Mancherorts, wie zum Beispiel in der Landeshauptstadt Stuttgart, werden die Kitagebühren für den Monat Januar ausgesetzt. Der Grund: die Corona-bedingte Zwangsschließung, um das Pandemie-Geschehen weiter einzudämmen. In Donaueschingen, Bräunlingen und Hüfingen ist eine solche Maßnahme zumindest bislang nicht vorgesehen.

Gebühren werden für vollen Monat erhoben – zumindest zunächst

„Die Kindertageseinrichtungen und Grundschulen bleiben nach den Weihnachtsferien ab Montag, 11. Januar, geschlossen. Für den ab Montag vom Land Baden-Württemberg angeordneten Zeitraum der Schließung der Kindergärten und Schulen erfolgt eine Notbetreuung„, erklärt Beatrix Grüninger, Sprecherin der Stadtverwaltung Donaueschingen. „Für die Notbetreuung in den Kitas werden die in der aktuellen Gebührensatzung für die jeweiligen Betreuungsformen festgesetzten Elternbeiträge für den vollen Monat erhoben“, macht sie deutlich. Dies werde sich keinesfalls ändern, auch wenn die Kindergärten über den 18. Januar hinaus geschlossen bleiben.

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Weitere Entwicklung bleibt abzuwarten

Wie Beatrix Grüninger berichtet, wird die Landesregierung am Donnerstag, 14. Januar, über eine eventuelle Öffnung der Kitas und Grundschulen ab dem darauffolgenden Montag beraten. Die Frage der Entscheidung über die Aussetzung der Kindergartengebühren für Januar könne deshalb zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden. „Die weitere Entwicklung ist abzuwarten“, so die Sprecherin.

Bild 1: Werden die Kitagebühren im Januar ausgesetzt? So läuft die Notbetreuung auf der Baar
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Im Frühjahr 2020 wurden die Gebühren in Donaueschingen ausgesetzt, als die Kitas schon einmal geschlossen waren. Damals erfolgte laut Grüninger eine Erstattung der Elternbeiträge durch das Land. „Sobald das Land eine Entscheidung darüber getroffen hat, ob auch bei der erneuten Schließung der Kitas eine entsprechende Erstattung erfolgt, wird die Stadt Donaueschingen über die Aussetzung der Kindergartengebühren für den Monat Januar entscheiden“, so die Rathaussprecherin.

Wie sich die Situation in Bräunlingen und Hüfingen darstellt

Eine Notbetreuung sei indes in allen Kitas eingerichtet worden, in denen Bedarf bestehe. Eine Umfrage am vergangenen Montag habe ergeben, „dass aktuell knapp über 200 Kinder an der Notbetreuung in den Donaueschinger Kitas teilnehmen“, informiert Grüninger. Dies entspreche rund 24 Prozent der gesamten zur Verfügung stehenden Kindergartenplätze. „Diese Zahl wird sich im Laufe der Woche noch erhöhen“, ergänzt sie. Organisiert werde die Notbetreuung von den einzelnen Kitas selbst; die Familien setzten sich direkt mit den Einrichtungen in Verbindung.

Stadt Donaueschingen steht hinter Beschlüssen des Landes

Ob die Stadtverwaltung Donaueschingen es denn für richtig befindet, dass Kitas geschlossen sind? „Die Lage ist ernst. Das Infektionsgeschehen ist in Baden-Württemberg nach wie vor besorgniserregend und die Belastungen im Gesundheitswesen sind immer noch hoch und steigen weiter an“, teilt Grüninger dazu mit.

Die Landesregierung stütze sich bei ihrem Vorgehen hinsichtlich der Corona-Pandemie auf die dringenden Empfehlungen der Wissenschaft. Darüber hinaus folge sie hinsichtlich des Aussetzens des Präsenzunterrichts in Schulen und des Betriebs von Kitas den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts. Zudem gehe laut des Karlsruher Instituts für Technologie von Schulschließungen ein signifikanter Effekt im Kampf gegen die Pandemie aus. Unter anderem deshalb schließt sich die Stadt Donaueschingen der Lagebeurteilung des Landes an und hält die aktuellen Schließungen für ein notwendiges Mittel, so Grüninger.

„Bei einem deutlichen Rückgang der Sieben-Tages-Inzidenz wird eine Öffnung der Kitas und der Grundschulen ab dem 18. Januar seitens der Stadt Donaueschingen und der Mehrzahl der Kindertageseinrichtungen vor Ort begrüßt“, sagt sie. „Wenn sich das Infektionsgeschehen jedoch nicht deutlich verbessert, hält die Stadt eine Öffnung für nicht vertretbar“, fügt die Sprecherin an.

Kinderbetreuung hat sich stark verändert

„Die Kinderbetreuung hat sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie deutlich verändert“, so Beatrix Grüninger. Die Hygienebestimmungen seien zu beachten. Eine Durchmischung der einzelnen Gruppen, wie es vor Corona möglich war, sei heute nur teilweise möglich. Und die Einrichtungen müssen ihr zufolge häufig die Dienstpläne ändern. „Das Betreten der Einrichtungen durch die Eltern ist eingeschränkt und der Kontakt zu den Eltern ist insgesamt sehr erschwert. Pädagogische Angebote wie beispielsweise die Sprachförderung können nicht wie in der Zeit vor Corona umgesetzt werden.“

Einen positiven Mutmacher möchte Grüninger aber auch noch kommunizieren: Alle Einrichtungen würden die schwierige Situation mit großem Engagement und hohem Einsatz meistern.