Das Deutsche Uhrenmuseum Furtwangen hat als Blick- und Ohrenfänger eine neue Attraktion: Einen 1,80 Meter großen Kuckuck. Und der ruft alle Viertelstunden. Anstelle des Objekts des Monats wird er den ganzen Sommer über die Besucher anlocken. Der große Vogel schaut Richtung seiner Artgenossen, die ihm in variationsreichen Soundmischungen antworten. Das possierliche Tier wurde vor zehn Jahren aus der Taufe gehoben und erhielt standesgemäß in einem historischen Bahnwärterhaus seine Bleibe nahe der Neckarquelle in VS-Schwenningen, wo er aus dem Dachfenster heraus lugte.
Er wurde zur besonderen Sehenswürdigkeit während der Landesgartenschau im Oberzentrum. Egal ob kleines Kind oder gereifte Oma – alle hatten ihn lieb. Sein Ruf erscholl als Markenzeichen der Deutschen Uhrenstraße. Er wurde durch Fernsehinterviews gewürdigt und fand Eingang im Jahresalmanach des Landkreises. Im Herbst seines Auftritts war für ihn die Saison zu Ende und die Frage war: Wohin mit ihm?
Uhrenfabrik als zweite Heimat
Eigentümer des prächtigen Exemplars war der Alpenverein. Schließlich fand er bei der Triberger Kuckucksuhrenfabrik Hubert Herr ein neues, adäquates Zuhause. Unter Seinesgleichen im traditionsreichen Unternehmen fühlte er sich bestens aufgehoben. Lange Jahre hielt er es aus und an Ruhestand war nicht zu denken. Er sollte an der Südwestmesse des Jahres 2017 als „Riesenkuckuck auf Augenhöhe“ für die Deutsche Uhrenstraße werben. Und das tat er und wurde zum begehrten Hingucker. In diesem Jahr gelang dem hiesigen Uhrenmuseum mit Verhandlungsgeschick des kommissarischen Leiters Johannes Graf und der Kommunikationsexpertin Eva Renz der Ankauf des imposanten Prachtstücks. Auf einer umzäunten Gartenparzelle thront er jetzt auf einer großen Transportkiste, die den Sockel bildet.
Der Video-Spot „Zum Kuckuck“ des HFU-Studenten Valentin Otto von der Fakultät für Digitale Medien zeigt seine Ankunft in Furtwangen, bei der er durch seine Pendants willkommen geheißen wird. Die Aufbauten wurden durch die Zentralwerkstätten der Hochschule gefertigt unter Beteiligung der Restaurationsabteilung des Museums. Eine noch anzubringende Uhr wird für Spannung sorgen, um den zu erwartenden Kuckucksruf zu erleben. Alle Viertelstunde erklingt der kräftig Schrei und alle Stunde wird die genaue Uhrzeit herbeigerufen.
Bei Kindern hat er schon seinen Platz im Herzen. Für mehr Information sorgt eine „Zeitreise durchs Museum“. Ferner wird der Kuckuck neben Kirschtorte und Bollenhut auch als Synonym des Schwarzwaldes gelten und die Zusammenarbeit zwischen Museum und dem Schwarzwald-Tourismus perfektionieren, die mit „Kuck Kuck!“ wirbt. Ferner wird seine Bedeutung für die Schwarzwälder Uhrenindustrie und seine Weiterentwicklung unterstrichen.