Im April war man noch zuversichtlich, da man ein neues Gebäude an alter Stelle mit genau dem selben Rauminhalt aufbauen wollte. Das alte Gebäude hatte die Stadt 1951 beim sogenannten großen Durchlass zwischen der Donaustraße und der Bahnline errichtet. Damals siedelte sich die bekannte Stumpenfabrik Blauband aus Watterdingen an. 1968 wurde die Halle von der Stadt erweitert. Einen Bebauungsplan gab und gibt es nicht.

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In den Folgejahren waren im Gebäude mehrere Firmen ansässig, bis es 1984 Ernst Hengstler erwarb und mit seiner neu gegründeten Medizintechnikfirma einzog. 2012 machte sich der Schwiegersohn von Ernst Hengstler, Ralf Rapp mit seiner Frau Claudia hier selbständig und gründeten die Firma Holzdesign.

Kein Bestandsschutz

Nach dem Abräumen der Brandruine im Juli wurde die Bodenplatte untersucht, ob sie durch das Feuer Schaden genommen hatte, was aber nicht der Fall war. Die baurechtliche Änderung vom Medizintechnikunternehmen zur Holzverarbeitung hatte nie stattgefunden.

Bürokratische Hürden gab es, aber dies waren Gesetze, die es zu beachten galt, wie auch das Landratsamt betont. Wenn ein Gebäude abbrennt, heißt es noch lange nicht, dass es an der gleichen Stelle wieder aufgebaut werden kann. Da in der Umgebung nur Wohngebäude zu finden sind und kein Bebauungsplan vorliegt, gibt es auch keinen Bestandsschutz.

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Viele Auflagen

Allerdings wurde versucht, eine Lösung zu finden, wenn dies auch für die Rapps manchmal frustrierend war. So musste der Boden untersucht werden, ob er durch den Brand und die Löscharbeiten kontaminiert wurde. Bedingt durch die umliegende Wohnbebauung wurde mit einem Lärmschutzgutachten geklärt, dass von dem Betrieb keine Störung ausgeht.

Brandschutzgutachten, Statik, Prüfstatik, all das kostete Geld und auch Zeit. Das ehrgeizige Ziel bis Weihnachten wieder produzieren zu können, erfüllt sich leider nicht. Aber das andere Ziel, nachdem alle Genehmigungen vorliegen, bis Weihnachten den Bau fertiggestellt zu haben, der wird sich erfüllen, wie Claudia und Ralf Rapp nun erleichtert betonen.

Die neue Halle und die Nebenräume werden aus Holzfertigteilen aufgebaut. Die ersten Meter der neuen Halle stehen bereits.
Die neue Halle und die Nebenräume werden aus Holzfertigteilen aufgebaut. Die ersten Meter der neuen Halle stehen bereits. | Bild: Paul Haug

Bis Weihnachten soll Halle stehen

Zum benachbarten Wohnhaus im Osten wurde eine Betonwand aus Fertigteilen erstellt. Derzeit beginnt die Firma Holzbau Fluck die in der Werkstatt in Riedböhringen hergestellten Fertigelemente der neuen Werkhalle in der Geisinger Donaustraße aufzustellen.

Die ersten Meter stehen bereits nach zwei Tagen und beinhalten Sozialräume, Technik, Lager und Aufenthaltsraum. Bei Wind und Wetter mussten die Monteure in der letzten Woche arbeiten. Bis Weihnachten soll die neue Halle stehen. Dann muss noch die Bodenplatte neu betoniert werden. Das wird aber, so Claudia Rapp, wohl nicht mehr in diesem Jahr funktionieren.

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Die neuen Maschinen, die teilweise lange Lieferzeiten haben, sind bestellt und werden Anfang Februar geliefert. Bis dahin muss alles fertig sein, neben dem Gebäude und der Bodenplatte auch die komplette Installation und die restliche Einrichtung. Ab März soll dann in der Donaustraße wieder produziert werden, worauf sich Claudia und Ralf Rapp schon jetzt freuen.

Zwei Wochen nach dem Brand im April blicken Claudia und Ralf Rapp zuversichtlich in die Zukunft und in die Kamera. Inzwischen freuen sie ...
Zwei Wochen nach dem Brand im April blicken Claudia und Ralf Rapp zuversichtlich in die Zukunft und in die Kamera. Inzwischen freuen sie sich wieder, nachdem ihnen nach vielen Gutachten und Behördenauflagen zwischenzeitlich auch mal das Lachen vergangen war. | Bild: Paul Haug