Geisingen/Immendingen/Tuttlingen Die Altkleidercontainer im Landkreis Tuttlingen, die vom DRK aufgestellt worden sind, werden zeitnah allesamt abgebaut.

Der Grund ist die Vermüllung der Containerplätze einerseits, aber auch die Insolvenz der vom DRK beauftragten Firma Texaid. Diese hat den Entsorgungsvertrag nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens mit dem DRK gekündigt. Im Landkreis Tuttlingen sind rund 150 Container aufgestellt, davon 100 vom DRK. Die anderen von der Diakonie, der Diözöse Rottenburg oder dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Die von Texaid in der Region Geisingen aufgestellten Container sind inzwischen entfernt.

Wohin mit den Altkleidern? Es gab vor Monaten die Meldung, dass Altkleider einer Wiederverwertung zugeführt werden müssen und nicht mehr als Restmüll entsorgt werden dürfen. Das stimmt so jedoch nicht. Gemeint waren noch brauchbare getragene Textilien. Das, was sich in den letzten Monaten an den meisten Kleidercontainern abgespielt hat, hat die Verantwortlichen mehr oder weniger zum Handeln gezwungen. Kleidersäcke stapelten sich vor den Containern, es gab immer wieder Probleme mit den abgelagerten Säcken und auch offen hingeworfene Textilien. Mehrfach musste beim DRK-Kreisverband angerufen werden, der die Beschwerden dann an die Entsorgungsfirma weitergegeben hat.

Die Qualität der Textilien selbst wurde immer schlechter, zudem kam noch die Unvernunft vieler Leute hinzu, die verschmutzte Kleidung in die Säcke füllten, und viele schreckten auch vor Hausmüll nicht zurück. In einigen Gemeinden wurden dann Kameras aufgestellt, was zu einem Rückgang der wilden Ablagerung führte. An vielen Glascontainern werden inzwischen in einigen Gemeinden des Landkreises Tuttlingen Videogeräte aufgestellt, weil die Plätze zu Müllhalden wurden.

In der Raumschaft Geisingen stehen in Geisingen beim Feuerwehrgerätehaus, in Gutmadingen beim Park, in Aulfingen bei der Festhalle und in Leipferdingen beim ehemaligen Farrenstall noch DRK-Container. Auch in der Region Immendingen sind überall Kleidercontainer aufgestellt. Durch die Insolvenz der Entsorgungsfirma waren Kreis und Gemeinden nun zum schnellen Handeln gezwungen. Die Container werden jetzt Zug um Zug durch die Bauhöfe abgeräumt.

Bis man sich im Landkreis auf ein entsprechendes System geeinigt hat, besteht im Wertstoffhof in Geisingen die Möglichkeit Altkleider abzugeben. Dort stehen zwei Container. Einer für nicht mehr brauchbare Textilien und Schuhe, ein anderer, ehemaliger DRK-Container für brauchbare Textilien. Noch brauchbare Textilien sollten nicht in Säcken eingeworfen werden. Das Aufsichtspersonal hat ein wachsames Auge auf die beiden Container am Eingang.

Was mit den brauchbaren Textilien und Schuhen geschieht, ist offen. Der Kreis sucht noch ein Unternehmen, welches die Altkleider einer Wiederverwertung zuführt. Der Altkleidermarkt ist ohnehin am Boden, viele Länder machen die Grenzen dicht, weil Textilien dort nur noch zu einem kleinen Teil wiederverwertet werden, der Rest landet auf Deponien. Ob es künftig wieder dezentrale Möglichkeiten für die Entsorgung gibt, ist wohl eher unwahrscheinlich. Seit Montag dieser Woche steht auf dem Wertstoffhof in Geisingen ein nur zu Öffnungszeiten zugänglicher Container.