Für ordentliche Umwälzungen im kommunalpolitischen Gefüge haben die Hüfinger Wähler gesorgt: Während die bereits im Gemeinderat vertretenen Fraktionen – CDU, FW/FDP/UWV und SPD – alle drei Stimmen verloren haben, könnten die beiden aktuell nicht vertretenen Listen davon profitieren. Die CDU verliert 8,5 Prozentpunkte und kommt nur noch auf 35,6 Prozent. Die SPD hat 3,5 Prozentpunkte weniger und erzielt 25,4 Prozent. Und FW/FDP/UWV schrumpfen um 1,5 Prozentpunkte und erhalten 21,2 Prozent. Das neue Bürgerforum Starke Ortsteile kommt aus dem Stand auf 8,1 Prozent und die Grünen wachsen um 5,3 Prozentpunkte.

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BFSO und Grüne ziehen in den Gemeinderat ein

Und so ziehen das Bürgerforum Starke Ortsteile und auch die Grünen in den Gemeinderat ein. Wobei die Grünen ja eigentlich schon einen Sitz hatten, dieser aber durch das Ausscheiden von Björn Andersohn und der Tatsache, dass der einzige andere Kandidat auf der Liste von 2014, Peter Albert, aufgrund von verwandtschaftlichen Verhältnissen nicht nachrücken konnte, vakant war.

CDU verliert drei Sitze an die beiden Neuen

Die fünf Listen, die den Wählern mehr Möglichkeiten boten, wirken sich auch auf die Sitzverteilung aus. Mussten sich in der vergangenen Legislaturperiode die SPD und das Dreibündnis einig sein, war trotzdem nicht klar, ob sie ihre Ansätze gegen die CDU-Fraktion und den CDU-Bürgermeister Michael Kollmeier durchbringen können. Das wird sich nun ändern. Während die CDU Sitze verliert, können SPD und FW/FDP/UWV ihre Stärke behalten und die Grünen erhalten zwei Sitze und das BFSO einen Sitz. Wie allerdings die genau Gewichtung in der Legislaturperiode ist, wird sich zeigen. Denn vielleicht schließen sich die Grünen und das BFSO auch eine der drei Fraktion an, die über drei Sitze haben.

Bernhard Schmid schafft den Einzug nicht

Die CDU, mit acht Sitzen in der vergangenen Legislaturperiode stärkste Kraft, muss kräftig Federn lassen und verliert zwei Sitze. Nachdem schon vier Stadträte nicht mehr angetreten waren, war schon vor der Kommunalwahl klar, dass es einen Umbruch geben wird. Und so werden auf den sechs Stühlen, die die CDU nun haben wird, nur drei bekannte Gesichter zu sehen sein: Harald Weh, Klaus Fischer und Christof Faller. Noch Stadtrat Bernhard Schmid kann zwar im Vergleich 2014 122 Stimmen mehr verbuchen, doch mit 1304 reicht es ihm nicht für den Einzug in den Gemeinderat. Doch die Christdemokraten können auch das kommunalpolitische Comeback für sich verbuchen. Egon Bäurer, ehemaliger Ortsvorsteher von Behla, wird Friedel Vetter, die nicht mehr kandidiert hatte, beerben und mit der 38-Jährigen Erzieherin Sarina Bäurer und dem 39-Jährigen Bankkaufmann Marco Trenkle gibt es auch eine gewisse Verjüngung in den Reihen der Christdemokarten.

Sasa Hustic ist neu bei den Sozialdemokraten dabei

Und die SPD? Hier gibt es ein Wiedersehen mit den Stadträten Kerstin Skodell, Rainhard Isak, Sigmund Vögtle und Miguel Quilamba. Nicht mehr dabei sein wird Christine Harms-Höfler. Sie trifft das gleiche Schicksal wir Bernhard Schmid: Die Mundelfingerin erzielt 116 Stimmen mehr als 2014, bleibt aber trotzdem draußen. Neu ins Gremium einziehen wird der 42-jährige Diplom-Sozialpädagoge Sasa Hustic, der in Hüfingen durch seinen Einsatz für die Jugend bestens bekannt ist. Und die Sozialdemokraten haben die Stimmenkönigin in ihren Reihen: Mit 2354 Stimmen führt die Fraktionssprecherin Kerstin Skodell vor dem CDU-Mann Harald Weh, der auf 2297 Stimmen kommt und vor Adolf Baumann, Sprecher des Dreierbündnisses, der 1930 Stimmen erzielt.

Joachim Seidel ist nicht mehr im Gemeinderat

Auch die FW/FDP/FW-Fraktion verliert zwar keinen Sitz, aber einen Stadtrat: Joachim Seidel gewinnt 19 Stimmen, kommt aber mit 903 Stimmen nicht mehr in den Gemeinderat. Dafür sind Adolf Baumann, Ralf Ettwein und Julius Bausch wieder mit dabei. Und den vierten Sitz bekommt der 54-jährige Zimmerer Ernst Sulzmann.

Grüne sind mit zwei Sitzen vertreten

Mit zwei Sitzen – aber unterhalb der Fraktionsstärke – sind die Grünen vertreten, die auf 9,6 Prozent kommen. Peter Albert erhält zwar 76 Stimmen weniger als 2014, doch dieses Mal gibt es keine verwandtschaftlichen Hinternisse und er zieht mit 1071 Stimmen in den Gemeinderat ein. Noch mehr Stimmen hat allerdings Hannah Jaag bekommen: Sie kommt auf 1347 Stimmen.

Michael Steinemann vertritt das BFSO

Und dann gibt es noch das neue Bürgerforum Starke Ortsteile: Hier schafft Michael Steinemann als einziger der neun Kandidaten, die mit dem Ziel angetreten waren, den Ortsteilen nach der Abschaffung der unechten Teilortswahl wieder eine stärkere Stimme zu geben, den Sprung in den Gemeinderat. Der 32-jährige Michael Steinemann stammt aus Mundelfingen und ist Geschäftsführer.

Nur noch zwei Ortsteile haben einen Stadtrat

Doch was ist nun mit den Ortsteilen? Mit Egon Bäurer gibt es einen Vertreter aus Behla und mit Adolf Baumann und Michael Steinemann gleich zwei Gemeinderäte, die ihren Wohnsitz in Mundelfingen haben. Die restlichen 15 Stadträte kommen allerdings aus der Kernstadt. Somit sind nun Fürstenberg, Hausen vor Wald und Sumpfohren ohne Sitz im Gemeinderat.