Furtwangen Kultur in Furtwangen wird oberflächlich gesehen immer wieder als dürftig bezeichnet. Doch bei näherer Betrachtung bietet sich ein breitgefächertes Angebot über das ganze Jahr. Die Stadt liefert dazu freiwillige Leistungen – sowohl finanziell als auch durch praktische Unterstützung, um die Stadt lebenswert zu erhalten. Hier lohnt ein genauer Blick: Die Stadt hat Kulturdenkmäler, punktet mit Einrichtungen wie dem Uhrenmuseum oder der Kulturfabrik, versorgt Bücherfreunde und glänzt mit ihren Vereinen. Die Fäden laufen oft bei Francesca Hermann zusammen.
„Wir wollen alle Bürger abholen und Vielfalt anbieten, die angenommen wird“, erläutert die Marketingmanagerin. Als Pendant zur Natur ist Kultur ein wichtiger Aspekt menschlichen Zusammenlebens, was laut Lexikon mit Kunst, Literatur, Musik, Tradition, Bräuchen und Glaubenshaltungen umschrieben wird. Da kann Furtwangen einiges vorweisen.
Heimisches wird hochgehalten
Als Kulturdenkmäler dürfen die Kirchen gelten und wichtig sind die Einrichtungen wie das Deutsche Uhrenmuseum, das trotz vorübergehender Schließung Präsenz im Internet und analog zeigt, die „Arche“, die mit dem Heimat- und Geschichtsverein wertvolles Gut erhält und präsentiert, oder das Kirner-Kabinett, das an heimische Künstler erinnert.
Vielfalt an Unterhaltung und Bildung bieten die Kulturfabrik in der Bismarckstraße, K3-Kunst und Kultur im Keller in Neukirch, die Volkshochschule mit breitgefächertem Angebot oder die Bücherei im Pfarrzentrum und jene in Neukirch. Ohne Vereine, die in verschiedensten Sparten tätig sind, ist Furtwangen nicht denkbar und für musischen Zugewinn sorgen beachtliche Blaskapellen, ergänzt durch Talente der Bands an Otto-Hahn-Gymnasium oder Robert-Gerwig-Schule und der Jugendmusikschule, die immer wieder in Aktion treten. Auch die Akkordeonorchester gehören dazu, die Jahreskonzerte bieten, und nicht zu vergessen sind die Gesangvereine, wie der aus Schönenbach oder der Laetitia-Chor.
Ein kulturelles Standbein stellen schließlich die Laienspielgruppen dar, die oft mehrere Aufführungen im Jahr bieten. Andere Theaterdarbietungen wie „Dementieren zwecklos“ mit dem Villinger Uwe Spille oder Lesungen wie die mit Julia Heinecke werden gut angenommen. Was Bräuche angeht, ist die gewachsene Fasnet ein wichtiger Bestandteil des Jahreskalenders.
Die Stadt ist bemüht, mit Werbung unterstützend zu wirken. Plakate, Flyer und soziale Medien sollen helfen. Überregional werden vor allem über die Hochschwarzwald Tourismus GmbH Veranstaltungen bekannt gemacht. Oft muss die Stadt für Sicherheit oder Organisation sorgen und manchmal ist die Koordination der Termine mit Schwierigkeiten verbunden.
Francesca Hermann ist froh, dass etablierte und neue Veranstaltungen angeboten werden können. Ein Höhepunkt ist die Uhrenbörse mit Trödlermarkt vom 29. bis 31. August. Geplant ist ein Open-Air-Musical am 6. September beim Heiden-Schlössle und Klassik des Schwarzwald-Kammerorchesters wird am 10. Oktober in der Festhalle geboten.
Wieder wird das Kunschtstüble im Rathaus bestückt und zu den bedeutenden Ereignissen zählt der Schwarzwald-Bike-Marathon am 13. und 14. September. Eine kleine Tradition wird es am 19. Oktober geben, wenn es heißt: Kunschtstückle auf dem Marktplatz, plus verkaufsoffener Sonntag, der viel Publikum lockt.