Uralt ist das Gregori-Fest. Am Montagnachmittag fand nun der neuerliche Umlauf statt. Nach zwei Tagen überwältigendem Donauquellfest waren nun die Schulkinder am Zug.
Der Gregori ist vom Grafen Heinrich VIII. zu Fürstenberg und seiner Frau Amalie 1589 als Fest für Schulkinder ins Leben gerufen worden. Also vor 434 Jahren. Ein Schulfest ist es bis heute auch geblieben, wobei auch Erwachsene zum Gregori pilgern.
Früher wurde an der Amalienhütte gefeiert
Zahlreiche Eschinger werden sich noch daran erinnern, wie es früher zu Fuß zum Fest zur Amalienhütte hoch ging, wo die Schüler den Gregori mit vielen Spielen ausgiebig feierten. Später zog man dann im Rahmen des Frohsinn Sommerfestes mit dem Gregori auf den alten Festhallenplatz, beim ersten Quellfest vor drei Jahren ging es dann mit dem Umzug erstmalig ins Residenzviertel.
Die Corona-Pandemie machte dann dem bei Alt und Jung beliebten Fest zwei Jahre hintereinander einen Strich durch die Rechnung, im vergangenen Jahr ging es dann wenigstens wieder mit dem traditionellen Umzug vom Rathaus aus auf den alten Festhallenplatz, wo ausgiebig getobt werden konnte.
Und am gestrigen Montag war nun der richtige Neustart, der Tross angeführt vom Grafenpaar, welches von Sofija Dragic und Luke Lobendank von der Erich-Kästner-Schule gemimt wurde, zog zunächst in historischen Gewändern durch die Karlstraße ins Donaueschinger Residenzviertel.
Kurz vor dem Residenzviertel zückten dann schon zahlreiche Eltern, Omis und Opis ihre Mobiltelefone, um alles in Bild und Ton festzuhalten. Auf der kleinen Bühne an der Brigach eröffnete das Grafenpaar offiziell unter den drei Böller Schüssen von Alexander Maier das Gregorifest. Mit einem historischen Tanz in teils historischen Gewändern stimmten die Schüler der Erich Kästner Schule die Besucher auf das Fest ein.
Hunderte von Schülern zog es dann an die einzelnen Spielstationen, denn für jedes absolvierte Spiel gab es eines der Lose, mit denen am Ende der Veranstaltung Preise abgeholt werden konnten. Ob beim Kegeln mit einer Kugel an einer Schnur, oder beim Versuch, mit dem Hammer einen Nagel in einen Holzbalken zuschlagen – wobei sich übrigens auch das weibliche Geschlecht ausgezeichnet schlug – überall war den Kindern viel Kurzweil geboten.

Der Renner war bei den jungen Festbesuchern aber nach wie vor der runde Holzstamm, auf dem sich jeweils zwei Schüler gegenübersitzen und versuchen, den Kontrahenten mit einem ausgestopften Jutesack vom Balken zu holen.
Hoch frequentiert war natürlich auch der Süßigkeiten-Stand – nach so viel Anstrengung musste Stärkung sein. Gegen Ende der Veranstaltung für die Schüler durfte dann das Wichtigste nicht fehlen: der Gregoriwecken. Den ließ sich aber zum Ausklang auch das ein oder andere Elternteil schmecken. Gegen Abend pilgerten dann die ersten erwachsenen Gäste zum gemütlichen Feierabend-Hock ins Residenzviertel.