Rainer Bombardi

„Der Geheimtipp hat sich gelohnt, wir kommen wieder“, strahlt Daniela Rominger, die gemeinsam mit Tochter Leni die Äpfel ihrer Streuobstwiese in Seitingen-Oberflacht in die Mosterei nach Fürstenberg gebracht hat. 90 Liter frisch gepressten und pasteurisierten Apfelsaft gibt die Ernte der Romingers in diesem Jahr her. Das ist keine schlechte Ausbeute, haben in diesem Jahr doch die meisten Mostereien auf Grund des geringen Ernteertrags ihre Pforten geschlossen.

Daniela Rominger ist rundherum zufrieden mit dem Service der Mosterei in Fürstenberg.
Daniela Rominger ist rundherum zufrieden mit dem Service der Mosterei in Fürstenberg.

Dennoch gab Daniela Rominger nie auf, eine geeignete Mosterei für die Apfelernte zu finden. Dank eines Tipps landete sie in Fürstenberg und ist begeistert. „Nächstes Jahr komme ich wieder vorbei“, dankt sie Mathias Preis und Ehefrau Carola für ihren prompten und zuvorkommenden Service.

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Vor wenigen Jahren entschieden sich die Besitzer der Mosterei zum Kauf einer neuen, leistungsfähigeren Siebbandpresse, renovierten das Gebäudeinnere und hüllten die Moschte in neuen Glanz. Gemeinsam mit den im benachbarten Gebäude untergebrachten Pasteurisier- und Abfüllanlagen sind Carola und Matthias Preis in der Lage, einen Rundumservice von der Obstannahme bis zum trinkfähigen Saft anzubieten. Dieses Gesamtangebot und die Bereitschaft der beiden Kinder Jonas und Ann-Katrin, die Mosterei in jedem Fall langfristig weiter zu betreiben, erleichterte Matthias Preis vor ein paar Jahren die Entscheidung, weiterhin in den Betrieb der Mosterei zu investieren.

Mathias Preis pasteurisiert den Saft und füllt ihn ab.
Mathias Preis pasteurisiert den Saft und füllt ihn ab.

Seit 18 Jahren ist er in der Mosterei aktiv. Zwar wechselte die Besetzung der Helfer, doch Mathias Preis war immer einer von ihnen. Als vor ein paar Jahren die Zukunft der Mosterei am Scheideweg stand, übernahm er gemeinsam mit seiner Familie die alleinige Verantwortung für den Most- und Abfüllbetrieb an der Zähringerstraße. Im Jahre der Inbetriebnahme der neuen Mostanlage registrierte der damals neu gewählte Bürgermeister Michael Kollmeier wohlwollend, dass die beiden stadteigenen Gebäude Mosterei und ehemalige Molkerei mit Leben erfüllt sind.

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Gegenüber dem Vorjahr 2018 hinkt die Obsternte 2019 gewaltig hinterher. Damals hatten sich die Obstbäume komplett verausgabt und die Moster-Familie hatte während zwei Monaten kaum eine ruhige Minute. Die Zähringerstraße hatte sich in eine Obststraße verwandelt, in der die Kunden tonnenweise ihr geerntetes Obst auf den Fürstenberg karrten und geduldig ausharrten, bis sie den daraus gepressten Saft und Most wieder mit nach Hause nehmen konnten. Carola Preis-Erhart erinnert sich an diverse Tage, an denen sie im Lagerraum nur dazu kamen, auf die Schnelle etwas zu essen. „Die Moschte, das Pasteurisieren und Abfüllen lief an den Betriebstagen rund um die Uhr“, ergänzt Mathias Preis, der für das kommende Jahr wieder einen besseren Obstertrag erwartet.

Die Einhaltung der Hygienevorschriften ist eines der obersten Gebote beim Mosten. Jonas Preis reinigt zwischen den Obstlieferungen die ...
Die Einhaltung der Hygienevorschriften ist eines der obersten Gebote beim Mosten. Jonas Preis reinigt zwischen den Obstlieferungen die Mosterei.

Unabhängig von den Betriebsstunden hat die Hygiene einen hohen Stellenwert, weshalb die Reinigung der Maschinen und der Mosterei mehrmals am Tag erfolgt. Für einen reibungslosen Ablauf sorgen dabei nebst Carola und Mathias Preis auch die beiden Kinder Jonas und Ann-Katrin sowie deren Partner Alina Fricker und Patrick Kaltenbach. Die Inbetriebnahme der Mosterei in Jahren mit geringem Obstertrag bereut Juniorchef Jonas Preis zu keinem Zeitpunkt: „Wichtig sind Kontinuität und Verlässlichkeit. Außerdem wirkt sich ein allzu langer Stillstand auf die maschinelle Ausrüstung negativ aus.“

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Dank des jährlichen Betriebs entwickelt sich die Mosterei auf dem Fürstenberg in den Herbstwochen zu einer Art Publikumsmagnet für Obstlieferanten. Längst kommen die Kunden nicht mehr nur aus dem engsten Umkreis, sondern sie kommen inzwischen aus dem Hegau und dem Schwarzwald, von der Schwäbischen Alb und der Schweizer Grenze nach Fürstenberg.

Die Moschte

Betreiber und Inhaber der vor drei Jahren sanierten und neu ausgerüsteten Mosterei auf dem Fürstenberg sind Carola und Mathias Preis. Die Obstannahme und die Verarbeitung des Obstes erfolgt in der Regel auf Voranmeldung. Die Öffnungszeiten der Mosterei sind in Jahren mit geringem Ernteertrag auf Samstag beschränkt. In ertragreicheren Jahren ist es auch möglich, das Obst an Wochentagen anzuliefern. Die Ausstattung der Mosterei Fürstenberg lässt es zu, den gepressten Saft vor Ort bei Temperaturen um 80 Grad zu pasteurisieren und abzufüllen. Info-Telefon: (0771) 6 31 59. (bom)