Egal ob Snack-, Getränke- oder Hofautomaten zur Direktvermarktung: Die modernen Geräte, an denen Kunden rund um die Uhr einkaufen können, sind immer öfter anzutreffen. Wie sieht das Angebot in der Region aus und lohnt sich das Betreiben eines Verkaufsautomaten auch finanziell?
Regionale Produkte vom Leimgrabenhof
Beispiel Leimgrabenhof: Jörg Fehrenbacher und Ingo Fricker führen einen Hofladen in Tuningen. Und seit 2021 betreiben die beiden Pfohrener auch einen 24/7-Hofautomaten im Donaueschinger Ortsteil Pfohren. 24/7 steht dabei für 24 Stunden am Tag, und das sieben Tage die Woche.
Zur Auswahl steht ein breites Sortiment bestehend aus Grillfleisch, frischen Fertiggerichten, Würsten und saisonal variierenden Angeboten wie zum Beispiel Kutteln. Dies alles ist größtenteils aus Erzeugnissen vom Leimgrabenhof hergestellt und verarbeitet vom Fleischermeister Ingo Fricker. Ergänzt wird das Ganze mit Produkten anderer regionaler Erzeuger.

Doch lohnt sich ein solcher Automat finanziell wirklich? „Wenn jemand denkt, er stellt einen Automaten auf und holt einfach nur das Geld raus – das funktioniert nicht“, erklärt Fehrenbacher. Die hohen Investitionskosten und der mit dem Automaten verbundene Aufwand, „das darf man nicht unterschätzen.“
Doch sie seien sehr zufrieden damit, wie das Geschäft läuft. Die anfänglichen Erwartungen der beiden wurden übertroffen, wie Jörg Fehrenbacher berichtet. „Wir würden es wieder machen.“
Snackautomat im Bräunlinger Industriegebiet
Seit knapp über einem Jahr betreibt Alexander Lassak zwei Snackautomaten im Bräunlinger Industriegebiet. In den Automaten gibt es hauptsächlich Snacks und Getränke zu kaufen. Darunter befinden sich Klassiker wie Cola, Redbull und Twix, aber auch Süßigkeiten aus aller Welt und Spirituosen. Und dann gibt es auch noch Schwangerschaftstests im diskreten, kurzfristig verfügbaren Automatenverkauf.

Doch das Betreiber ist mehr Arbeit, als man denken mag. Lohnt sich der Aufwand? „Wenn man ein bisschen Arbeit investiert, dann würde ich sagen ja“, so Lassak.
Der Erfolg hängt zum einen vom Standort ab, zum anderen vom Marketing. Das sei gerade, wenn der Automat etwas versteckt liege wie in seinem Fall, besonders wichtig. Und neben den Leasingkosten für die Automaten fallen auch noch Betriebs- und Warenkosten an.
Das sieht der Bundesverband der Deutschen-Vending-Automatenwirtschaft (BDV) ähnlich. Die Wirtschaftlichkeit von Verkaufsautomaten unterscheide sich je nach Standort erheblich, so die BDV-Pressesprecherin.
In städtischen Gebieten profitierten Automaten von hoher Kundenfrequenz. In ländlichen Regionen stünden Automaten oft auf dem eigenen Grundstück, was Investitionskosten und Anfahrtskosten senke, aber die Kundenzahl begrenze. Entscheidend für den Erfolg sei hier eine kluge Standortwahl und ein ganzheitliches Marketingkonzept.
Automat als Erweiterung zum Hofladen
In Bräunlingen-Bruggen liegt der Breghof der Familie Friedrich. Hier, gleich neben dem Hofladen des landwirtschaftlichen Betriebs, steht seit rund zweieinhalb Jahren ein 24/7-Verkaufsautomat. Das Sortiment reicht von Milchprodukten über Eier, Mehl, Linsen bis hin zu Spätzle, Nudeln, Müsli und Eierlikör – alles aus eigener Produktion.
Als sie den Automaten vor rund zweieinhalb Jahren aufstellten, war er eigentlich als zusätzlicher Service gedacht. Denn ihr Hofladen habe nur drei Mal pro Woche offen „und wir wollten unser Grundsortiment unseren Kunden sieben Tage die Woche verfügbar machen“, erklärt Mathias Friedrich. Der Automat sollte sich damals „einfach nur selber tragen“. Doch die Nachfrage sei größer ausgefallen als erwartet.
Die Investition in den Automaten hat sich gelohnt. Unter anderem, weil sie einen Vorteil gegenüber manchen anderen Automatenbetreibern hätten: „Dadurch, dass wir eigentlich nur unsere eigenen Produkte verkaufen, haben wir die volle Marge“, erklärt Mathias Friedrich.
Fleisch vom schottischen Hochlandrind aus dem Automaten
Während bei den einen Snacks und bei den anderen Milch, Eier und mehr im Automaten stehen, hat die Familie Hogg in Neudingen ihr Automatenangebot spezialisiert, und zwar auf Fleischprodukte.
Zur Auswahl steht ein saisonal wechselndes Sortiment, bestehend aus Würsten, Steaks und Speck, aber auch Maultaschen und Kutteln – zum Großteil vom schottischen Hochlandrind oder Strohschwein aus eigener Haltung und Herstellung.

Mit dem Investment für den Automat ist das Paar 2020 ein finanzielles Risiko eingegangen – doch es hat sich ausgezahlt: Die Erwartungen der beiden wurden übertroffen, wie sie erzählen. „Wir sind sehr zufrieden damit, wie es angenommen wird“, berichtet Jenny Hogg.
Es gibt auch Misserfolge
Doch nicht immer erfüllen die Verkaufsautomaten die Erwartungen der Betreiber: Bis Mitte Dezember 2024 konnten Kunden im Automatenladen Baaremer Landschöpfle in der Max-Egon-Straße mitten in Donaueschingen täglich von 6 bis 23 Uhr Produkte von regionalen Erzeugern kaufen. Auf sie wartet ein Angebot von Speisekartoffeln über Leberwurst bis hin zu Essig.

Das Konzept konnte sich jedoch scheinbar nicht durchsetzen. Im Dezember 2021 eröffnet, musste der vom Maschinenring betriebene Automatenladen drei Jahre später schon wieder schließen.
Der Grund: Es nicht gelungen, die Umsätze auf das gewünschte Niveau zu heben, um die Kosten zu decken, schildert Rainer Hall, Geschäftsführer des Maschinenrings Schwarzwald-Baar. Da keine extreme Umsatzsteigerung in Sicht gewesen sei, habe man sich entschieden, das Projekt aufzugeben.