Geisingen Pajunk Medizintechnologie ist ein familiengeführtes Unternehmen. Anhand der Familie Checherin zeigt das Unternehmen laut einer Mitteilung, wie Integration durch Beschäftigung gelingen kann. Diese Familie habe seit März 2022 nicht nur ein neues Zuhause, sondern auch berufliche Perspektiven bei Pajunk gefunden.

„Vielfalt ist für uns kein Ziel, sondern ein gelebter Wert“, wird Bettina Pajunk-Wiedmann, Leitung Personal, zitiert, die selbst zur Gründerfamilie gehört. Im internationalen Medizintechnikunternehmen arbeiten heute rund 700 Menschen aus 34 Nationen, fast die Hälfte davon sind Frauen. Diversität zeige sich hier nicht nur auf dem Papier, sondern in einer offenen Unternehmenskultur, in der Herkunft, Geschlecht oder Alter keine Rolle spielen. „Bei uns stehen die Menschen im Mittelpunkt, nicht ihre Zugehörigkeit“, betont die Personalverantwortliche.

Flüchtlinge leben im Elternhaus

Diese Haltung sei besonders deutlich geworden, als im Frühjahr 2022 infolge des Ukraine-Krieges Menschen aus ihrem Heimatland fliehen mussten und nach Deutschland kamen. Die Unternehmerfamilie habe nicht gezögert. Das sogenannte Gründerhaus, das ehemalige Elternhaus von Horst und Heinrich Pajunk, wurde für eine geflüchtete Familie bereitgestellt.

So zog Familie Checherin mit ihren drei Kindern in ein Haus ein, das symbolisch für den Ursprung des Unternehmens Pajunk steht. „Als wir erfahren haben, dass hier die Geschichte von Pajunk begann, waren wir sehr berührt“, erzählt Vita Checherina. „Heute ist es unser Zuhause – ein Ort der Sicherheit und Wärme.“ Die Ankunft in Geisingen und die erste Begegnung mit der Familie Pajunk beschreibt sie als „herzlich und ermutigend“.

Offenheit und Herzlichkeit prägten den Start: Der Empfang durch Nachbarn und Kollegen schenkte Familie Checherin Zuversicht und das Vertrauen, in Geisingen ein neues Zuhause zu finden. Vita arbeitet heute im Einkauf, ihr Mann Mykhailo in der Produktionsplanung. Auch Mykhailos Schwester fand im Unternehmen eine Anstellung. Der Einstieg der ukrainischen Familie ins Berufsleben war nicht völlig frei von Herausforderungen, vor allem sprachlich. Doch das Team am Arbeitsplatz stand an ihrer Seite.

„Wir haben uns nie allein gefühlt“, erzählt Mykhailo. „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben uns viel gezeigt, erklärt, uns unterstützt und respektiert.“ Dass Integration durch Arbeit gelingt, zeigt auch die Entwicklung der Familie. Der Sohn Mykhailo beginnt im Herbst eine Ausbildung bei Pajunk zum Maschinen- und Anlagenführer: ein Schritt, der für die Familie große Bedeutung hat.

„Das zeigt uns, dass Familie Checherin hier wirklich angekommen ist“, sagt Bettina Pajunk-Wiedmann. Diese gelungene Integration sei Ausdruck einer starken Unternehmenskultur: Bei Pajunk halte man zusammen. „Unsere Erfahrung mit der Familie Checherin hat uns gezeigt, wie stark das verbindende Element der Arbeit sein kann“, so die Personalverantwortliche weiter. „Durch die Beschäftigung konnte die Familie Fuß fassen, soziale Kontakte knüpfen und ihre Sprachkenntnisse verbessern.“

Die zahlreichen Sachspenden aus der Belegschaft, das offene Miteinander und die gelebte Solidarität seien Ausdruck einer Unternehmenskultur, die auf Gemeinschaft und Verantwortung setzt. Diversität zahle sich dabei auch unternehmerisch aus: „Unterschiedliche Perspektiven fördern Innovation und Marktnähe und damit auch den Geschäftserfolg“, erklärt die Personalleiterin Bettina Pajunk-Wiedmann.

Deshalb würden Führungskräfte bei Pajunk gezielt geschult, Vielfalt zu erkennen, wertzuschätzen und zu fördern – unabhängig von Religion, Geschlecht, Herkunft oder Alter. „Wir sehen Vielfalt nicht nur als soziale Aufgabe, sondern auch als wirtschaftlichen Vorteil“, so Pajunk-Wiedmann. „Wir fühlen uns in Geisingen zu Hause und möchten bleiben. Wir möchten Teil dieser Gesellschaft sein und unseren Kindern eine friedliche Zukunft ermöglichen“, sagt Vita. Ihr großer Wunsch: sich beruflich weiterzuentwickeln, ihr Wissen einzubringen und das Unternehmen mitzugestalten. (pm/feu)