Zu einem Großeinsatz wurde der Brand der Schreinerei Rapp in der Donaustraße in Geisingen in der Nacht auf Freitag. Gegen 22 Uhr hatte der Firmeninhaber eine Rauchentwicklung bemerkt und entdeckte den Brand. Die alarmierten Feuerwehren begannen sofort mit den Löscharbeiten, die sich aber zusehends schwieriger gestalteten.

Schreinerei Rapp ist mit modernsten Bearbeitungszentren und Maschinen ausgestattet. Außerdem beherbergt das Fabrikgebäude im westlichen Teil noch eine Elektrofirma. Nach und nach wurden alle Feuerwehrabteilungen im Raum Geisingen alarmiert, die Drehleiter aus Tuttlingen sowie die Feuerwehr Immendingen rückten zur Verstärkung an. Die Drehleiter ging um 22.30 Uhr in Stellung und begann mit den Löscharbeiten.
Schwierig war die Eindämmung des Brandes, der sich im Dachgeschoss weiterentwickelte, immer wieder schossen Flammen durch. Das nördliche Dach war mit Trapezblech verkleidet, das südliche Dach mit Eternitplatten, worauf noch nahezu komplett eine Photovoltaikanlage montiert war. Die Feuerwehr kam einfach nicht richtig an die Flammen heran, um den Brand löschen zu können. Aufgrund dessen Ausmaßes wurde zusätzlich Verstärkung der Feuerwehren aus Tuttlingen und Spaichingen angefordert, außerdem die Drehleiter aus Donaueschingen. Zum Donau-Altarm wurde eine zusätzliche Wasserentnahme mit zwei Pumpen eingerichtet.

Das Feuer breitete sich durch die Decke in die Schreinerei aus. Diese stand in hellen Flammen, die Eternitplatten auf der Südseite platzten durch die Hitze. Ein Eindämmen des Flammenmeeres schien aussichtslos, nun galt es mehr oder weniger, die beiden angebauten Wohnhäuser westlich und östlich zu sichern.

Gegen Mitternacht begann Wolfgang Kreuzer, mit einem Bagger das Dach einzureißen und vor allem im Bereich der beiden Wohnhäuser die Brandherde freizulegen. Dort konzentrierten sich die Löscharbeiten aus zahlreichen Rohren, vom Boden aus oder über die beiden Drehleitern, um diese beiden Gebäude noch vor den Flammen zu schützen. Die Rauchentwicklung war teilweise so stark, dass die Feuerwehrleute kaum etwas sehen konnten, vor allem die in den beiden Körben der Drehleitern.
Vor Ort waren neben den zahlreichen Feuerwehrangehörigen auch die Polizei und das DRK sowie ein Notarzt. Sowohl Rettungsdienst wie auch die Schnelleinsatzgruppe (SEG) und Mitglieder der Geisinger Bereitschaft, die in der Nacht mit der Verpflegung der Feuerwehrleute begannen, aber auch für die Behandlung möglicher Verletzungen bereit standen.

Zur Brandstelle wurden auch Wassermeister Andreas Schellhammer vom Zweckverband Wasserversorgung unteres Aitrachtal und ein Mitarbeiter der Kläranlage hinzugerufen. Mit dabei waren ferner Kreisbrandmeister Andreas Narr wie auch Bürgermeister Martin Numberger.
Fassungslos musste die Familie Rapp zusehen, wie ihr Lebenswerk, die Schreinerei- und Möbelwerkstatt mit den wertvollen Maschinen und dem gesamten Lagerbestand an Holz, in wenigen Stunden mehr oder weniger dem Erdboden gleich gemacht wurde. Gerade die Holzvorräte gaben dem Feuer immer wieder Nahrung.

Den Schaden an Gebäude und Maschinenpark bezifferte die Polizei auf rund eine Million Euro. Personen wurden bei dem Einsatz keine verletzt. In einer ersten Einschätzung ging der Kriminaldauerdienst Singen von einem technischen Defekt als Brandursache aus. Die letzten Einsatzkräfte der Feuerwehr beendeten erst gegen 9.30 Uhr ihren Einsatz am Brandort, dort mussten immer wieder aufflammende Glutnester gelöscht werden.