Infektionsschutzmaßnahmen, Quarantäne-Fälle, Kurzarbeit: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie erfahren viele Menschen ganz besonders am Arbeitsplatz. Als kleine Anerkennung konnten Unternehmen ihren Beschäftigten bereits 2020 eine steuerfreie Corona-Prämie auszahlen. Inzwischen wurde die Frist dafür bis zum 31. März 2022 verlängert.

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Insgesamt 1500 Euro können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über den gesamten Zeitraum hinweg erhalten – einmalig oder über mehrere Monate verteilt. Für den Corona-Bonus müssen die Betriebe weder Steuern noch Sozialabgaben entrichten. Einen Teil der Summe haben viele Unternehmen bereits Anfang 2021 ausgezahlt. Wer also kann sich auf der Baar auch 2022 über eine Prämie freuen?

Brauerei Fürstenberg

Die tariflich Beschäftigten der Brauerei Fürstenberg haben ihre Corona-Prämie für das Jahr 2021 bereits erhalten – wie auch schon 2020. „Dies war auch Bestandteil der tariflichen Vereinbarung“, erklärt Pressesprecherin Ilona Zimmermann. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie hätte die Donaueschinger Brauerei nicht verschont, weshalb sie erstmalig in ihrer Geschichte Kurzarbeit eingeführt habe.

Die Fürstenberg Brauerei in Donaueschingen.
Die Fürstenberg Brauerei in Donaueschingen. | Bild: Simon Wöhrle

Die Entscheidung für die Auszahlung der Prämien begründet Zimmermann mit den „außergewöhnlichen Belastungen“, denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch immer ausgesetzt seien. Deshalb liege dem Unternehmen daran, „den großartigen Einsatz und den Teamgeist zu honorieren und, im Rahmen unserer Möglichkeiten, auch finanziell ein Zeichen des Dankes an die Belegschaft zu senden“. Über die Höhe der Prämien wollte sich die Pressesprecherin auch auf Nachfrage nicht äußern.

IMS Gear

„Ob und in welcher Höhe auch in diesem Jahr eine Corona-Prämie gezahlt werden kann, steht derzeit noch nicht fest“, teilt Kristin Schäkel, Personalleiterin von IMS Gear, mit. Im vergangenen Jahr hätte man sich aber dafür entschieden: Die 1700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der deutschen Standorte hatten demnach im April 2021 eine Corona-Prämie in Höhe von 500 Euro erhalten. Das Unternehmen für Zahnrad- und Getriebetechnik betreibt innerhalb Deutschlands Standorte in Donaueschingen, Eisenbach, Trossingen sowie Villingen-Schwenningen.

Ob die Beschäftigten des Spezialisten für Zahnrad- und Getriebetechnik auch 2022 einen Corona-Bonus erhalten?
Ob die Beschäftigten des Spezialisten für Zahnrad- und Getriebetechnik auch 2022 einen Corona-Bonus erhalten? | Bild: Roland Sigwart

Weitere 500 Euro bekamen die tariflich Beschäftigten laut Schäkel im Juni 2021. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die besonderen Herausforderungen, die aus der Corona-Pandemie resultieren, vorbildlich gemeistert“, so die Personalleiterin. Mit den Prämienzahlungen habe das Unternehmen „Dank und Anerkennung für die erbrachten Leistungen“ ausdrücken wollen.

Wie Personalleiterin Kristin Schäkel mitteilt, ist bei IMS Gear in diesem Jahr die Entscheidung über Corona-Prämien noch nicht gefallen.
Wie Personalleiterin Kristin Schäkel mitteilt, ist bei IMS Gear in diesem Jahr die Entscheidung über Corona-Prämien noch nicht gefallen. | Bild: IMS Gear, Donaueschingen

Malereifachbetrieb Hennemann

Beim Wolterdinger Malereifachbetrieb Hennemann steht die Entscheidung über die Corona-Prämie für das Geschäftsjahr 2021 noch aus, wie Inhaber Till Hennemann erklärt. „Das mit dem Lohn macht aber alles mein Lohnbüro“, so Hennemann weiter, „da habe ich nicht direkt etwas damit zu tun.“ Im vergangenen Frühjahr habe sein Betrieb den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits einen Bonus von 500 Euro für ihre Arbeit im Jahr 2020 ausgezahlt. Zehn Angestellte umfasst das Team um Inhaber Hennemann derzeit – darunter auch einige Auszubildende.

Gesprächsbereitschaft eher gering

Nicht alle Betriebe, die der SÜDKURIER kontaktiert hat, wollten sich zu diesem Thema äußern. Auch Oliver Zanner, Marketingleiter beim Dögginger Lackhersteller Freilacke teilt auf Anfrage mit, „dass wir zu diesem Thema dieses Mal kein Statement geben wollen beziehungsweise noch nicht geben können“. Der Friseursalon Willis sowie Elektro Hartmann aus Donaueschingen und das Unternehmen Bromberger Packungen aus Allmendshofen wollten ebenfalls keine Angaben zur Corona-Prämie machen. Gründe dafür nannten die kontaktierten Firmen nicht.