Menschen in die Innenstadt locken, damit sie dort bummeln, einkaufen, ein Eis essen gehen, schlicht: eine gute Zeit haben. Das ist eines der Ziele des City-Managements um Christine Neu.

Das City-Management setzt sich seit mittlerweile gut vier Jahren für die Förderung der Donaueschinger Innenstadt ein. Mit verschiedenen Aktionen, wie jetzt jüngst dem Einkaufen in der Mittagspause, soll die Attraktivität der Stadt mit der weltbekannten Donauquelle gesteigert werden.

Lebendige Innenstadt ist das Ziel

Denn eine lebendige Innenstadt, wozu eben auch offene Läden zählen, ist ein wichtiger Erlebnisraum. Doch zieht dies auch in der großen Kreisstadt Leute an, die ihre Mittagspause zum Einkaufen oder zu einem Bummel durch die Läden nutzen? Die ersten beiden Male lief die Aktion verhalten. Die Händler bewerteten sie positiv, hatten jedoch einige Anregungen dazu.

Am vorerst letzten Tag der Mittagseinkäufe, am Donnerstag, 6. Juni, herrscht strahlender Sonnenschein in Donaueschingen. Die Karlstraße ist über die Mittagszeit nur durchwachsen belebt. Einige Touristen schlendern an den Schaufenstern vorbei, doch die Eiscafés sind gut besucht und auch die Gaststätten können bei dem schönen Wetter gutgelaunte Gäste draußen bewirten.

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Wenige Leute in den Läden

Doch in die Läden verirrt sich kaum jemand. Unter diesen Menschen ist etwa Sylvia Faller, die zufällig dann auch noch eine ihrer Freundinnen, Tanja Futter, in der Stadt getroffen hat.

Sie beide wollen ihre Mittagspause nutzen, um eventuell etwas Nettes zum Anziehen zu kaufen, und machen sich sodann gleich gemeinsam auf den Weg. Denn die Zeit mit einer nicht geplanten Unterhaltung zu verplempern, ist nicht drin. Diese geht dann schon vom Einkaufsbummel ab.

„Shoppen bei dem schönen Wetter, besser kann man die Mittagspause nicht nutzen“, sind sich die beiden Hüfingerinnen mit einem Lachen im Gesicht einig. Und sie werden auch fündig. Sie fänden es schön, wenn dieses Angebot fortgesetzt werden würde. Die beiden zählen jedoch zu einer Ausnahme.

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Auch Citymanagerin Christine Neu besuchte noch am Mittag die Händler, um zu erkunden, wie es gelaufen ist. Schon gleich, tags darauf, sind die Würfel gefallen.

Der Versuchsballon ist abgestürzt und die Entscheidung gefällt: Nach den drei gemeinsamen Mittagspausen-Öffnungen der Läden, um auch auf die Nachfrage von Firmen und Institutionen zu reagieren, und eine weitere Möglichkeit zum entspannten Einkaufen in der Mittagspause zu bieten, ist die Aktion als Misserfolg zu werten.

Christine Neu, City-Managerin.
Christine Neu, City-Managerin. | Bild: Christine Neu

Weitere Ideen gesucht

„Das Feedback der Einzelhändler, die erfreulicherweise dem Aufruf von mir nachkamen, und ihre Läden mittags geöffnet hatten, ist durchwachsen“, erklärt die Citymanagerin.

Die Kundenfrequenz erreichte nicht das erhoffte Niveau, um den personellen Aufwand zu rechtfertigen, den die Händler damit haben.

Aber Neu zeigt sich kämpferisch: „Das Angebot wird nicht weitergeführt. Das City-Management ist jedoch im regen Austausch mit den Händlern und anderen Akteuren, um weitere Ideen für eine lebendige und attraktive Einkaufsstadt zu finden“, erklärt sie.