Schulbeginn ja, Präsenzunterricht nein: Auch im neuen Jahr läuft es an den Bildungseinrichtungen im ganzen Land anders als gewohnt. Und auch ein Blick auf die Webseiten der Realschule Donaueschingen oder der Gewerblichen Schulen zeigt sofort: Lernen im Klassenverbund gibt es erst einmal nicht.

Realschule Donaueschingen

Dort findet Fernunterricht statt, wie Schulleiterin Katja Fox sagt. Es gebe Videokonferenzen nach einem speziell erstellten Stundenplan, der den Schülern über eine App zugeschickt worden sei. Zusätzlich gibt es ihr zufolge einen Lernblog, in welchen Aufgaben eingestellt werden. Im Anschluss an die Bearbeitung geben Lehrer eine Rückmeldung, so Fox.

Katja Fox, Schulleiterin der Realschule Donaueschingen.
Katja Fox, Schulleiterin der Realschule Donaueschingen. | Bild: Wursthorn, Jens

Zuletzt habe sich die Schule entsprechend vorbereitet, „indem alle Schüler die Rückmeldung über den Lernblog schon im regulären Unterricht probierten“. In der vergangenen Woche fand laut Fox eine Online-Lehrerkonferenz statt, bei der Absprachen getroffen und Vereinbarungen bekannt gegeben wurden.

Dass es im Anschluss an die Weihnachtsferien aber durchaus das eine oder andere Problem gibt, sagt die Realschulrektorin ebenfalls: „In manchen Videokonferenzen war die Tonqualität schlecht, auch bei ausgeschalteter Kamera.“

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Vom Jahr 2021 wünscht sich die Realschule, dass „möglichst schnell wieder Präsenzunterricht stattfinden kann, wenn die Zahlen es zulassen“, sagt Katja Fox. Sie fügt an: „Außerdem erhoffen wir uns ein leistungsfähigeres Netz für die Schüler beziehungsweise deren Eltern. Wir planen, wie 2020 auch dieses Jahr flexibel auf die dynamische Pandemie zu reagieren und allen Anforderungen gerecht zu werden.“ Die Chance, welche die Digitalisierung biete, wolle man noch besser nutzen.

Fürstenberg-Gymnasium

„Aktuell sind bei uns noch alle Schüler im Fernunterricht. Als Ausnahme kommen lediglich Schüler der Kursstufe für einige Klausuren ins Haus“, sagt Rektor Mario Mosbacher. Zusätzlich bietet das FG eine Notbetreuung an.

Über die Weihnachtsferien haben Lehrkräfte und Schulleitung laut Mosbacher die kommenden Unterrichtswochen, die durch eine Mischung aus Präsenz-, Fern-, Hybrid- und Wechselunterricht gekennzeichnet sein sollen, weiter vorbereitet. „Dies umfasst Unterrichtsinhalte, Organisation sowie technische Aspekte im Bereich Hard- und Software„, erklärt der Rektor.

Mario Mosbacher, Schulleiter des Fürstenberg-Gymnasiums.
Mario Mosbacher, Schulleiter des Fürstenberg-Gymnasiums. | Bild: Roland Sigwart

Für Probleme in ganz Baden-Württemberg sorgte am Montagmorgen die Überlastung der Lernplattform Moodle und der dort integrierten Video-Unterrichtsplattform. „Deshalb verlief der Start ins Fernlernen etwas holprig“, sagt Mosbacher. Auf diese Infrastruktur habe man leider keinen Einfluss. Gegen 10.30 Uhr haben sich die Schwierigkeiten ihm zufolge begonnen aufzulösen. Nun rechnet das FG in den kommenden Tagen damit, „dass sich die Lage stabilisiert, dass das Lernen wie vorgesehen stattfinden kann und wir die vorbereiteten Konzepte fahren können“.

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Vom Jahr 2021 erhofft sich der Schulleiter eine sichere und schrittweise Rückkehr zur Normalität im Unterricht. „Fernunterricht, so gut konzipiert er inhaltlich und technisch auch sein mag, kann den Präsenzunterricht, das lebendige Schulleben und das Miteinander vor Ort nicht ersetzen. Und er bedeutet eine erhebliche Anstrengung für Schüler, Eltern und Lehrkräfte.“ Für die kommenden Monate plane man am FG aber nun erst einmal möglichst flexibel, um auf verschiedenste Vorgaben des Kultusministeriums vorbereitet zu sein.

Gewerbliche Schulen

Genau bei jenen Vorgaben der Politik wünscht sich Norbert Kias-Kümpers mehr Weitsicht. „Mir und wohl auch Lehrern, Schülern und Eltern wäre daran gelegen, wenn nicht immer nur von Woche zu Woche entschieden wird, sondern längerfristig“, sagt der Rektor der Gewerblichen Schulen. Er wünscht sich klare und konsequente Ansagen, womit eine bessere Organisation beziehungsweise eine verlässliche Planung möglich wären.

Wünscht sich langfristige Ansagen von der Politik: Norbert Kias-Kümpers, Schulleiter der Gewerblichen Schulen in Donaueschingen.
Wünscht sich langfristige Ansagen von der Politik: Norbert Kias-Kümpers, Schulleiter der Gewerblichen Schulen in Donaueschingen. | Bild: Singler, Julian

Indes sei an den Gewerblichen Schulen am Montag lediglich ein Schüler zur Nachprüfung vor Ort gewesen. Stand jetzt sollen ab der kommenden Woche vier Abschlussklassen in Präsenz beschult werden. „Momentan sind alle Schüler zuhause. Bei den Lehrern ist es so, dass manche in der Schule sind und manche zuhause“, sagt Kias-Kümpers.

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Von 8 bis 10 Uhr sei am Montag die Lernplattform Moodle nicht erreichbar gewesen, die vom Land gehostet wird. Also sei Plan B in Kraft getreten und die Schüler wurden von den Lehrern über die zentral eingerichtete Schul-Mailadresse erreicht, wo laut des Rektors das Vorgehen besprochen wurde.

Erfreulich sei, dass mittlerweile vonseiten des Landratsamts die Bandbreite erhöht worden sei. Dazu würden bereits angebotene Lehrerfortbildungen auch in Zukunft weitergeführt.

Kaufmännische und Hauswirtschaftliche Schule

Weniger Probleme wegen des Ausfalls der Moodle-Lernplattform hatte nach eigener Aussage die KHS. Denn laut des Rektors Martin Zwosta habe man eine zweite Plattform in Gebrauch und sei deshalb nur partiell betroffen gewesen.

Martin Zwosta, KHS-Rektor.
Martin Zwosta, KHS-Rektor. | Bild: Lutz Rademacher

Auch er wünscht sich langfristige Entscheidungen von der Politik, damit sich eine Unterrichtsform einpendeln kann. Momentan herrsche viel Unsicherheit. Und auch die Schüler würden vermehrt melden, dass sie sich langfristige Entscheidungen wünschen.

Inzwischen seien alle Schüler aus den Vollzeitklassen mit Tablets ausgestattet. Den Teilzeitschülern stehen Zwosta zufolge Leihgeräte zur Verfügung. Die Entscheidung, „von Anfang an darauf zu schauen, dass wir zwei Lernplattformen haben“, habe sich durch den jüngsten Moodle-Ausfall bewährt. Einer der größten Wünsche des KHS-Schulleiters? „Dass die digitale Ausstattung und die Angebote auch erhalten bleiben, wenn Corona vorbei ist.“