Von oben brezelt die Sonne, von unten hört man ein leises Surren an diesem warmen Vormittag in der Eschinger Innenstadt. Wer sich bräunen will und dabei auch auf TikTok, Instagram und Co. nicht verzichten möchte, kann jetzt sein Mobiltelefon von der Sonne laden lassen.

Das versprechen jedenfalls zwei neue Solarbänke. Die wurden im Rahmen des Donauquellsommers aufgestellt.

Solarbänke sollen auch Schwätzbänkle werden

Seit einer Woche stehen die beiden Bänke bereits am Hanselbrunnenplatz und vor der Stadtkirche. Gesponsert hat das Projekt das Energieunternehmen Naturenergie. Gemeinsam mit dem Umweltbüro des Gemeindeverwaltungsverbands Donaueschingen ist dies ihr Beitrag zum diesjährigen Donauquellsommer.

Solarbank: So einfach geht das induktive Laden Video: Tobias Weißert

Bis Ende August können Passanten somit auf den iBenches Platz nehmen und ihre elektronischen Geräte laden. Doch nicht nur das: Das Umweltbüro und Naturenergie erhoffen sich auch, dass die Outdoor-Möbel ein lebendiger Treffpunkt für Bürger und Gäste werden.

Passanten trauen sich nicht an das Mobiliar

Über die Nutzung kann Manuel Zimmermann vom Donaueschinger Umweltbüro jedoch keine konkreten Angaben machen. „Die Ladevorgänge werden nicht aufgezeichnet“, erklärt er. Nach dem Ende der Aktion wolle man jedoch auswerten, wie viel Strom mit den Bänken erzeugt worden sei.

Je drei Solarmodule sind unter der Sitzfläche verbaut.
Je drei Solarmodule sind unter der Sitzfläche verbaut. | Bild: Tobias Weißert

An diesem sonnigen Vormittag scheint sich keiner der Passanten so recht an das Mobiliar zu trauen. Einige schauen aus sicherer Entfernung kurz hin, laufen dann aber verdutzt weiter. Immerhin: der Selbsttest ist erfolgreich. Das Handy lädt. Wer kein Gerät hat, das induktives Laden zulässt, kann auch auf klassische USB-Ladebuchsen zurückgreifen. Dafür braucht es jedoch ein Kabel.

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Nachts sind die Bänke abgeschaltet

Wer jedoch auf dem Heimweg in der Nacht laden will, der hat Pech gehabt: Wie Naturenergie-Sprecher André Büssers mitteilt, hat das Unternehmen die Bänke so eingestellt, dass ein Laden in der Nacht nicht möglich ist.

„Der Strom würde sicherlich ausreichen, aber wir wollen abendliche beziehungsweise nächtliche Lärmbelästigungen durch Nutzer vermeiden. Deswegen haben wir die Bänke auf eine Nutzungszeit von 7 Uhr morgens bis 22 Uhr abends eingestellt“, erklärt Büssers.

Zwischenfazit von allen Seiten positiv

Über die Nutzung lassen sich also zwar keine genauen Angaben machen. Aber sowohl Büssers von der Naturenergie als auch Jennifer Schwörer von der Stadt Donaueschingen zeigen sich zufrieden mit dem bisherigen Feedback.

Bei der Stadt seien demzufolge bereits erste positive Rückmeldungen zu den Solarbänken eingegangen. Und auch Büssers bestätigt: „Nach unserem Kenntnisstand werden die zwei Bänke bislang sehr gut angenommen.“

Ziel: Photovoltaikstrom greifbar machen

Wie es zu der ungewöhnlichen Aktion kam? „Wir wollen das Thema Stromerzeugung mit Photovoltaikanlagen greifbar machen“, so Manuel Zimmermann. Gemeinsam mit einem Hochbeet mit hitzeunempfindlichen Stauden am Rathausplatz sind die Solarbänke die zweite feste Installation. Damit wolle das Umweltbüro das Thema Nachhaltigkeit in den Donauquellsommer einbringen.

Die Solarbänke bieten USB-Buchsen und induktive Ladestationen auf beiden Seiten.
Die Solarbänke bieten USB-Buchsen und induktive Ladestationen auf beiden Seiten. | Bild: Tobias Weißert

Also sei man auf den Ökostromanbieter zugegangen und habe gefragt, ob sich die Naturenergie eine gemeinsame Aktion vorstellen und mit Knowhow sowie materiell unterstützen könne. „Die finale Idee der Bänke kam von der Naturenergie. Sie wollen die Bänke nach dem Donauquellsommer für weitere Aktionen verwenden“, sagt Zimmermann.