Egal ob man von Cannabis, Marihuana, Haschisch oder Weed spricht: Der Konsum von Cannabis ist in Deutschland ein heiß diskutiertes Thema, besonders in der Gastronomiebranche.
Viele Bar- und Restaurantbetreiber sehen sich aufgefordert, klare Richtlinien für den Umgang mit Cannabis in ihren Einrichtungen festzulegen.
Während es Betreiber gibt, die neutral oder offen gegenüber dem Konsum sind, setzen andere auf Verbote. Doch wie ist es in Donaueschingen?
Kulturbahnhof: Klares Nein
Eigentlich kein Thema, sagt Bernhard Zipfel, der den Kulturbahnhof betreibt. Denn an Bahnhöfen dürfe man sowieso kein Cannabis konsumieren. Deshalb sei es bei ihm im Kulturbahnhof ebenfalls nicht erlaubt. “Kiffen ist kein Ding der Öffentlichkeit“, betont Zipfel.

Im Innenraum sei das Rauchen generell nicht erlaubt. Schließlich seien auch öfters mal Jugendliche oder junge Erwachsene im Kulturbahnhof. Diese müsse man auch schützen.
“In meinem Bereich ist das nicht erlaubt“, stellt Zipfel klar. Auch wenn das Thema heikel sei, treffe die Reglung auf Akzeptanz. Seine Gäste hätten Verständnis und verhielten sich dementsprechend.
Vivid-Pop-Up-Bar: Kiffen untersagt
Auch bei der Vivid-Pop-Up-Bar ist der Konsum von Cannabis nicht gestattet. Im Unterschied zum Alkohol gebe es das Problem des Passivrauchens bei Cannabis, erklärt Barkeeper Julian Hischmann. „Durch das Passivrauchen schadet man dem Umfeld.“
Deshalb ist der Konsum von Cannabis in seiner Pop-Up-Bar und bei der Afterwork-Veranstaltung in der Orangerie untersagt.

“Für Kritik ist das Thema noch zu jung“, meint Hischmann. Er hatte schon mal die Situation, als ein Gast bei ihm gekifft hat. Aber der Gast habe sich einsichtig gezeigt.
Hischmann sagt, er sei neutral gegenüber dem Thema Cannabis, er habe nichts dagegen. “Aber eben nicht vor der Bar“, erklärt er.
Die Problematik Passivrauchen ist für ihn ein entscheidender Faktor, um den Konsum in seinem Lokal zu untersagen.
Black Pearl: Kein Cannabis-Konsum
Tevfik Ceylan, Inhaber der Bar Black Pearl, hat eine klare Haltung zu Cannabis: “Ich bin kein Fan davon, Punkt.“ Seine Gaststätte ist eine Raucherbar, aber nicht für das Rauchen von Cannabis. “Meine Mitarbeiter würden auch nicht unter der Bedingung arbeiten können, wenn dort Cannabis konsumiert würde,“ erklärt Ceylan.
Seine Mitarbeiter würden voll und ganz hinter dieser Regelung stehen. Cannabis-Passivrauchen sei eben auch für die Leute ungut, fügt er hinzu. Ceylan ist deshalb strikt: “Ich halte von Cannabis nichts“, unterstreicht er seine Position.
Seine Regel sieht er auch vom Publikum bestätigt. 360 Menschen gefalle ein entsprechender Post auf Instagram, welcher erklärt, dass die Black Pearl ihr Hausrecht nutzen würde. Die klare Linie komme also auch gut an, berichtet er.
Der Wirt macht deutlich, dass er Verstöße gegen das Verbot mit Konsequenzen ahnden würde. “Bei Verstoß ist Feierabend,“ sagt er entschieden. Dies bedeutet, dass Gäste, die gegen das Cannabisverbot verstoßen, das Lokal sofort verlassen müssen.
Delta: Null-Toleranz-Politik
Im Delta herrscht ebenfalls eine Null-Toleranz-Politik. Solche Drogen hätten in der Diskothek nichts zu suchen, sagt Inhaber Zbyszek Piotrowsk. Zwar gebe es seit neustem wieder an manchen Tagen einen Raucher-Bar sowie einen Biergarten, doch auch hier habe Cannabis nicht zu suchen.

Der Delta-Chef zieht eine klare Linie: “Mein Aufkleber am Eingang sagt alles dazu,“ erklärt er. Der Sticker sagt: „Klare Hauspolitik: Kein Konsum.“
Auch das Mitführen von Cannabis würde zum Verweis aus dem Delta führen. Bei dem Thema Drogen ist er sehr kurz angebunden. „Ich bin komplett dagegen.“
Irish Pub: Im Außenbereich darf gekifft werden
Matthias Binder, Betreiber eines Irish Pubs, äußerte sich zur Legalisierung von Cannabis: „Ich finde die Legalisierung an sich einen richtigen Schritt, aber es gibt in vielen Teilen einfach noch zu viele Unklarheiten.“
In Bezug auf die Regelungen in seinem Pub erklärt er: „Im Innenbereich bei uns im Irish Pub ist, obwohl wir eine Raucherkneipe sind, das Kiffen nicht erlaubt. Im Außenbereich dagegen gestatten wir den Konsum.“
Rückmeldungen würden seine Haltung bestätigten. „Die, ich bisher bekommen habe, finden diese Regelung durchweg in Ordnung. Sowohl von Personen, die Cannabis konsumieren, als auch von Personen, die damit nichts zu tun haben wollen.“

Die gesellschaftliche Akzeptanz sei laut Binder natürlich noch nicht so gegeben wie für das Feierabendbier. Nicht jeder, der gelegentlich kiffe, wolle das auch in der Öffentlichkeit tun.
Daher sei die Nachfrage, etwa um drinnen konsumieren zu dürfen, tatsächlich sehr gering, und somit auch die Auswirkungen für die Gastronomie minimal. „An der frischen Luft finde ich es aber gut, den Leuten diese Freiheit zu geben. Miteinander reden kann man ja immer,“ fügt er hinzu.