Bürger, die sich zusammenschließen, um Veränderungen anzustoßen – das ist politische Partizipation, wie sie im Buche steht. In Hüfingen haben sich 2018 Bürger in einer Wählervereinigung zusammengetan, deren Ziel es war, das „gesamtstädtische Zusammengehörigkeitsgefühl“ zu untermauern, wie es das Bürgerforum in einer Pressemitteilung schreibt. Doch nun stehen beim Verein Bürgerforum Hüfingen Veränderungen an.

Bürgerentscheid angestoßen

Der Höhepunkt der Tätigkeit war zweifellos ein Bürgerentscheid, der auch über die Stadtgrenzen hinaus diskutiert wurde und fast einmalig war in Baden-Württemberg. Der Entscheid wurde unter anderem auf Initiative des Bürgerforums durchgeführt. Und dabei entschieden sich die Hüfinger dafür, dass in Zukunft wieder alle Ortsteile Hüfingens einen garantierten Sitz im Gemeinderat haben sollen.

„Im Vorfeld wurden uns damals nur sehr geringe Erfolgsaussichten eingeräumt“, berichtet der bisherige Vorsitzende des Bürgerforums, Michael Steinemann.

Michael Steinemann (Archivbild).
Michael Steinemann (Archivbild). | Bild: Jakober Stephanie

Bürgernahe Themen

Weitere Punkte auf der Bürgerforum-Agenda waren, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und einen konstruktiv-kritischen Umgang mit den Sanierungs- und Neubauplänen des Freizeitbads Aquari zu bewahren, damit die Stadt finanziell handlungsfähig bleibt, wie der Verein informiert.

Auch die Förderung der dezentralen Kindergarten-Struktur in der Gesamtstadt mit Schaffung eines Naturkindergartens war dem Bürgerforum wichtig.

Bewegte Geschichte

2024 hat sich das Bürgerforum dann mit der damaligen Fraktion FDP, Freie Wähler und der Unabhängigen Wählervereinigung zusammengeschlossen. Neben Fraktionssprecher Michael Steinemann gehören seit der letzten Gemeinderatswahl Martin Bausch, Stephan Happle, Patrick Moog und Ernst Sulzmann der fünfköpfigen Gruppe an.

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Man firmiert seitdem als „Freies Forum“ und sieht sich nicht mehr nur als Zusammenschluss, sondern als Einheit, wie auch Steinemann im Gespräch mit dem SÜDKURIER betont.

„Um die Bürger nicht zu verwirren und die Struktur übersichtlicher zu gestalten, haben wir uns entschieden, das Bürgerforum in dieser Form aufzulösen – ganz harmonisch und einstimmig“, wie Steinemann sagt.

„Uns ist eine konstruktive und unabhängige Gemeinderatsarbeit wichtig“, betont er. „Das Hauptziel des Bürgerforums, die unechte Teilortswahl wieder einzuführen, wurde erreicht. Nun soll es für die Bürger einfacher werden, die sich nun nur noch das Freie Forum anstatt vier Gruppierungsnamen merken müssen.“

Im Fokus: Älterwerden in Hüfingen

In Hüfingen sind nun wieder ruhigere Zeiten eingekehrt – wie auch Steinemann sagt. Auf der politischen Agenda stehe nun vorrangig das Thema „Älterwerden in Hüfingen“.

Hier sei man momentan dabei, Ideen zusammenzutragen, wie die Stadt mit dem demografischen Wandel umgehen werde – dies in engem Austausch mit den anderen zwei Fraktionen und der Stadtverwaltung.

„Der Fokus liegt nun – nach ungewollt aufregenden Jahren in der Hüfinger Kommunalpolitik – auf einer guten Zusammenarbeit auf kommunalpolitischer Ebene und einem konstruktiven, nach vorne gerichtetem Miteinander“, sagt Steinemann.