Das Medizintechnikunternehmen Pajunk ist weiter auf Expansionskurs und baut den Standort Geisingen aus. Dafür soll bis Ende 2022 ein Verwaltung- und Logistikzentrum im Industriegebiet entstehen.
Spatenstich für neues Logistikzentrum
Mit einem offiziellen Spatenstich feierte das Unternehmen am Montag den Baustart des neuen, als D 20 bezeichneten, Gebäudes. Der Neubau wird in unmittelbarer Nähe zum Bestandsgebäude im Geisinger Industriegebiet Danuvia81 errichtet.
Der Plan sieht so aus: Die Lager- und Logistikfläche soll um über 5000 Quadratmeter erweitert werden – 2300 Quadratmeter für eine große Logistikfläche sowie 2750 für ein automatisiertes Kleinteilelager und manuelles Palettenlager.
Pajunk investiert 13 Millionen Euro
Zudem soll ein zweigeschossiger Verwaltungskomplex mit Bistro und Lichthof auf einer Fläche von 950 Quadratmeter entstehen. Die neu geschaffene Fläche soll so den Standort im Stadtbereich entlasten.

Doch mit einer Investition von rund 13 Millionen Euro schafft Pajunk nicht nur neue Flächen. Kurzfristig werden auch 60 bis 70 neue Arbeitsplätze für die Region entstehen, verspricht die Geschäftsführung.
Werksleiter: Knapp 30 neue Büroplätze
„Um die Dimensionen des Neubaus einschätzen zu können, haben wir uns die letzten Produktionssteigerungen angeschaut und festgestellt, dass sich diese während den letzten sieben Jahre verdoppelt haben“, sagt Damir Kosanovic, Werksleiter des bestehenden Logistikzentrums und fügt hinzu. „So konnten wir eine Hochrechnung für die nächsten 20 bis 30 Jahre durchführen und die Anzahl der benötigten Plätze ermitteln.“ .
Neben den Lagerplätzen sollen etwa 25 bis 30 Büroplätze, Besprechungs- und Pausenräume entstehen. „Und für die Mitarbeiter werden im vorderen Bereich des Gebäudes ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen“, so Kosanovic weiter.
Entlastung des Standorts im Ortskern
Zukünftig sollen so die Lagerung sämtlicher Roh,- Hilfs- und Betriebsstoffe sowie auch einige Verwaltungsabteilungen in das Industriegebiet verlegt werden. Damit bekommt der Standort im Ortskern neue Entfaltungsmöglichkeiten, die dringend für die Erweiterung der Produktion, der Prozessplanung und des Qualitätsmanagements benötigt würden.
Zudem soll der neue Gebäudekomplex dem Energiestandard KfW55 entsprechen und über eine etwa 2734 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage verfügen, die den Energiebedarf des Gebäudes nahezu vollständig decken soll.
Vorständin: Geisingen ein strategisch wichtiger Standort
Doch warum bleibt das weltweit agierende Unternehmen dem Standort Geisingen treu? Vorständin Simone Pajunk-Schelling erklärt: „Geisingen ist für uns ein strategisch wichtiger Standort. Wir leben eine enge Verbindung zwischen Produktion, Verwaltung, Entwicklung und allen Bereichen.“

Kurze Wege seien für die Firma entscheidend, da so die Organisation flexibel und dynamisch bleibe.
Pajunk schätzt Infrastruktur und Ausbildung in der Region
Zudem würden die Infrastruktur mit qualifizierten Zulieferanten, gut ausgebildeten Arbeitskräften durch die Berufs- und Hochschulen im Umkreis sowie die gute Verbandstätigkeit von IHK und Medical Mountain gute Entwicklungsmöglichkeiten bieten.
„Und die Anbindung an Autobahn und die Nähe zum Flughafen bringen ebenfalls Vorteile mit sich“, erklärt sie weiter.
Bürgermeister betont wirtschaftliche Bedeutung
Für Geisingen ist das eine gute Nachricht. Bürgermeister Martin Numberger unterstrich die wirtschaftliche Bedeutung des Projektes und der neuen Arbeitsplätze für die Stadt. Er würdigte das Bekenntnis des Unternehmens zum Standort Geisingen. Vorstand Martin Hauger lobte den guten Dialog mit der Stadt und deren Unterstützung.
Bauarbeiten beginnen – mit regionalen Partnern
Inzwischen beginnen die Bauarbeiten. In einem ersten Schritt werden rund 8000 Kubikmeter Erde ausgehoben. Die Umsetzung des Bauvorhabens erfolge in Zusammenarbeit mit Freyler Industriebau Bodensee.
Diese verantworte neben dem architektonischen Entwurf auch die Bauplanung sowie die Umsetzung und koordiniere die Zusammenarbeit mit den überwiegend regionalen Baupartnern.
Grundlage des neuen Logistikzentrums war das Logistikkonzept von Pajunk. „Die Basis dafür war ein intensiver, konstruktiver und zielführender Austausch im Vorfeld“, erklärt Daniel Grünvogel, Geschäftsbereichsleiter bei Freyler Industriebau.