Wünsche, Träume, Hoffnungen und Sehnsüchte stehen im Fokus einer jurierten, zeitgenössischen Ausstellung des Hüfinger Stadtmuseums, die am Freitagabend mit einer Vernissage „Im Grünen“ auf dem Festplatz eröffnet wurde. Über 70 Gäste waren bei schönstem abendlichen Frühsommerwetter gekommen, um der Eröffnung der Sonderausstellung mit dem Titel „Die Beschaffenheit der Wünsche“ beizuwohnen.
Endlich wieder
Sowohl den Gästen als auch den Verantwortlichen war sichtlich anzumerken, dass es nun endlich wieder im Hüfinger Städtle etwas zu feiern gibt und das Stadtmuseum und das kulturelle Leben mit einer Vernissage zum Leben erweckt wird. „Heute ist nach langer Zeit ein Tag, an dem man sich endlich wieder freier fühlt“, freute sich Förderkreisvorsitzender Joachim Seidel. Und auch Hüfingens Bürgermeister Michael Kollmeier jubelte angesichts der unbeschwerten frühsommerlichen Stimmung auf dem Festplatz, dass es in der Stadt „endlich wieder eine richtige Veranstaltung gibt“.

Arbeiten von 51 Künstlern
Insgesamt rund 200 Künstler aus ganz Baden-Württemberg reichten im Februar 2020 etwa 500 Arbeiten ein, aus denen eine sechsköpfige Jury in zweitägiger Arbeit letztendlich 62 Arbeiten von 51 Kunstschaffenden auswählte, um sie jetzt „zweigeteilt“ im Hüfinger Stadtmuseum zu zeigen.
Erstmals mit Preis
Im Rahmen der Hüfinger „Doppel-Wunsch-Ausstellung“ wird erstmals auch ein mit insgesamt 3000 Euro dotierter Kunstpreis vergeben, der bei der Finissage am Sonntag, 5. September um 14 Uhr verliehen wird. Ursprünglich war der Preis von der Stadt Hüfingen mit 1500 Euro dotiert und wurde jetzt vom Stadtmuseums-Förderkreis um denselben Betrag aufgestockt. Wer und wieviel Künstler den Preis erhalten, wird ebenfalls von der Jury entschieden, die bereits die Auswahl der jetzt gezeigten Exponate vornahm. Diese Jury besteht aus den Hüfinger Förderkreis-Vorständen Ralf Breuninger, Günter Fohmann und Peter Müller, Kuratorin Ariane Faller-Budasz, Kunsthistorikerin Simone Jung und Künstler Stefan Kees.
Wünsche und Träume
„Die Träumenden und die Wünschenden halten den feineren Stoff des Lebens in den Händen“, dieses Zitat von Franz Kafka stand nach Aussage von Kuratorin Ariane Faller-Budasz als Leitmotiv in der Ausschreibung des Künstlerwettbewerbs. Wie Wünsche beschaffen sein können formulierte die engagierte Kuratorin am Freitagabend in vielfältiger Weise: „Wünsche und Träume gehen uns leicht von den Lippen und aus dem Herzen. Jeder von uns verfasst im Laufe seines Lebens eine beträchtliche Menge an Geburtstags-, Neujahrs- oder Genesungswünschen. Und jeder von uns wartet bisweilen auf eine Sternschnuppe oder auf eine ausgefallene Wimper, die es sich wegzupusten lohnt angesichts eines Wunsches, den wir im Verborgenen formulieren dürfen. Wie sind die Wünsche der Menschen unserer Zeit beschaffen? Was wünschen wir uns, was wünschen wir anderen? Reales, Banales, Erreichbares, Irrationales, Individuelles oder Universelles, Unmögliches, Utopisches? Oder ist ein Wunsch zugleich auch ein Ziel? Wovon kann man in der heutigen Zeit noch träumen, und haben Träume gegenwärtig überhaupt noch eine Berechtigung? Wandeln sich die menschlichen Sehnsüchte parallel zur Veränderung der Welt oder sind sie stets Wiederholungen des Gewesenen, die auf den ersten Blick nur anders erscheinen? Ist Hoffnung grausam oder lebensnotwendig oder beides?“ Dies alles seien nur einige Aspekte, die die Künstler beim Ausstellungsthema in Erwägung gezogen haben dürften, erklärte Ariane Faller-Budasz bei ihrer Einführung.
Aktuelle Künstler
Im derzeit laufenden Teil eins sind im Hüfinger Stadtmuseum folgende Künstler zu sehen: Waltraut Brügel, Kathrin Deusch, Carine Doerflinger, Ursula Donn, Simone Fezer, Jachym Fleig, Peter Gramming, Anette C. Halm, Gabriele Herb, Andrea Hess, Michaela Höhlein-Dolde, Maria Jasper, Dietmar Kempf/Ralf Kempf, Angelika Lill-Pirrung, Antonia Papagno, Jan-Hendrik Pelz/Johanna Mangold, Chris Popovic, Peter Riedlinger, Eva Rosenstiel, Tilman Rösch, Maria Grazia Sacchitelli, Matthias Schleifer, Ulrike Weiss und Verena Wippenbeck.
Der zweite Teil
In Teil zwei ab Freitag, 23. Juli stellen aus: Hilde Bauer, Nadine Bracht, Margot Degand, Sandra Eades, Jürgen Cornelius Ernst, Xu Fancheng, Anna Fedorov, Birgit Feil, Angela M. Flaig, Rita Gabler, Katrin Günther, Dorothee Herrmann, Antoanetta Marinov, Claudia Michel, Nikolaus Mohr, Gerd Paulicke, Simone Rieger, Stefanie Scheurell, Clarissa Schnitzer, Ingrid Schütz, Brigitte Stein, Eva-Maria Übelhör, Paul Wassiliadis, Birgit Wenninghoff/Panka, Herbert Wentscher, Ulrich Zandona und Walter Zepf.