Geisingen-Gutmadingen – Das Jubiläumsjahr des Musikvereins Harmonie Gutmadingen ist mit dem Festbankett, das im Rahmen des traditionellen Frühjahrskonzertes stattfand, eingeläutet worden. Zum 100. Geburtstag konnten Vorstandschaft und Mitglieder, ob passiv oder aktiv, die Glückwünsche der Ortsverwaltung, der Stadt sowie des Blasmusikverbandes entgegennehmen. Ein Jubilar, der viele Höhen und Tiefen hinter sich gelassen hat und sich im 100. Jahre seines Bestehens von seiner besten Seite zeigt. Die Harmonie hat einen festen Platz in der funktionierenden Dorfgemeinschaft von Gutmadingen und im kulturellen Leben.

Ortsvorsteher Norbert Weber betonte, dass vor 100 Jahren das Thema Freizeitgestaltung noch in weiter Ferne lag. Das Leben war hart und erst recht nach der Währungsreform, da gab der Verein nach der Gründung, wenn auch nicht vielen Menschen, doch ein Freizeitangebot, um sich musisch zu betätigen. Der Verein, beziehungsweise die aktive Kapelle, blieb eine reine „Männerwirtschaft“ bis 1979. Erst dann wurden die ersten Mädchen an Instrumenten ausgebildet. Heute ebenfalls unvorstellbar, wenn man die Zahl der Aktiven betrachtet, aber auch die Zusammensetzung der Vorstandschaft von Verein und Bläserjugend.

Seit der Gründung hatte der Verein erst vier Dirigenten, was sicherlich eine Besonderheit in der ganzen Region ist. Karl Ohnmacht, Friedrich Glunk, Karl-Heinz Weber und seit 2011 Alexander Mayer. Und auch in der Vereinsführung hat es immer Mitglieder gegeben, die sich auch in schwierigen Zeiten engagiert haben und diese mit Zuversicht gemeistert haben.

Lebensqualität in einer Gemeinde wird durch Zusammenhalt und das Miteinander in der Dorfgemeinschaft geprägt. Bürgermeister Martin Numberger, der gleichzeitig auch Vizepräsident des Blasmusikverbandes Schwarzwald-Baar ist, gratulierte im Namen des Verbandes wie auch der Stadt. Der Verein habe eine bewegte Geschichte, nach der Gründung die Zwangspause durch den Krieg, und auch danach, so Numberger, habe es in Gutmadingen einmal „gerumpelt“. Heute kann man darauf mit Schmunzeln zurückblicken, von Auflösen und Aussperren vom Proberaum, wie bei der Zementwerkkrise, die längst Geschichte ist, keine Spur mehr.

Numberger überbrachte auch die Glückwünsche von Landrat Stefan Bär. Er dankte allen, die sich in den 100 Jahren für den Verein und damit für das kulturelle Leben und die Dorfgemeinschaft eingesetzt haben. Es ist ein Musterbeispiel für einen gut funktionierenden Verein. Numberger, wie auch Weber, überreichten dem Vorstandstrio mit Daniela Glunk, Simon Glunk und David Rapp ein Präsent. Im Namen aller Gutmadinger Vereine gratulierte stellvertretend Matthias Huber und überreichte ebenfalls ein Präsent. Neben den Ansprachen gehört zum Festbankett und Konzert natürlich auch das Konzertieren. Sehr kurz und daher intensiv ist die Zeit für Proben nach der Fastnacht. Dirigent Alexander Mayer gelang es dennoch, die Aktiven zu motivieren und für das Konzert bestens vorzubereiten. Mit einer ansprechenden Zusammenstellung der musikalischen Literatur bewiesen die Aktiven ihre Leistungsfähigkeit. Uraufgeführt wurde die Polka „So darf es weitergehen“, die Matthias Gronert extra komponierte und die Gerhard Glunk dem Verein spendierte. Alexander Mayer dankte unter Applaus den Aktiven für die intensive Mitarbeit in den Proben. Als Konzertpartner gastierte noch der Musikverein aus Kommingen. Über die Ehrungen werden wir noch berichten.