Hüfingen-Hausen vor Wald Zwei besondere Gäste konnte Klaus Grieshaber, Vorsitzender des Maschinenrings Schwarzwald-Baar, zur 55. Mitgliederversammlung in der Bürgerhalle Hausen vor Wald begrüßen. Nils Thun, Präsident des Bundesverbandes der Maschinenringe, informierte sich über die Arbeit an der Basis. Der ehemalige Geschäftsführer des Bundesverbandes, Erwin Ballis, seit Januar im Ruhestand, hielt einen Vortrag über seine derzeitigen Aktivitäten beim Aufbau einer Maschinenring-Organisation im Senegal, die dort nachhaltig dazu beitragen soll, den Hunger einzudämmen.
Über eine weitgehend positive Entwicklung mit einigen Höhepunkten wusste Geschäftsführer Rainer Hall in seinem Rückblick auf das vergangene Jahr zu berichten. Mit 781 Mitgliedern hat der Maschinenring sechs Mitglieder mehr, als im Vorjahr. Der Umsatz ist mit knapp 9,84 Millionen Euro leicht gestiegen. Im klassischen Bereich, der überbetrieblichen Vermittlung von Maschinen und Arbeitskapazitäten zwischen den Mitgliedern sowie dem gemeinsamen Einkauf, konnte der Umsatz auf 3,74 Millionen Euro gesteigert werden. Der Vertrag mit dem Landkreis über den Betrieb der Wertstoffhöfe und Recycling-Zentren sowie den Kompostanlagen in Villingen und Hüfingen wurde verlängert und bietet Planungssicherheit. Insgesamt wurden 22.819 Tonnen Grüngut zu hochwertigem Kompost verarbeitet. Obwohl das Jahr 2024 ein schwieriges Ernte-Jahr war, wurden in 274 Silier-Einsätzen 2139 Arbeitsstunden geleistet. Der digitale Mietpark, bei dem die Landwirte online Maschinen buchen können, wurde weiter ausgebaut. Es kamen weitere Maschinen für die bodennahe Gülleausbringung dazu, die den neuesten gesetzlichen Verpflichtungen genügen. Ein neues Arbeitsfeld ist die Gülle-Separation. Hierzu wurde eine zweite Sattelzugmaschine angeschafft, mit der man in den Betrieben vor Ort die Gülle in feste und flüssige Bestandteile trennt, was die Ausbringung erleichtert.
Mit dem Programm „Mein Acker“ wird den Landwirten eine kostenfreie Möglichkeit zur Verfügung gestellt, die ihnen helfen soll, den großen Dokumentationsaufwand im Betrieb schneller zu bewältigen. „Wir möchten jetzt die Landwirte nicht nur im technischen, sondern auch im digitalen Prozess begleiten, damit jedes Mitglied an diesem Fortschritt teilhaben kann“, so Rainer Hall. So kann ein Landwirt beim Ausbringen von Dünger die Menge direkt vor Ort auf dem Handy buchen.
Die sechs Betriebshelfer des Maschinenrings waren im vergangenen Jahr 39 Mal im Einsatz und haben zusammen 9013 Stunden soziale Betriebs- und Haushaltshilfe geleistet. In einer Gemeinschaftsaktion der Maschinenringe in Baden-Württemberg wurde außerdem eine Art Tarifvertrag für diesen Berufszweig geschlossen. Dieser gibt dem Berufsbild klare Regeln und bedeutet auch eine finanzielle Aufwertung. Die hiesigen Betriebshelfer wurden mit Firmenfahrzeugen ausgestattet. Es werden weitere Betriebshelfer gesucht, allerdings kommen nur gelernte Landwirte infrage.
Die Nachfrage in der Ölmühle nach Baargold-Rapsöl zog zudem an. Aktuell bahnt sich eine Kooperation mit der Essigmanufaktur Balema an, die bundesweit regionales Öl und Salatsoße vertreiben möchte. Nils Thun, der Präsident des Bundesverbandes, stellte die Ziele und Visionen des Maschinenrings Deutschland vor und erinnerte daran, dass seine Familie seit 480 Jahren die gleiche Fläche Boden nachhaltig bearbeite. Auf dieses Gut müsse man Acht geben. Es gebe keine lohnenswertere Aufgabe, als die Menschen mit qualitativ sicheren Nahrungsmitteln zu versorgen.