An der Verkehrssituation vor der Lucian-Reich-Schule soll sich dringend etwas ändern. Der Elternbeirat will unter anderem eine Verengung der Fahrbahn und ein Tempolimit von zehn Kilometern pro Stunde vor der Schule. Einen entsprechenden Antrag haben sie bereits eingereicht. Er soll in der nächsten Gemeinderatssitzung diskutiert werden.
Verkehrssituation ist „ein Riesenchaos“
„Eltern haben sich bei uns über die Situation vor der Schule beschwert“, sagt Elternbeiratsvorsitzende Susann Marder. Ihre eigenen Kinder gingen zu Fuß zu Schule, daher kannte sie die Verkehrssituation vor Ort nicht aus eigener Erfahrung. Mit einigen Eltern schaute sie sich die Situation vor Ort an. Ihr Fazit: „Das war ein Riesenchaos.“
Der Termin fand an einem regnerischen Tag statt, es haben also noch mehr Eltern als sonst ihre Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht. „Teilweise haben die Eltern direkt auf der Straße gehalten oder sind viel zu schnell rückwärts aus der Parklücke geschossen“, beschreibt Marder. Zudem werde fast jedes Kind einzeln oder mit Geschwistern gemeinsam gebracht, bei den Termin vor Ort konnte Marder kaum Fahrgemeinschaften beobachten.
Außerdem sei die Situation morgens deutlich schlimmer als mittags. Derzeit hätten die Kinder häufig zu unterschiedlichen Zeiten Schulschluss, das entzerre laut Marder die Situation.
Extra Platz für Elterntaxis
Dabei gibt es nicht nur eine Reihe Parkplätze direkt vor der Schule, sondern auch einen extra Platz für Elterntaxis. Diese können zwischen Schulgebäude und dem Schwimmbad Aquari abbiegen, ihre Kinder aussteigen lassen und dann über den Parkplatz des Bades wieder abfahren. Das würden jedoch nicht alle Eltern auch so nutzen, berichtet Marder.

Diese Beobachtung hat auch SPD-Stadträtin Kerstin Skodell gemacht. Bei einem zweiten Termin war sie ebenfalls vor Ort und hat gemeinsam mit dem Elternbeirat einen entsprechenden Antrag an den Gemeinderat ausgearbeitet. Die Forderungen: Die Fahrbahn vor der Schule soll verengt werden, im gesamten verengten Bereich Tempo 10 gelten. Außerdem soll der Rat über weitere Möglichkeiten beraten, wie der Schulweg sicherer werden kann.
„Tempo 30 ist an dieser Stelle noch zu schnell“, sagt Skodell. Denn auch bei dieser Geschwindigkeit könne viel passieren. Zwar habe es in der Vergangenheit Kontrollen gegeben und eine Anzeigetafel weise die Autofahrer auf die Geschwindigkeit hin, das reiche aber nicht. „Man wird die Eltern nicht umerziehen“, sagt Skodell.
Das Problem habe sich laut Skodell vor allem durch die Stadtentwicklung verschärft. Die Neubaugebiete Auf Hohen und Gierhalde seien angewachsen, junge Familien hätten sich dort niedergelassen. Nun gehe es darum, diesen Kindern einen sicheren Schulweg zu ermöglichen.
Das Thema steht durch den Antrag der SPD-Fraktion und der Elternvertreter in der nächsten Sitzung des Gemeinderates auf der Tagesordnung. Dann wird entschieden ob und welche Maßnahmen umgesetzt werden.
„Es wird sicher zunächst den ein oder anderen nerven. Aber es wird auch etwas bringen und daher akzeptiert werden.“Elternbeiratsvorsitzende Susann Marder
„Ich würde mir wünschen, dass unsere Maßnahmen genehmigt werden“, sagt Susann Marder. Sie glaubt, dass diese auf lange Sicht Akzeptanz finden werden.