Auf dem Weg zu einem leistungsfähigen Glasfasernetz für schnelle Breitband-Internetverbindungen in der Region Geisingen, mit dem bislang unterversorgte Bereiche getilgt werden, ist die Stadt einen wesentlichen Schritt weitergekommen. Die Ende November letzten Jahres beauftragte überarbeitete Strukturplanung liegt mittlerweile vor.



Dieses auch als Masterplan Breitband bezeichnete Planwerk ist die Grundlage für die Genehmigungsplanung und die Beantragung von Bundes- und Landesfördermitteln. Robert Scholz, Kommunalbetreuer beim von der Stadt Geisingen beauftragten Planungsbüro CEC-Ingenieure, stellte dem Gemeinderat bei dessen jüngster Sitzung die Eckpunkte des Masterplans vor.

  • Struktur: Der Masterplan berücksichtigt drei Netzwerkebenen. Zum einen das Hauptkabelnetz, sprich: die Ebene zwischen dem Breitband-Zugangsserver (Point of Presence, PoP) und den Verteilern. Zum anderen das Verteilerkabelnetz, das heißt die Ebene zwischen Verteilern und Gebäuden. Und schließlich die Hausanschlüsse. Dem aktualisierten Strukturplan zufolge gliedert sich das künftige Glasfasernetz in drei Versorgungsgebiete mit je einem PoP, der auch die Verbindung zum übergeordneten Backbone-Netz des Landkreises Tuttlingen schafft.
  • Versorgungssituation: Zur Ermittlung der unterversorgten Gebiete wurde der Breitbandatlas des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur herangezogen und eine so genannte Markterkundung bei den Netzbetreibern in der Region Geisingen, Telekom Deutschland und Vodafone durchgeführt. Diesen Papierwerten zufolge besteht, wie Robert Scholz ausführte, in den Kerngebieten von Geisingen, Gutmadingen, Kirchen-Hausen, Aulfingen und Leipferdingen eine fast flächendeckende Versorgung von bis zu 200 Mbit/s, während sich die unterversorgten Bereiche, in denen keine 30 Mbit/s erreicht werden, eher in den Außenbezirken, wie beispielsweise Dreilärchen, befinden.

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  • Kosten: Einer ersten Schätzung durch CEC-Ingenieure zufolge, werden sich die Kosten für das Geisinger Glasfasernetz auf rund 19 Millionen Euro belaufen, wovon rund 9,6 Millionen Euro auf Tiefbaumaßnahmen, rund 4,56 Millionen Euro auf Hausanschlüsse, rund 1,74 Millionen Euro auf das Hauptkabelnetz, rund 1,36 Millionen Euro auf das Verzweigerkabelnetz und rund 1,73 Millionen Euro auf Planung und Bauleitung entfallen.
  • Nächste Schritte: Auf Basis des Masterplans nehmen CEC-Ingenieure jetzt die Genehmigungs- und Ausbauplanung für das Glasfasernetz in Angriff. Dabei werden die „weißen Flecken“, also die bislang mit weniger als 30 Mbit/s versorgten Bereich akribisch ermittelt und gelistet, ebenso die Gewerbegebiete, Schulen, Kitas und weitere öffentliche Gebäude, für die andere Schwellenwerte gelten. An deren Gesamtzahl macht sich letztlich die Höhe der Förderung fest. Die von der Telekom und Vodafone im Zuge der Markterkundung hinterlegten Leistungsangaben können dabei, wie Robert Scholz auf Nachfrage aus dem Gemeinderat bestätigte, durch Messungen auf ihren tatsächlichen Wert hin überprüft werden.