich habe ein tolles Team, das zusammenhält.“ Die Personalsituation sei zwar herausfordernd, aber er habe Glück mit seinen Mitarbeitern.
Frische Pasta in drei Minuten
Das Erfolgsrezept ist dabei denkbar einfach: Frische Pasta, schnell serviert. Gerade einmal drei Minuten dauert es, bis die Nudeln auf dem Teller landen – perfekt für Gäste mit wenig Zeit. Die neue Filiale in der Karlstraße soll sich dennoch leicht vom Standort am Bahnhof unterscheiden. Geplant ist eine etwas breitere Auswahl an Nudelsorten sowie ein Angebot mit Frühstück, Kaffee und Kuchen. „Die Pasta bleibt natürlich der Star“, betont Rahde.
„Ich bin Gastgeber“
Doch für ihn ist Gastronomie mehr als nur Essen. „Ich bin nicht einfach nur Gastronom, ich bin Gastgeber“, sagt er. Der Kontakt zu den Gästen sei ihm wichtig. „Ich bin anders als andere. Ich bin bunt, ich mag es, wenn Leute reden, lachen und eine gute Zeit haben.“ Das hätten die Sachsen im Blut, schmunzelt er.
Seit zwölf Jahren lebt er in der Region, seit drei Jahren in der Stadt, sagt der 43-Jährige. Er liebt sein Geschäft, die Dynamik, die Atmosphäre – für ihn sei Pasta nicht nur ein Essen, sondern eine Leidenschaft. „Ich kann nichts anderes“, sagt er mit einem Lächeln. „Ich bin in der Küche aufgewachsen und kann mir nichts anderes vorstellen.“

Es bleibt ein Restrisiko
Natürlich bleibt eine zweite Filiale ein Wagnis. „Man steckt viel Zeit und Geld hinein, und am Ende weiß man nie genau, wie es laufen wird“, gibt er zu.
Doch Angst vor der Konkurrenz hat er nicht. „Das betrifft mich nicht“, sagt er gelassen. „Die Leute wissen, dass ich Pasta mache – und dass meine Preise für jedermann sind.“ Sein Ziel ist es, hochwertige italienische Küche anzubieten, die schnell und bezahlbar bleibt.
Mediterrane Küche
Seit Sonntag, 17. Februar ist die neue Filiale geöffnet. Noch müssen sich Abläufe einspielen, noch müssen die Gäste die neue Pasta-Bar entdecken. Doch Rahde ist zuversichtlich. „Hier muss es erstmal anlaufen“, sagt er. „Aber ich bin überzeugt, dass es auch hier gut laufen wird.“
Mit der neuen Filiale in der Karlstraße hat die Innenstadt eine weitere Anlaufstelle für mediterrane Küche bekommen. Ob sich das Konzept langfristig etabliert, wird sich zeigen – doch mit seiner Erfahrung, seinem Gespür für das Geschäft und seiner Leidenschaft für Pasta schätzt er die Chancen gut ein.